Neil Finn - Dizzy Heights



Berlin - Mit seiner seit den 80er Jahren bewährten Edelpop-Band Crowded House waren neue Platten und erst recht Überraschungen zuletzt rar gesät. Doch die Sorge um Neil Finns Songwriter-Muse ist verfrüht: Mit seinem dritten Soloalbum schafft der Neuseeländer ein erstaunliches Kreativ-Comeback.
"Dizzy Heights" entfernt sich so weit vom vertrauten Crowded-House-Sound, wie es einem 55-Jährigen mit Welthits im Gepäck ("Don't Dream It's Over", "Weather With You") möglich ist. Finn lässt spukige Streicher durch komplexe Songgebilde flirren ("Impressions", "White Lies And Alibis"), verfremdet seine Stimme oder presst sie ins Falsett. Er irritiert mit Kriegsflugzeug-Samples ("Divebomber"), errichtet mächtige Klangwände mit Gitarre oder Keyboards und wird am Schluss - im bewegenden "Lights Of New York" - ganz leise.
Die waghalsige Produktion von David Fridmann (Flaming Lips, Sparklehorse) hat mit dem klaren Beatles-Gedächtnissound von Crowded House nur noch wenig zu tun. Wer nun indes befürchtet, dass Finn sich vollständig zu sperriger Avantgarde verstiegen hat, findet immer noch genug schöne Melodien - etwa im eleganten Soul des Titelsongs oder in der eingängigen Ballade "Recluse".
Im Gegensatz zu Finns ersten Solo-Ausflügen "Try Whistling This" (1998) und "One Nil" (2001) sowie hochwertigen Kollaborationen (Seven Worlds Collide) haben diesmal keine Promi-Gäste geholfen. "Dizzy Heights" war zu großen Teilen Familiensache: Ehefrau Sharon (Bass) und die Söhne Liam (Gitarre) und Elroy (Schlagzeug) legten die solide Basis der elf Songs. Die Experimentierfreude von Neil Finn und David Fridmann in einem New Yorker Studio ließ das Album dann zu etwas Außergewöhnlichem wachsen: zu einem Karriere-Highlight nach rund 35 Jahren im Pop-Business. (Quelle: Stern.de)


Tracklist:


1. Impressions
2. Dizzy Heights
3. Flying In The Face of Love
4. Divebomber
5. Better Than TV
6. Pony Ride
7. White Lies And Alibis
8. Recluse
9. Strangest Friends
10. In My Blood
11. Lights of New York


Clip:

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