kings of Leon - Come around sundown


Es ist schon Jahre her, da die Musikwelt das erste Mal auf vier junge Männer aufmerksam wurde - mit ihren Holzfäller-Hemden, langen Haaren und Bärten sahen sie aus wie aus den 60er Jahren. Sie hätten nicht nur optisch die neuen CCR sein können, ihre Musik war unter anderem auch von dieser Band beeinflusst, aber ihre Herkunft war auch eindeutig herauszuhören: Die Südstaaten Amerikas, um genau zu sein: Tennessee.
Caleb Followills raue, kratzige Stimme, kombiniert mit den Southern Rock-typischen Klängen hatte so viel Intensität - das Debut mit dem Namen 'Youth & Young Manhood' ist bis heute sicher das herausragendeste Werk dieser Band. Es gab aber das ein oder andere Problem: Das Aussehen von Caleb, Jared, Matthew und Nathan entsprach einfach nicht den gängigen Vorstellung der Indie-Szene Anfang der 00er-Jahre. Neben Bands wie The Strokes mit dem ach so stylishen Julian Casablancas und dem 'süßen' Nick Valensi, gingen die Vier trotz ausgezeichneter Musik unter. Zudem fiel dem ein oder anderen der Nachname Followill ins Auge, den jeder der 'Kings of Leon' trug. Die Erklärung war schnell gefunden: Caleb, Jared und Nathan sind Brüder, Matthew deren Cousin. Der Vater der drei Brüder, ein Wanderprediger, heißt Leon, womit sich auch der Name dieser Band erklärt. Denn nur durch Leon Followill gelangten die vier Jungs zur Musik und sind nun weltbekannt.
2004 und 2007 folgten die Alben 'Aha Shake Heartbreak' und 'Because Of The Times', es kam der Image-Wandel. Plötzlich waren die Followill-Brüder keine langbärtigen Holzfäller-Hemd-Träger mehr, nun waren sie durch und durch gestylte ansehnliche Männer. Und spätestens mit den Radio-Hits 'Sex On Fire' und 'Use Somebody', Songs des vierten Albums 'Only By The Night', erreichten sie einen immensen Bekanntheitsgrad - doch leider schien ihre Musik das gewisse Etwas verloren zu haben. Den Kings-Of-Leon-Touch, der diese Band ausmachte.

Auf genau den scheinen sie sich im fünften Album rück-besinnt zu haben: 'Come Around Sundown' ist ein wunderbarer Mix aus Tennessee-typischen Country-Klängen, Calebs rauchiger Stimme und eingängigen Melodien. Nein, es gibt kein Radio-Hit à la 'Sex On Fire', wenn man auch zugeben muss, dass die erste Singleauskopplung 'Radioactive' mehr als oft genug rauf und runter gespielt wurde. Die vier Brüder übertreffen den Vorgänger aus dem Jahr 2008 um weiten und zwar mit dem einfachen Mittel, das sie schon auf ihrem Debut angewandt haben - guter Southern Rock im Kings Of Leon-Stil.
Natürlich merkt man eine deutliche Weiterentwicklung in so ziemlich jedem Song das neuen Werkes. Man hat das Gefühl die Musik jedes früheren Albums irgendwo durchzuhören und doch was ganz Neues, ja, Frisches, serviert zu bekommen. Es steckt so viel Liebe und Emotion in jedem Song, es lässt den Vier den Ausflug in die Mainstream-Rock-Sphären von vor zwei Jahren verzeihen und man erfreut sich an Songs wie 'Pyro', 'Mary', aber auch an dem bereits so oft gehörten 'Radioactive'. Letzterer hat die ungewöhnliche Eigenschaft einem nicht wie 'Sex On Fire' nach einer Weile auf den Geist zu gehen, im Gegenteil - als zweiter Song des Albums bildet er mit dem Opener 'The End' die perfekte Einleitung und macht zudem Lust auf mehr. Und hört man mehr, entdeckt man noch 'Goldstücke' wie 'Back Down South' - was auch eine treffende Beschreibung für das gesamte Album ist: Zurück zu den Southern-Rock-Wurzeln!

Mit 'Come Around Sundown' haben die Kings Of Leon große Chancen jeden Fan, der womöglich vom letzten Werk weniger angetan war, zu überraschen, zu erfreuen und neu von sich zu überzeugen. Außerdem lassen sie mit ihrem fünten Album einen schüchternen, aber hoffnungsvollen Blick in die Zukunft zu: Da steckt noch viel Potential und Kreativität in den Followill-Brüdern, die in neue Songs und hoffentlich einige gute Alben umgesetzt werden muss!(Quelle:Whiskey Soda.de)



Tracklist:
1. The End
2. Radioactive
3. Pyro
4. Mary
5. The Face
6. The Immortals
7. Back Down South
8. Beach Side
9. No Money
10. Pony Up
11. Birthday
12. Mi Amigo
13. Pickup Truck


Clip:
Radioactive

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