Tinariwen - Imidian: Companions
Afrika ist ein Land was man eigentlich immer nur aus den Nachrichten kennt und die schrecklichen Bilder von verhungerten Kindern zeigt, dass es auch richtig gute Musik von dort kommen kann, daran denkt kaum einer.
Die Band wurde 1982 in einem libyschen Militärcamp gegründet, wo Tuareg, die durch lange Dürren ihre Lebensgrundlagen verloren hatten, zu Soldaten ausgebildet wurden. Lange Jahre vertrieb die Band ihre Musik über Kassetten und wurde dadurch regional bekannt. Die Bandmitglieder waren zum Teil aktiv an Kämpfen gegen die Unterdrückung ihres Nomadenvolkes beteiligt und widmeten sich erst nach Beendigung eines Aufstands in Mali 1996 gänzlich dem Musikmachen. Ihr politisches Engagement spiegelt sich auch in den Texten wider.
2000 nahmen sie ihre erste CD, The Radio Tisdas Sessions, auf. 2001 wurden sie durch ihren Auftritt beim international beachteten Festival au Désert in Mali auch einem westlichen Publikum bekannt. Sie bekamen Zugang zu westlichen Weltmusikkreisen, tourten extensiv in Europa und den USA und bekamen bis zu einem gewissen Grad auch Aufmerksamkeit in der Independent-Szene.
Diese Musik ist eine Wüste - aber: Die Wüste lebt! Tinariwen, die mit "Imidiwan: Companions" ihr viertes Album veröffentlichen, wurden durch ihre pittoreske Geschichte bekannt. Es ist die Tragödie politisch verfolgter, nomadisierender Tuaregs, die in grauenhafte Fehden und Kriege zwischen Mali, Algerien und Lybien nicht nur als Musiker, sondern auch als Soldaten verwickelt wurden. Trotzdem ist ihre Grundlage die europäische Popmusik, ohne die es in Mitteleuropa keine Marktchance für sie gäbe. Doch über gängigen Bässen und scheppernden Metalgitarren entwickeln sich eigenartige afrikanische Wüstenraps, die in allen Farben feinen Sandes glitzern und meist goldgelbe Coolness ausstrahlen. Fast wie bei Pink Floyd rollen breite Klangkulissen ab. Man wundert sich nicht, dass Robert Plant, Carlos Santana, Brian Eno und Bono zu den Verehrern dieses Wüstenwunders gehören.
Tracklist:
1. Imidiwan Afrik Tendam
2. Lulla
3. Tenhert
4. Enseqi Ehad Didagh
5. Tahult In
6. Tamudjeras Assis
7. Intitlayaghen
8. Imazaghen N Adagh
9. Chegret
10. Kel Tamashek
11. Assuf Ag Assuf
12. Chabiba
13. Ere Tasfata Adounia
Tracks & clips:
http://www.youtube.com/watch?v=WcqlOq1cjjc
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