Anais Mitchell - Hadestown

Musikalische Wagnisse sind relativ selten dieser Tage. Umso mehr Respekt verdient Hadestown von Anais Mitchell: Dabei handelt es sich nämlich um nichts anderes als eine Art Folk-Oper mit dem Hintergrund antiker griechischer Mythen.

Ambitionierte Konzeptalben mit Americana oder Folk-Anstrich, so etwas kannte man zuletzt maximal von den Decemberists (The Hazards Of Love). Die Songschreiberin Anais Mitchell aus Vermont treibt es nun mit ihrem Werk, das die Geschichte von Orpheus, Eurydike und der Unterwelt gleichsam wiedergibt, aber auch in die Neuzeit verpflanzt, zweifellos auf die Spitze. Von vorne bis hinten stimmig arrangiert, mit 22 Mitwirkenden (darunter z.B. Ani DiFranco, Justin Vernon von Bon Iver und Ben Knox Miller von The Low Anthem) üppig besetzt, funktioniert Hadestown vor allen deshalb, weil die Songs auch für sich funktionieren würden, trotzdem aber gekonnt ineinander greifen. Der Geschichte kann man folgen, muss es aber nicht zwingend.
Hätte ein Colin Meloy oder Conor Oberst Hadestown fabriziert, man hätte wohl Vokabeln wie “Meisterstück” oder “Wunderwerk” lesen können. Hoffentlich verleiht es Anais Mitchell auch ein wenig Strahlkraft.

Tracklist:

01 - Wedding Song
02 - Epic (Part I)
03 - Way Down Hadestown
04 - Songbird Intro
05 - Hey, Little Songbird
06 - Gone, I'm Gone
07 - When The Chips Are Down
08 - Wait For Me
09 - Why We Build The Wall
10 - Our Lady Of The Underground
11 - Flowers (Eurydice's Song)
12 - Nothing Changes
13 - If It's True
14 - Papers (Hades Finds Out)
15 - How Long
16 - Epic (Part II)
17 - Lover's Desire
18 - His Kiss, The Riot
19 - Doubt Comes In
20 - I Raise My Cup To Him
Clip:
Hadestown

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