Ascii Disko - From Airlines to Lifelines

Meine 12 Punkte für den Vorgänger "Stay Gold Forever Gold" hatten einen positiv überraschten Facebook-Eintrag auf der Seite von ASCII.DISKO zur Folge, denn dass ausgerechnet ein Magazin für Rock und Metal ein so positives Review verfasst, hatte Daniel Gerhard Holc nicht erwartet. Der in Spanien lebende Musiker darf sich - das sei schon mal vorweg genommen - für sein viertes Album "Black Orchid: From Airlines To Lifelines" erneut über 12 Punkte freuen.

Und das, obwohl das Album musikalisch so gut wie nichts mit seinem Vorgänger zu tun hat. ASCII.DISKO sind musikalisch - und das ist umso erfreulicher - völlig unberechenbar und die Tatsache, dass die Musik auf "Black Orchid: From Airlines To Lifelines" irgendwo zwischen Joy Division und Café Del Mar liegt, überrascht und tut es doch nicht. Das Album steckt voller Gegensätze und ist doch in sich völlig stimmig und schlüssig. Es ist genauso entspannend, wie bewegend; urban und gleichzeitig chillig; unterkühlt und doch warmherzig. Die Songs, die Holc hier zusammengetragen hat, wurden von 2004 bis heute für Kunstausstellungen, Installationen und Videos geschrieben und produziert - trotzdem wirken sie wie aus einem Guss.
Nach dem kurzen Intro startet "Horizon" mit einem sanften Beat, zu dem sich bald eine luftige Wave-Gitarre und ruhiger, sonorer Gesang gesellen - eine sehr schöne Nummer, die direkt aufzeigt, wo es auf dem Album lang geht. Mit beinahe geflüstertem Gesang, Klavier und ein wenig Gitarre bewegt sich das reduzierte "Good Bye 1315" zwischen Ambient und TripHop, während "Crayons" eine düstere, soundtrack-artige Klangcollage darstellt. Frisch und sommerlich wirkt dagegen "Whitelines_Blacklines" mit Shoegaze-Gitarre, tanzbarem Beat und einer Damenstimme, die Daniels Gesang ergänzt, wodurch der Song ein wenig an Philip Boa & The Voodoo Club erinnert. Der "härteste" und gleichzeitig beste Song folgt mit dem eindringlichen "100 Demons", bei dem düstere Electronica für packende Atmosphäre sorgen. Psychedelisch-perkussiv wird es in "Crystals And Knives", eine wuchtige Drum-Machine mit diesem typischen 80er-Sound treibt den dichten, entrückt wirkenden "The Black Angels Love Song" an, hier überraschen Chöre und noisige Gitarrensounds. Mit "Glimmer" und "Reprise" gibt es noch zwei Ambientstücke, dazwischen liegt der beinahe schon poppig wirkende Quasi-Titeltrack, der einerseits schwebend leicht und hypnotisch, andererseits aber auch etwas langatmig ist. Der emotionale Höhepunkt folgt mit dem fragilen, introvertierten und melancholischen "Butterflies", hier singt Daniel mit recht hoher und manchmal auch parallel tiefer Stimme, was eine interessante Stimmung erzeugt. Dem zunächst kurzen "Outro" folgt dann noch ein schier endlos wirkender Ambient-Hidden-Track, der minutenlang auf den gleichen Tönen verharrt, bevor irgendwann langsam ein Beat einsetzt und den Song ganz langsam zum Ende geleitet.(Quelle: Musikreviews.de)

Tracklist:
Intro

Horizon
Good Bye 1315
Crayons
Whitelines_Blacklines
100 Demons
Crystals And Knives
The Black Angels Love Song
Glimmer
From Airlines To Lifelines
Reprise
Butterflies
Outro

Clip:
White Lines Black Lines

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