Holograms - Holograms
Armut ist auch im wohlhabenden Schweden ein Thema. Zumindest für die Holograms, die unverhohlen damit hausieren gehen, dass sie sich eben keine schicken Cocktails und frisch gezapfte Biere leisten können. Auf einer Supporttour in Frankreich blieb ihr Van liegen, die Jungs hingen zwei Wochen im fremden Land ohne Geld rum. Dass das der einzige Grund für ihren von Wave durchdrungenen, wütenden Punk ist, darf aber bezweifelt werden. Denn ganz im Stile von Vorbildern wie Joy Division, Suicide, The Cure oder Wire sind auch gesellschaftskritische Botschaften - wie in "You Are Ancient (Sweden's Pride)" - der Band durchaus ein Anliegen.
Verhallter Gesang, kacheliges Schlagzeug und einfache Akkordstrukturen mit der richtigen Menge an melodiös-verkappten Gitarrenlinien sind natürlich so ziemlich das Gegenteil von Innovation. Aber wie man es aus Skandinavien eigentlich indirekt immer erwartet, wird die Kopie so präzise und überzeugend umgesetzt, dass man Holograms ohne Probleme auch in die frühen 80er-Jahre versetzen könnte, ohne dass es jemandem auffallen würde.
Die vier Mittzwanziger wären wohl auch gar nicht zur Aufnahme einer Platte gekommen, wenn nicht die kleine Plattenfirma "Captured Tracks" ihre Begeisterung über die Band gestülpt und sie zu mehr Produktivität angetrieben hätte. Inzwischen horcht auch die große Musikwelt auf: Der britische "New Musical Express" ließ sich bereits zu einer Achtungserfolg-Rezension hinreißen. "Brillant" ist "Holograms" nun aber nicht. Aber wer nicht die Punk- und Wave-Originale, sondern ein ziemlich gutes Update mit leicht modernisiertem Sound haben möchte, ist bei den Holograms doch ziemlich gut aufgehoben. (Quelle: Web.de)
Tracklist:
01 – Monolith
02 – Chasing My Mind
03 – Orpheo
04 – Memories of Sweat
05 – Transform
06 – Apostate
07 – ABC City
08 – Stress
09 – Astray
10 – A Tower
11 – Fever
12 – You Are Ancient
Clip:
Chasing my mind
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