Buena Vista Social Club - Lost and found
"Lost and found" heißt ein gerade erschienener Tonträger in der langen Reihe der Buena-Vista-Veröffentlichungen. Und da sind sie alle noch mal dabei, die eigentlich nicht mehr dabei sind: Ibrahim Ferrer, Ruben Gonzalez, Compay Segundo - sie alle sind längst verstorben. Zum Album startet in Kürze eine Abschiedstournee mit den beiden letzten verbliebenen Stars der ersten Stunde, Omara Portuondo und Eliades Ochoa.
Der Buena Vista Social Club meldet sich wieder zu Wort, aber es ist wohl das letzte Mal. "Lost and found" heißt ein weiterer, gerade erschienener Tonträger in der langen Reihe der Buena-Vista-Veröffentlichungen, und wie der Titel schon vermuten lässt, hat man die Archive durchforstet, um noch ein paar Schätze zu bergen. Und da sind sie alle noch mal dabei, die eigentlich nicht mehr dabei sind: Ibrahim Ferrer, Ruben Gonzalez, Compay Segundo - sie alle sind längst vestorben. Und jetzt zieht man daraus die Konsequenzen: Zum Album startet in Kürze eine Abschiedstournee mit den beiden letzten verbliebenen Stars der ersten Stunde, Omara Portuondo und Eliades Ochoa. Luigi Lauer hat letzteren getroffen und erinnert an eine unglaubliche Erfolgsgeschichte.
Fast 20 Jahre ist es her, dass der unaufhaltsame Siegeszug des BVSC begann. Nichts lief bei den Aufnahmen 1996 in Havanna wie geplant, Musiker, die nicht erschienen, technische Probleme. Doch dann kam alles weit besser als erwartet.
Das von Ry Cooder produzierte Album wurde zur meistverkauften Weltmusikplatte überhaupt, und weltweit füllte man jahrelang die größten Konzerthallen. Damit soll nun Schluss sein: eine letzte Tournee, eine letzte Platte. Was bedeuten sie für Eliades Ochoa?
"Für mich ist die CD wie ein Resümee von Buena Vista. Es gibt eine sehr wichtige Sache bei dieser Platte: Es sind Aufnahmen von 1996 dabei, und mich freut es, dass die nicht irgendwo im Archiv aufbewahrt werden, sondern dass sie rausgehen in die ganze Welt. Auf der Tournee können wir neben den neuen und den bekannten Stücken auch solche zu Gehör bringen, die verschollen waren."
Besonders freue es ihn, fügt Ochoa hinzu, dass er mit drei Liedern als Sänger auf dem Album vetreten sei, zumal er sich an die Aufnahmen gar nicht mehr erinnern könne.
Auf "Lost and found", dem, möglicherweise!, letzten Buena-Vista-Album, wechseln sich alte Studioaufnahmen, einige davon ungewohnt sparsam instrumentiert, mit Konzertmitschnitten ab. Kleine Schätze sind alle Stücke.
Es war überwiegend eine Ü-60-Band, die da 1996 in den staatlichen kubanischen Egrem-Studios an den Start ging, mit einst gefeierten - und übrigens durchweg regimetreuen - Musikern, die fast völlig in Vergessenheit geraten waren. Plötzlich standen sie wieder im Rampenlicht, weltweit. Doch jetzt, fast 20 Jahre danach, ist nur noch ein kleiner Teil der Originalbesetzung am Leben. Für Eliades Ochoa bleiben die ehemaligen Weggefährten trotzdem immer ein Teil von Buena Vista.
"Diese Leute sterben nie. Sie sind vielleicht physisch nicht auf der Tour dabei, aber das sind Menschen, Künstler, die nicht vergehen. Wir sind mit ihnen zärtlich in Gedanken verbunden, und das Publikum ganz sicher auch."
Sehen kann man die alten Herren nur noch in Wim Wenders Dokumentarfilm, der 1999 in die Kinos kam und den Boom nocheinmal anschob. So geplant war auch der Film nicht.
"Die ursprüngliche Idee war ja wohl, dass ein Videoclip gedreht werden sollte. Das hat man uns jedenfalls gesagt. Aber der Boom von Buena Vista hat sie wohl dazu gebracht, daraus einen ganzen Film zu machen. Egal, ich mag den Film, er hat unser Bild in die ganze Welt getragen."
Eliades Ochoa, damals das Küken der Band, ist heute 68 Jahre alt. Um seine Zukunft muss er sich auch nach Buena Vista nicht sorgen, denn er ist auch abseits der berühmten Marke ein anerkannter Künstler. Vor drei Jahren erst erhielt er einen Grammy für eine Bolero-Platte. Von Müdigkeit keine Spur.
"Kein bisschen! Ich bin immer noch glücklich, dabei zu sein, und auch ein wenig stolz. Müde? Im Gegenteil! Ich mache gerade erst wieder ein Soloalbum."
Buena Vista, das vielleicht letzte Kapitel - eine letzte Tournee, eine letzte Platte, und damit ein würdiger Abschluss für eines der kuriosesten Phänomene der jüngeren Musikgeschichte. (Quelle: Deutschlandfunk)
Tracklist:
1. Bruca Manigua |
2. Macusa |
3. Tiene Sabor |
4. Bodas De Oro |
5. Black Chicken 37 |
6. Habanera |
7. Como Fue |
8. Guajira En F |
9. Quiereme Mucho |
10. Pedacito De Papel |
11. Mami Me Gusto |
12. Lagrimas Negras |
13. Como Siento Yo |
14. Ruben Sings! |
Clip:
Buena Vista Social Club - Lost and Found
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