Beyoncé - Beyoncé


Beyoncé hat es wieder einmal geschafft zu beweisen, dass sie die Musikwelt um den kleinen Finger gewickelt hat. Erst jüngst erschien ihre neue DVD „Life is But a Dream“ (11/2013) und sie veröffentlichte die Daten für ihre Welttournee, die sie auch nach Deutschland bringt. Nun legt sie noch einen drauf. Dass sie an einem neuen Album arbeitete, war durchaus bekannt, über den Veröffentlichungstermin hielt man sich allerdings bedeckt. Dann endlich die Bekanntgabe des Termins und gleichzeitig die große Überraschung, denn beide Termine sind deckungsgleich!
Den kompletten Musikmarkt – Presse, Kollegen und Fans eingeschlossen – so zu überrennen ist allerdings immer noch nicht genug. Beyoncé hat sich für ein ganz besonderes Projekt entschieden, das gleichzeitig persönlicher nicht sein könnte. Das selbstbetitelte Album besteht nicht nur aus 14 neuen Songs, sondern auch 15 zugehörigen Videos. Diese gehen über das Konzept eines Musikvideos hinaus und gleichen mehr Kurzfilmen, die die Bedeutung eines jeden Songs unterstreichen und die darin erzählten Geschichten ausdrucksstark visualisieren.
Die Tracks auf „Beyoncé“ wirken persönlicher denn je. Die Geschichten, die sie erzählen werden vor allem in den Videos, aber auch in den Tonaufnahmen, mit alten Privataufzeichnungen ergänzt, die tief blicken lassen. Inhaltlich setzt sie sich nicht nur kritisch mit Themen wie Schönheitswahn („Pretty Hurts“) und Essstörungen auseinander, sondern reflektiert auch ihr eigenes Leben, ihre Ehe und ihre Mutterschaft („Mine“, „Heaven“) in den Songs. Fast schon gegensätzlich zu dieser Auseinandersetzung mit nicht gerade kleinen Problemen stehen Titel wie „Partition“ oder „Blow“, die sich eher mit Erotik beschäftigen.
Musikalisch bleibt die Sängerin grundsätzlich auf dem vertrauten Boden des R&B, nimmt sich aber die Freiheit mit den Weiterentwicklungen des Genres selbst zu spielen und bezieht so Elemente aus Pop, Electro und dem jungen Alternative R&B mit ein. Dabei steht immer ihre starke Stimme im Vordergrund ohne unnötig verfälscht zu werden. Kollaborationen mit Kollegen wie Jay Z oder Drake setzen schließlich noch die letzten Akzente, die das Gesamtwerk abrunden.
Sowohl in Songwriting wie auch Produktion legte Beyoncé selbst Hand an und ließ sich dabei von einem Stab an erfolgreichen Produzenten und vielversprechenden Newcomern unterstützen. Timbaland, Justin Timberlake, Ryan Tedder und Pharell Williams sind dabei wahrscheinlich als größte Namen zu nennen. Boots gehört dagegen zu den frischen Namen, auf die man ein Auge haben sollte.
Leider ist nicht alles Gold, was auch glänzt. Der Longplayer bietet zwar eine gute Bandbreite und durchaus die nötige Schlagkraft, die Beyoncé verdient zu den ganz Großen zählen lässt, verzeichnet aber leider auch den ein oder anderen Durchhänger, der an der B-Note rüttelt. Dazu gehören Titel wie „Yoncé“, bei denen man sich fragt, ob die Schublade, in der sich sonst der gute Geschmack befindet, verschlossen war.
Nichts desto trotz überzeugt „Beyoncé“ weitläufig und legt damit den nächsten Stein des Imperiums Beyoncé Knowles. Mit dem Bonus Video „Grown Woman“ hätte sie es nicht besser auf den Punkt bringen können. „Ich kann tun, was ich will.“ Danke Beyoncé, genau das hast du uns erfolgreich bewiesen. Hut ab!
(Quelle: Rockfanatic)

Tracklist:
1 Pretty Hurts
2 Haunted
3 Drunk in Love (feat. Jay Z)
4 Blow
5 No Angel
6 Partition
7 Jealous
8 Rocket
9 Mine (feat. Drake)
10 XO
11 ***Flawless (feat. Chimamanda Ngozi Adiche)
12 Superpower (feat. Frank Ocean)
13 Heaven
14 Blue (feat. Blue Ivy)

Clip:
Mine

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