Marilyn Manson - The Pale Emperor
Nach drei schwachbrüstigen Alben läuft das Schreckgespenst des prüden Amerika zu nicht mehr erwarteter Hochform auf. Marilyn Mansons Kniefall vor dem römischen Kaiser Elagabal ist sein explosivstes und bestes Album seit langem.
Brian Hugh Warner aka Marilyn Manson verkörpert seit jeher den Albtraum des religiös-konservativen Amerikas. Ob NS-Uniformen, Sadomasochismus oder Satansmessen: Das Schreckgespenst des prüden Amerika bläst permanent zum lautstarken Angriff auf Gesellschaft und Christentum. Dabei bietet der selbst ernannte „God Of Fuck“ nur eins: Entertainment pur. Erst Recht, wenn er guter Laune ist, so wie bei der jüngsten Interview-Session anlässlich seines neuen Albums „The Pale Emperor“.
Nur drei köstliche Kostproben von vielen:
Nur drei köstliche Kostproben von vielen:
- Dem „Rolling Stone“ verriet der 46-Jährige, dass er nur im Dunkeln Sex haben könne und beim Liebesspiel immer die Unterhose anlasse Denn: „Ich habe diese Phobie, dass das Haus Feuer fängt, und dann möchte ich nicht nackt sein.“
- Im „Playboy“ gestand er, dass er sich in einer blutigen Zwei-Stunden-Tourtur die Initialen für den Kosenamen seines Penis auf selbigen tätowieren ließ. Der Name seines Lümmels: „Michael Shannon - nach dem Schauspieler. Der Mann ist ein Riese und ich nehme an, sein Gemächt ist nicht anders.“
- Und dem Magazin „Visions“ tischte er die Geschichte vom Beelzebub-Besuch auf. Der Teufel habe an seine Tür geklopft und offenbart: „Sir, Marilyn Manson, Brian H. Warner, wie auch immer ich Dich nennen soll. Motherfucker. Es wird Zeit mich zu entlohnen. Du hast noch Schulden bei mir.“
Sein jetziger Kniefall vor dem blassen Imperator, dem unbekannten römischen Kaiser Elagabal („Er war der Erste, der Gott abgelehnt hat!“), ist dagegen auch musikalisch die erhoffte Wiederauferstehung des Fürsten der Finsternis.
Zwar reicht das neunte Studioalbum nicht ganz an die früheren Meilensteine „Antichrist Superstar“ (1996) oder „Holy Wood“ (2000) heran. Doch so wütend, so energisch und, ja auch so liebevoll bluesig hat Manson seinen druckvollen Mix aus Industrial, Metal, Gothic und Glam seit Jahren nicht mehr interpretiert. Neben dem stampfenden Industrial-Rocker „Deep Six“ ragt das Glamrock-Brecheisen „The Devil Beneath My Feet“ aus einem homogenen Gesamtkunstwerk ohne Schwachpunkt hervor. (Quelle: Focus)
Tracklist:
01 – Killing Strangers
02 – Deep Six
03 – Third Day Of A Seven Day Binge
04 – The Mephistopheles Of Los Angeles
05 – Warship My Wreck
06 – Slave Only Dreams To Be King
07 – The Devil Beneath My Feet
08 – Birds Of Hell Awaiting
09 – Cupid Carries A Gun
10 – Odds Of Even
11 – Day 3
12 – Fated, Faithful, Fatal
13 – Fall Of The House Of Death
Clip:
Deep Six
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