Jason Isbell - Something More Than Free


Americana, Roots-Rock, Alternative Country – mit diesen Begriffen wird die Musik des amerikanischen Sängers und Songwriters Jason Isbell in der Regel beschrieben. Seit Anfang des Jahrtausends ist der Mann aus den US-Südstaaten dabei. War Mitglied der Band Drive-By Truckers, seit knapp zehn Jahren ist er solo unterwegs. Sein Name ist in Deutschland vor allem Eingeweihten und Americana-Experten bekannt, doch mit "Something More Than Free" sollte es Jason Isbell jetzt endlich gelingen, etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Der Grund: Es ist sein bislang bestes Album geworden – mit Songs, die den Südstaaten-Songwriter als einen gereiften Musiker mit Herz und Verstand ausweisen. Denn Jason Isbell schreibt Songs, die klar und deutlich substantielle Geschichten vom wahren Leben erzählen. Meist in mittleren Tempi ist Jason Isbell musikalisch unterwegs, recht zurückhaltend und textbetont. Die Produktion ist nicht überfrachtet, lässt Raum für Stimme und Worte. Isbell erinnert dabei gelegentlich von Timbre und Ausdruck ein wenig an Ryan Adams. Und wie der Kalifornier weiß auch der Mann aus dem Süden, dass man gute Geschichten über sicher platzierte Details erzählen kann. So wie es Tradition im Genre "Classic Country" ist, Welten entfernt vom kalkulierten Countrypop der Gegenwart. Eher geprägt von den alternativen Musikwelten im Osten der Musikstadt Nashville/Tennessee. Dazu auch nicht mit übertriebenem poetischen Anspruch. Das Augenmerk liegt ganz auf dem Wesentlichen: Glaubwürdigkeit und Gefühl. Und so singt Jason Isbell engagiert vom Gefühl nostalgischer Verehrung einer alten Liebe, von der Aufgabe, mit sich selbst ins Reine zu kommen, das Ego zu überlisten, um wertvoller für andere und die Welt sein zu können. Hinhören lohnt. Zum Beispiel beim vielleicht besten Song des Albums "24 Frames": Der Titel eine Anspielung auf die Geschwindigkeit von Zelluloid in einem Filmprojektor. Eine poetische Selbstbetrachtung, ein nachdenklicher Blick in den Spiegel. Und so hört man diese elf neuen Songs von Jason Isbell als stimmiges Ganzes, als inspirierten Ausdruck, als gutes Handwerk. Es ist die aktualisierte Visitenkarte eines Mannes, der ein Gespür für Tradition und eine Liebe zu den klassischen Songformen der Americana-Welt hat – von Roots-Rock bis Alternative Country. Acht Jahre nach dem Ausstieg bei Drive-By Truckers, wird Isbell damit immer mehr zu einem Künstler, dem man Aufmerksamkeit schenken sollte. Durch "Something More Than Free" hat er es sich endgültig verdient. Mit neuen Songs, die auf nachdenkliche Art auch von der Hoffnung sprechen.(Quelle: Radio Bremen)

Tracklist:
01 – If It Takes a Lifetime
02 – 24 Frames
03 – Flagship
04 – How to Forget
05 – Children of Children
06 – The Life You Chose
07 – Something More Than Free
08 – Speed Trap Town
09 – Hudson Commodore
10 – Palmetto Rose
11 – To a Band That I Loved
Clip:
Something More Than Free

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