De Phazz - LaLa 2.0

Dreizehn Jahre nach ihrer Gründung herrscht weiterhin Unklarheit, wie die absolut richtige Schreibweise der Downbeat-Jazz-Band um Mastermind Peter „Pit“ Baumgartner lautet: DePhazz, De Phazz, De-Phazz, De I Phazz oder de phazz? Vielleicht drückt ja jede Version auch aus, dass die Gruppe stetig Entwicklungen durchgemacht hat. Immerhin ist Baumgartner so etwas wie der James Last des Downbeat. Ein klassischer Bandleader, der ein offenes Musikprojekt leitet und dirigiert. Seit 1997 existieren die in Heidelberg gegründeten De Phazz, und seit dem wurden die Positionen an den Instrumenten und Mikrophonen immer wieder umbesetzt. Als einer der ganz wenigen deutschen Vertreter des TripHop und Lounge-Pop konnten sich Dephazz auch international durchsetzen, was Baumgartner aber nicht vor harscher Kritik verschonte. Seine Band, deren Namen sich von dem ambitionierten Begriff „Destination Phuture Jazz“ ableitet, rauschte genauso in die Kreativitätskrise, die ein ganzes Genre ins Koma legte. Sesselpupser-Sounds, Cocktail-Schlürfer-Soundtrack, schöngeistige Instantsuppe – Downbeat griff infiziert von Sicherheitsdenken immer auf die gleichen Stilelemente aus Latin, Jazz, Soul und Easy Listening zurück und verstand es nicht, ein paar Gänge höher zu schalten. Letztendlich kreiste man so lange bis zum Eindösen um sich selber, dass es nicht mehr zu ertragen war. Dagegen sind zwei Wochen Tütenbrühe löffeln ein kulinarisches Abenteuer. Das Ziel, dem Jazz eine Zukunft zu geben, schien unerreichbar. DePhazz aber kriegten wie auf LaLa 2.0 die Kurve, denn Baumgartner erweiterte seinen Klangbaukasten um Steine, die auch mal Ecken und Kanten hatten oder er ging eine Kollaboration mit der HR-Bigband ein. Die Stärke der Gruppe war es ja auch immer, dass ihre Songs nicht wie kalte Laptop-Retorten sondern lebendig klangen. Hier nun lässt man es mit unzähligen Gästen wieder etwas entspannter angehen, besinnt sich auf bekannte Stärken. Auch wenn man als Musikjournalist für diesen Satz geprügelt gehört: LaLa 2.0 ist kein großer Wurf, wohl aber ein angenehmes Album für laue Sommerabende. (Quelle:amazon Redaktion)

Tracklist:
01 - nur eine Datei

02 - No Story
03 - No Lie
04 - Duck & Cover
05 - Uppercut
06 - Bei No Words Come
07 - Slums von Monte Carlo
08 - Jazz Is the Move
09 - in meiner Macht
10 - Chez Clerambault
11 - Rat Pack
12 - Cloudspotting
13 - Walk with Love
14 - Hot kleine Harfe
15 - Fear Is My Business
16 - Back From Where I Started

Clip:
No story

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