DeWolff - Orchards/Lupine
Keine Frage, mit "Strange Fruits And Undiscovered Plants" hatten die drei Südholländer DEWOLFF ein beachtliches Album vorgelegt mit einem ausgereiften Classic-Rock, den man so blutjungen Musikern fast nicht zutrauen würde. Auch das neue Album "Orchards/Lupine" lässt vermuten, dass Papa Kräutergärtner war und Mama Bedienung im Coffee-Shop "Genesis" im heimischen Gelleen. Ob die beiden van de Poel-Brüder und Kumpel Robin nun zu oft in Papas Garten gespielt haben oder ihren Laufstall im Lagerraum des Coffee-Shops hatten, wir werden es wohl nie erfahren...
Nach dem verdienten Erfolg des Vorgängers in der Classic-Rock/Hippie-Szene wäre es ein Einfaches gewesen, den Stinkefinger gen Schweden zu richten und mit einem energischen Kracheralbum zu zeigen, dass man nicht nur dort coolen Retro-Rock spielen kann. Aber irgendwie scheint das den Holländern sowieso egal zu sein und sie präsentieren sich mutig, gewachsen, eigenbrödlerisch, dass es eine wahre Freude ist. Statt Party-tauglich zum Auftakt Popo zu treten, empfängt uns ein zäher, schwulstiger, total zurückgezogener Song, der so nach verrauchter, spärlich beleuchteter 60er-Jahre-Bar irgendwo im Amsterdamer Hafenviertel klingt, dass man die üble Luft in dem Schuppen geradezu riechen kann. Auch in einem alten James Bond/Connery-Film würde sich der Song gut machen, wenn 007 die übliche undurchsichtige Lady angräbt, die ihn später ganz überraschend verraten wird. Klasse, "Diamonds" ist eine echte Zeitreise, spürbar, greifbar, echt. So ziehen einige Songs wie auch "Everything Everywhere" ihre Kreise in dunklen, langsamen Tönen, mit reichlichen Psychedelic-Elementen. Wer braucht schon Drogen, wenn es Musik gibt, die einen mit der Macht ihrer Klänge in andere Welten entführt. Deutlich druckvoller kommt "Evil And The Midnight Sun", hier wird gegroovt und die Fuzz-Gitarren melden sich lautstark zu Wort, wehren sich gegen die energisch aufspielende Orgel. Das herrlich schräge "Who Are You Or The Magnificence Of Loving A Million Strangers" zieht ebenso in den Bann wie die Love & Peace-Ballade "Higher Than The Sun" mit reichlich SIMON & GARFUNKEL/BARCLEY JAMES HARVEST-Hippiestimmung. Dass die Jungs aber absolut keine Weicheier sind, das zeigen sie deutlich beim flotten DEEP PURPLE-like Rocker "Pick Your Bones Out Of The Water", der auch schnell mal an RAINBOWs "Lady Starstruck" denken lässt. Ansonsten sind weiterhin Vorbilder wie THE DOORS in den psychedelischen Momenten, T.REX wenn es lockeren Boogie-Rock gibt, auch mal LED ZEPPELIN leicht auszumachen, wenngleich einem immer wieder weitere 60er und früh 70er-Bands in den Sinn kommen. Blümchen pflückende Alt-Hippies werden erschrecken, wenn es bei "Love In C Minor" plötzlich fett und zäh aus den Boxen drückt, das klingt eher nach NL-Doomern wie HEAVY LORD als nach Flower-Power. Das swingende "The Pistol" mit ausuferndem Instrumentalteil hingegen lässt sie alle friedvoll nebeneinander tänzeln, die Knaben haben also statt nederlandse kindreliedjes anscheinend lieber DEEP PURPLEs "Made In Japan" gehört. Live dürften hier ebenso End-40er Hippies abhotten wie auch die jungen Girlies aus der Schule, die diese Jungs von DEWOLFF ja sooo süß und cool finden. Stichwort live: das wir es hier nicht mit einem überzogenen Hype zu tun haben, sondern die Jungs wirklich begeistern können, das zeigten die Jünglinge zum Beispiel auch Live im Rockpalast. Hier auf dem neuen Album klingen die Jungs deutlich gereift, sowohl an den Instrumenten als auch beim Songwriting und beim Gesang, der nun über jeden Zweifel erhaben ist, mit dem hohen Singsang und dem jugendlich frischen rockigen Gesang passt er perfekt. Bei der Ballade "Higher Than The Sun" darf auch mal Drummer Luka ans Mikro, das kommt klasse, mehr davon! Um allen Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen betonen sie nochmals im Booklet, dass hier alles selbstgemacht ist.
Was bleibt, ist ein großes "wow", es bleibt unfassbar, dass drei doch recht junge Kerle einen so authentischen Retro/Classic-Rock präsentieren. Da können sich so manche gestandene Kollegen aus Schweden warm anziehen. Wer sich im Hippie- und Classic-Rock wohl fühlt, der sollte sich definitiv das neue Album "Orchards/Lupine" sichern und gern auch mit "Strange Fruits And Undiscovered Plants" nachrüsten. Bleibt zu hoffen, dass sich die Drei nicht zu sehr reinreden lassen, sie ihre Vision von Rock-Musik weiter durchziehen können und sie ihren Weg unbeirrt weiter gehen, das wird ganz groß, ach was, das ist es schon! (Quelle:Vampster.de)
Tracklist:
1. Diamonds
2. Evil And The Midnight Sun
3. Everything Everywhere
4. Who Are You Or The Magnificence Of Loving A Million Strangers
5. Love In C Minor
6. Higher Than The Sun
7. Pick Your Bones Out Of The Water
8. Seashell Woman
9. Fever
10. The Pistol
11. Poison
Clip:
Diamonds
Nach dem verdienten Erfolg des Vorgängers in der Classic-Rock/Hippie-Szene wäre es ein Einfaches gewesen, den Stinkefinger gen Schweden zu richten und mit einem energischen Kracheralbum zu zeigen, dass man nicht nur dort coolen Retro-Rock spielen kann. Aber irgendwie scheint das den Holländern sowieso egal zu sein und sie präsentieren sich mutig, gewachsen, eigenbrödlerisch, dass es eine wahre Freude ist. Statt Party-tauglich zum Auftakt Popo zu treten, empfängt uns ein zäher, schwulstiger, total zurückgezogener Song, der so nach verrauchter, spärlich beleuchteter 60er-Jahre-Bar irgendwo im Amsterdamer Hafenviertel klingt, dass man die üble Luft in dem Schuppen geradezu riechen kann. Auch in einem alten James Bond/Connery-Film würde sich der Song gut machen, wenn 007 die übliche undurchsichtige Lady angräbt, die ihn später ganz überraschend verraten wird. Klasse, "Diamonds" ist eine echte Zeitreise, spürbar, greifbar, echt. So ziehen einige Songs wie auch "Everything Everywhere" ihre Kreise in dunklen, langsamen Tönen, mit reichlichen Psychedelic-Elementen. Wer braucht schon Drogen, wenn es Musik gibt, die einen mit der Macht ihrer Klänge in andere Welten entführt. Deutlich druckvoller kommt "Evil And The Midnight Sun", hier wird gegroovt und die Fuzz-Gitarren melden sich lautstark zu Wort, wehren sich gegen die energisch aufspielende Orgel. Das herrlich schräge "Who Are You Or The Magnificence Of Loving A Million Strangers" zieht ebenso in den Bann wie die Love & Peace-Ballade "Higher Than The Sun" mit reichlich SIMON & GARFUNKEL/BARCLEY JAMES HARVEST-Hippiestimmung. Dass die Jungs aber absolut keine Weicheier sind, das zeigen sie deutlich beim flotten DEEP PURPLE-like Rocker "Pick Your Bones Out Of The Water", der auch schnell mal an RAINBOWs "Lady Starstruck" denken lässt. Ansonsten sind weiterhin Vorbilder wie THE DOORS in den psychedelischen Momenten, T.REX wenn es lockeren Boogie-Rock gibt, auch mal LED ZEPPELIN leicht auszumachen, wenngleich einem immer wieder weitere 60er und früh 70er-Bands in den Sinn kommen. Blümchen pflückende Alt-Hippies werden erschrecken, wenn es bei "Love In C Minor" plötzlich fett und zäh aus den Boxen drückt, das klingt eher nach NL-Doomern wie HEAVY LORD als nach Flower-Power. Das swingende "The Pistol" mit ausuferndem Instrumentalteil hingegen lässt sie alle friedvoll nebeneinander tänzeln, die Knaben haben also statt nederlandse kindreliedjes anscheinend lieber DEEP PURPLEs "Made In Japan" gehört. Live dürften hier ebenso End-40er Hippies abhotten wie auch die jungen Girlies aus der Schule, die diese Jungs von DEWOLFF ja sooo süß und cool finden. Stichwort live: das wir es hier nicht mit einem überzogenen Hype zu tun haben, sondern die Jungs wirklich begeistern können, das zeigten die Jünglinge zum Beispiel auch Live im Rockpalast. Hier auf dem neuen Album klingen die Jungs deutlich gereift, sowohl an den Instrumenten als auch beim Songwriting und beim Gesang, der nun über jeden Zweifel erhaben ist, mit dem hohen Singsang und dem jugendlich frischen rockigen Gesang passt er perfekt. Bei der Ballade "Higher Than The Sun" darf auch mal Drummer Luka ans Mikro, das kommt klasse, mehr davon! Um allen Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen betonen sie nochmals im Booklet, dass hier alles selbstgemacht ist.
Was bleibt, ist ein großes "wow", es bleibt unfassbar, dass drei doch recht junge Kerle einen so authentischen Retro/Classic-Rock präsentieren. Da können sich so manche gestandene Kollegen aus Schweden warm anziehen. Wer sich im Hippie- und Classic-Rock wohl fühlt, der sollte sich definitiv das neue Album "Orchards/Lupine" sichern und gern auch mit "Strange Fruits And Undiscovered Plants" nachrüsten. Bleibt zu hoffen, dass sich die Drei nicht zu sehr reinreden lassen, sie ihre Vision von Rock-Musik weiter durchziehen können und sie ihren Weg unbeirrt weiter gehen, das wird ganz groß, ach was, das ist es schon! (Quelle:Vampster.de)
Tracklist:
1. Diamonds
2. Evil And The Midnight Sun
3. Everything Everywhere
4. Who Are You Or The Magnificence Of Loving A Million Strangers
5. Love In C Minor
6. Higher Than The Sun
7. Pick Your Bones Out Of The Water
8. Seashell Woman
9. Fever
10. The Pistol
11. Poison
Clip:
Diamonds
Kommentare
Kommentar veröffentlichen