Stone Temple Pilots - Stone Temple Pilot




Als dieser Schreiber aufwuchs, waren Bands wie Led Zeppelin oder Deep Purple im Auge der Öffentlichkeit Rock-Dinos, obwohl sie allenthalben 20 Jahre existierten – was sind sie dann erst heute, und wie soll man STONE TEMPLE PILOTS nennen, die als hässlichs Entlein des kommerziellen Alternative Rock der 90er mit Unterbrechungen seit mehr als 30 Jahren musizieren? Und was hat das überhaupt mit diesem Comeback-Album der Band zu tun?
Darauf scheinen die Piloten der Grunge-Verdrießlichkeit ade zu sagen, wenn sie gleich mit dem Opener ‚Middle Of Nowhere‘ und auch später immer wieder verdutzende Lebensfreude versprühen, aber die Scheibe wäre nicht nach der Band selbst benannt, wenn sie keinen alle bisherigen Geschmacksnoten andeutenden Querschnitt bieten würde. So sticht etwa auch das zwischen Backpfeifen-Riffs und wehmütigen Passagen changierende 'Roll Me Under' mit triumphalen Refrain hervor, nicht zu vergessen die psychedelische Wippe ‚Six Eight‘ und das teils regelrecht peitschende ‚Roll Me Under‘ dem mit ‚Finest Hour‘ ein seltener Ruhepol entgegensteht.
Das schreitende 'Meadow', das mit straighten Achteln insbesondere während des Kehrverses die Sonne aufgehen lässt, lag wiederum für die Wahl einer Single nahe, und Neusänger Jeff Gutt hat zwar keine einzigartige Stimme, wird dem bunten musikalischen Treiben aber in allen Situationen gerecht. Hauptkomponist Dean De Leo und Co.machen eigentlich alles richtig und bei aller Frische keine experimentellen Faxen.
„Stone Temple Pilots“ heißt vielleicht auch deshalb so, weil die Band bei ihren Leisten geblieben ist, statt sich auf halbgare „Weiterentwicklung“ zu verstehen. Die Wegweise „Core“ und Purple aus der ersten Hälfte der 90er klingen sicherlich an, doch das hier ist alles andere als ein lauer Aufguss. Wer hätte das gedacht? Besser kann einer Grunge-Band die Rückkehr nicht gelingen, obwohl …
FAZIT: … Man war schon bei Soundgarden oder Faith No More euphorisch, als diese sich - eigentlich undenkbar - wieder zusammenrauften und starke Alben vorlegten, doch hoffen wir, dass Stone Temple Pilots endlich der verdiente zweite Frühling beschieden ist, den Alice In Chains erfahren haben und immer noch erleben dürfen. Was früher war, ist eben Vergangenheit, und "Stone Temple Pilots" markiert einen rührenden wie heiter stimmenden Neuanfang, wie er sich gehört - mit starken Songs und hörbarer Lust ihrer Schöpfer an der Sache.(Quelle: Musikreviews)


Tracklist:
1. Middle of Nowhere 3:41
2. Guilty 3:14
3. Meadow 3:28
4. Just a Little Lie 3:59
5. Six Eight 3:32
6. Thought She'd Be Mine 5:31
7. Roll Me Under 3:45
8. Never Enough 3:46
9. The Art of Letting Go 4:35
10. Finest Hour 4:10
11. Good Shoes 3:38
12. Red & Blues 4:59


Clip:
Roll me under

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