David Crosby - Croz


Mag sein, dass sich David Crosbys Einfluss auf die Musikgeschichte auf sein kreatives Schaffen in den Sechzigern und Siebzigern beschränkt. Gesagt hat der 72-Jährige damit aber noch längst nicht alles, wie sein neues Lebenszeichen "Croz" beweist.
 21 Jahre nach seinem letzten Soloalbum hat der Kalifornier noch einmal elf neue Lieder veröffentlicht. Eingespielt wurde im Studio von Jackson Browne in Santa Monica. Und in dem seines Sohns James Raymond (51). Dort übernachtete Crosby auf der Studiocouch, und nach dem gemeinsamen Frühstück wurde produziert.
So klingt "Croz" dann auch. Entspannt, unaufgeregt – mit entschleunigender Wirkung. Lieder, die sich Zeit nehmen. Und genau das sollte ihr Hörer sich auch. Unbeeindruckt von der musikalischen Entwicklung der letzten 35 Jahre – gerade vom neumodisch-überproduzierten und überkomprimierten Sound – lässt Crosby echten Instrumenten wie Saxophon, Piano und Sitar viel Raum und Zeit, um sich zu entfalten; besonders eindrucksvoll der Gitarre von Mark Knopfler ("What's Broken") und der Trompete von Wynton Marsalis ("Holding On To Nothing"). Synthetische Bässe und gesampelte Akustikgitarren sind so dezent und behutsam eingestreut, dass sie als "natürlich" empfunden werden.
Beruhigend auch, dass David Crosbys immer noch klare und sensible Stimme Woodstock, Rauschgift, Alkohol, eine Lebertransplantion, Gefängnisaufenthalt und und und unbeschadet überstanden hat. Sein fast schon meditativer Westcoast-Folk ermöglicht so vom "fetten Chart-Sound" verseuchten und geplagten Ohren eine klangliche Erholung – gern auch mal am Sonntagmorgen. Um am Nachmittag dann mit Vinyl der Byrds und von Crosby Stills & Nash tiefer in die Vergangenheit einzutauchen.(Quelle:WDR 2)

Tracklist:
1.What's Broken
2.Time I Have
3.Holding On To Nothing
4.The Clearing
5.Radio
6.Slice Of Time
7.Set That Baggage Down
8.If She Called
9.Dangerous Night
10.Morning Falling
11.Find A Heart

Clip:
Writing Croz

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