Silver Apples - Clinging to a Dream
Nach 19 Jahren erscheint tatsächlich eine neue LP des ehemaligen Duos, das Simeon Coxe nach dem Ableben seines Partners Dan Taylor im Jahr 2005 als Solo-Projekt weiterführt. Ihre musikalische Legende hatten die beiden bereits zwischen 1967 und 1969 geschaffen, als sie sich daran machten, nur mit selbstgebautem Synthesizer und Drum-Set Krautrock, Electronica und den Proto-Punk von Suicide vorwegzunehmen. Der radikale Spagat zwischen Avantgarde und Pop fand selbstverständlich erst viel später seine angemessene Anerkennung. Das neue Album versucht gar nicht erst, wie eine 2016er-Version der Silver Apples rüberzukommen, sondern verwaltet gekonnt das musikalische Erbe.
Der spacige Sound ist heute nicht mehr visionär, sondern retrofuturistisch. »Clinging To A Dream« klingt wie ein folgerichtiger Nachfolger von »Contact«, dem zweiten Album von 1969. Das war im Grunde auch 1998 bei ihrem ersten Comeback schon nicht anders. Trotzdem lassen sich Spuren der musikalischen Gegenwart finden – jedoch ohne jede Form der Anbiederung. Songs wie »Nothing Matters« und »Susie« warten mit modernen Beats auf, bringen das bewusst schlicht gehaltene Songwriting dabei jedoch nicht aus dem Gleichgewicht. Mit dem Opener »The Edge Of Wonder« und dem Schluss-Track »The Rain« bestätigt Coxe zudem noch einmal, dass minimalistische Klangkunst und eingängige Popmusik sich nicht konträr gegenüberstehen, sondern im besten Fall einander bedingen.(Quelle: Intro)
Tracklist:
01. The Edge Of Wonder 03:58
02. Missin You 03:42
03. Colors 04:23
04. Nothing Matters 04:34
05. The Mist 05:32
06. Susie 03:59
07. Fractal Flow 04:26
08. Drifting 04:58
09. Charred Fragments 05:41
10. Concerto for Monkey and Oscillator 04:31
11. The Rain 04:17
12. The Edge of Wonder (Demo Version) 03:51
Clip:
The Edge of wonder
Kommentare
Kommentar veröffentlichen