The Black Keys - El Camino

Früh übt sich, was ein Rockstar werden will - Wie praktisch, wenn Nachbarskinder genau die gleichen Interessen haben. Eben genau das passiert Dan Auerbach und Patrick Carney. Die beiden Kindergartenfreunde bringen schon seit 1997 zusammen familiäre Kellerwände zum Beben und spielen die Musik ihrer Väter und Großväter nach (die beiden sind z.B. große Fans der Blueslegende Howlin' Wolf). Nur mit Gitarre, Schlagzeug und der Liebe zum Rock'n'Roll bewaffnet. Und natürlich mit Dan Auerbachs unverkennbarer Stimme. Viel Krach für zwei Personen - Generell tendieren die Black Keys dazu, wenig Schnickschnack in ihre Produktionen zu stecken. Das gibt ihnen diesen unverkennbaren rohen und knarzenden Sound, den sie bis 1996 vier Alben lang durchziehen. Aber auch der Garagenband ist klargeworden, dass sie damit an ihre Grenzen kommen muss. Was ein Glück, dass sie für Album Nummer fünf mit dem Produzenten Danger Mouse, der z.B. auch für die Gorillaz und Cee Lo Green tätig ist, an einen Mann geraten sind, mit dem es Spaß macht, den Black Keys-Sound zu verfeinern. Das bringt ihnen spätestens 2010 mit dem Album "Brothers" Lobeshymnen, Chartplatzierungen und Auftritte in großen Konzerthallen.
Blues 2.0 - DJ Danger Mouse dreht auch bei "El Camino" wieder an den Reglern: Durch eine durchdachtere Aufnahme von Gesang und Instrumenten sind die Songs, wie z.B. das recht ruhige "Little Black Submarines", geschmeidiger und nicht mehr ganz so rough, wie man das von den frühen Alben der Black Keys gewohnt ist. Background-Chöre und Hall, wie z.B. in "Dead And Gone", lockern die Stücke zusätzlich auf. Das nimmt teilweise ein wenig Rotz aus den Songs, liefert dafür aber einen angenehmen Retrosound, zu hören z.B. in den Songs "Gold On The Ceiling", "Stop Stop" und "Nova Baby", der nicht nur was für Herzblutrocker ist, sondern auch die Hörer glücklich macht, die an die fetten, computerbegleiteten Studioproduktionen von heute gewohnt sind. Die Black Keys liefern mit "El Camino" quasi ein Bluesalbum 2.0 und unser hr3 Album der Woche. Play loud! (Quelle: HR3)

Tracklist
01. Lonely Boy
02. Dead And Gone
03. Gold On The Ceiling
04. Little Black Submarines
05. Money Maker
06. Run Right Back
07. Sister
08. Hell Of A Season
09. Stop Stop
10. Nova Baby
11. Mind Eraser

Clip:
Lonely Boy (First Listen)

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