Hundreds - Aftermath


Vier Jahre nach dem Debüt ergänzen Eva und Philipp Milner ihren minimalistisch-elektronischen Entwurf um raumgreifende Melodien und große Pop-Momente. Aftermath ist somit der vorläufige Höhepunkt einer außergewöhnlichen und überaus beachtlichen Entwicklung.

Erinnern wir uns: Die Hamburger Geschwister Eva und Philipp Milner nehmen 2010 ihr Debüt Hundreds auf, eine kleine, feine, besondere Platte. Ohne großes Budget oder Radio-Airplay wird daraus eine der tollsten Indie-Geschichten der letzten Jahre. Hundreds geben Konzerte in ganz Europa und spielen auf internationalen Festivals wie dem South by Southwest (Austin, Texas) und The Great Escape (UK). Parallel wird Hundreds in zahlreichen europäischen Ländern veröffentlicht.

Als sie dann nach zwei Jahren auf Tour mit den Arbeiten am neuen Album Aftermath begannen, hatten sich Veränderungen im Privatleben der Milners ergeben. Die Geschwister sagen von sich, dass sie in den vier Jahren seit dem Debüt privat und beruflich ihre Mitte gefunden hätten und heute insgesamt gelöster seien. Diesem Grundgefühl sollten die neuen Songs Rechnung tragen.

So entstanden auf sehr organische Weise Songs, die von einer Spannung getragen werden, wie sie sich vielleicht nur unter Geschwistern ergeben kann. Alles auf Aftermath wirkt zu gleichen Teilen vertraut und fremd, routiniert und abenteuerlich, distanziert und von tiefer Emphase durchdrungen. Musik, die man am ehesten mit Massive Attack, Dido oder Radiohead vergleichen könnte. Letzen Endes greifen aber alle Vergleiche zu kurz: Zusammen mit einigen anderen haben die Milners genau jene Mischung aus Post Rock, Synthie-Pop, R&B, Folk und Elektronik etabliert, die in den Jahren nach ihrem Debüt zum State of the Art im Pop unserer Tage geworden ist. Und mit Aftermath gehen sie nun den entscheidenden Schritt weiter in Richtung großer Pop.

Anderthalb Jahre haben Hundreds insgesamt an Aftermath gearbeitet. Die letzten Feinabstimmungen nahmen sie gemeinsam mit dem britischen Produzenten David Pye (Wild Beasts u.a.) vor. Die neue Hundreds-Musik lebt von Dynamik und hypnotischen Spannungsbögen. Sparsam hingetupfte Momente folgen auf große Gefühle und umgekehrt. Immer noch sind Hundreds zuerst eine elektronische Band, aber nun eben eine wärmere, songorientiertere und organischere als das zuletzt der Fall war. Auch wenn sie es am Anfang nicht wussten, sagt Eva Milner heute: Wir wollten genau hier hin. Wir wollten diesen Sound entwickeln und diese Gefühle ausdrücken.

Das ist ihnen gelungen und ab März bringen die für die Bühne erweiterten Hundreds ihren neuen Sound dann auf die Straße.

Tracklist:

1. Aftermath
2. Circus
3. Ten Headed Beast
4. Separate The Sea
5. Our Past
6. Foam Born
7. Interplanetary
8. Rabbits On The Roof
9. Down My Spine
10. Beehive
11. Please Rewind
12. Stones

Clip:
Circus

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Silver Lining - Heart and Mind Alike

Trentemoeller - Reworks