Coldplay - Mylo Xyloto
Es war einmal eine Band namens Coldplay, die auszog um den Leuten das Fürchten zu nehmen. Diese Band lieferte der Welt mit Parachutes und The Rush Of Blood To The Head zwei Alben, die vor Schönheit zu bersten drohten und seine Macher von jetzt auf gleich in die Massenhysterieliga katapultierten. Der Stadionpop ward geboren. Es war damals durchaus cool Coldplay zu mögen. Die Songs sprachen für sich selbst, das Liveerlebnis war beeindruckend, und es war auch gar nicht so schlimm, dass Chris Martin ein etwas nervender, kokettierender Weltverbessererschlaufuchs war.
Das alles - wie gesagt - damals. Heute, kann man leider nicht mehr in die Zeit zurückspringen, in der Christopher Anthony John Martin aus Exeter, ENGLAND und Gwyneth Paltrow aus Los Angeles, US of A noch nicht eins der nervigsten Celebrity-Paare der Welt waren und Chris Martin eben noch nicht seine britische Seele geopfert hatte, auf dem amerikanischen Zeitgeistaltar seiner Frau, deren größte schauspielerische Leistung ihre Tränen bei der Oscarverleihung waren. Nun werden einige zu Unrecht fragen, was das zum Deibel denn nun mit Mylo Xyloto, dem fünften Album von Coldplay zu tun hat. Denen kann man nur zurufen: Vielleicht nicht alles, aber ganz bestimmt nicht nichts!
Mylo Xyloto ist Gwyneth Paltrow. Mylo Xyloto ist Hollywood. Bombastische Special Effects, herzschmerzender Pathos und marktgerechte Konfektionierung. Fast verwunderlich, dass Mylo Xyloto nicht mit einem Werbeblock oder einem Sponsor (Dieses Album wird ihnen präsentiert von…) beginnt. Das klingt jetzt alles sehr schlimm und böse, ist es aber gar nicht. Nein, Mylo Xyloto guckt, ähhh, hört sich zum Teil sehr gut weg und enthält einiges, was man sich diesen Winter, wenn Coldplay in einer dieser seelenlosen Multifunktionsarenen zu Gast ist, gerne anhören möchte. Beim mehrmaligen Hören allerdings, hinterlässt das Gesamtprodukt Mylo Xyloto aber dennoch nicht viel mehr als ein leicht nach Plastik schmeckendes Deja-vu-Gefühl. Inspiriert wurde Mylo Xyloto von New Yorker Graffiti aus den 70ern und der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, eine Aussage von Chris Martin, die man besser mal unkommentiert stehen lässt. Produziert wurde das Album wieder von Elektronik-Gottheit Brian Eno, und der hat seine Fingerabdrücke überall hinterlassen. Die Instrumentalisierung, samt Xylophon (!), ist so opulent wie beeindruckend. Das gute alte Coldplay Klavier bleibt, wie schon beim Vorgänger Viva La Vida, weitestgehend zugeklappt. Stattdessen breiten Kaskaden von Synthesizern, Streichinstrumenten und Gitarren einen derart sphärischen Soundteppich aus, das man manchmal meinen könnte, es handle sich bei Mylo Xyloto um den Soundtrack für Sega’s Sonic the Hedgehog. Mit „Hurts Like Heaven", „Paradise" und „Charlie Brown" stehen die drei stärksten Momente von Mylo Xyloto gleich am Anfang. Drei Songs voll überbordender Vitalität, infizierender Melodien und Stadion suchender Refrains. Schon bei Coldplays zugegebenermaßen fulminantem Auftritt beim diesjährigen Glastonbury Festival, konnte man sich von der hervorragenden Livetauglichkeit dieser Songs überzeugen. So weit so gut. Leider ist dann das Pulver aber auch schon verschossen. Song für Song macht sich im weiteren Verlauf des Albums eine penetrante Redundanz breit. Scheinbar hört man wieder und wieder dasselbe Thema, dieselben Klänge, wie ein nicht verschwinden wollendes Mantra. Nicht förderlich hierbei, die allbekannte Chris Martin‘sche textliche Armut. Sehr schade, dass Martin’s Freundschaft mit dem wortgewandten Jay-Z hier nicht zu Synergieeffekten geführt hat. Sinnfrei zusammengewürfelte Metaphern, gepaart mit den immer wieder gleichen Klischees, keine Beobachtungen und schon gar keine großen Wahrheiten. Willkommen im Kopf von Chris „Hollywood“ Martin. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre als Kaufempfehlung für die Hausfrau aus Vorstadthausen, USA, gibt es, passend zu den ganzen Wasser - und Tränenmetaphern auf Mylo Xyloto, mit Prinzess Of China auch noch ein Duett mit dem Regenschirmmädchen Rihanna. (Quelle: T-online)
Tracklist:
1. Mylo Xyloto
2. Hurts Like Heaven
3. Paradise
4. Charlie Brown
5. Us Against the World
6. M.M.I.X.
7. Every Teardrop Is a Waterfall
8. Major Minus
9. U.F.O.
10. Princess of China
11. Up in Flames
12. A Hopeful Transmission
13. Don't Let It Break Your Heart
14. Up With the Birds
Clip:
coldplay-paradise/
Das alles - wie gesagt - damals. Heute, kann man leider nicht mehr in die Zeit zurückspringen, in der Christopher Anthony John Martin aus Exeter, ENGLAND und Gwyneth Paltrow aus Los Angeles, US of A noch nicht eins der nervigsten Celebrity-Paare der Welt waren und Chris Martin eben noch nicht seine britische Seele geopfert hatte, auf dem amerikanischen Zeitgeistaltar seiner Frau, deren größte schauspielerische Leistung ihre Tränen bei der Oscarverleihung waren. Nun werden einige zu Unrecht fragen, was das zum Deibel denn nun mit Mylo Xyloto, dem fünften Album von Coldplay zu tun hat. Denen kann man nur zurufen: Vielleicht nicht alles, aber ganz bestimmt nicht nichts!
Mylo Xyloto ist Gwyneth Paltrow. Mylo Xyloto ist Hollywood. Bombastische Special Effects, herzschmerzender Pathos und marktgerechte Konfektionierung. Fast verwunderlich, dass Mylo Xyloto nicht mit einem Werbeblock oder einem Sponsor (Dieses Album wird ihnen präsentiert von…) beginnt. Das klingt jetzt alles sehr schlimm und böse, ist es aber gar nicht. Nein, Mylo Xyloto guckt, ähhh, hört sich zum Teil sehr gut weg und enthält einiges, was man sich diesen Winter, wenn Coldplay in einer dieser seelenlosen Multifunktionsarenen zu Gast ist, gerne anhören möchte. Beim mehrmaligen Hören allerdings, hinterlässt das Gesamtprodukt Mylo Xyloto aber dennoch nicht viel mehr als ein leicht nach Plastik schmeckendes Deja-vu-Gefühl. Inspiriert wurde Mylo Xyloto von New Yorker Graffiti aus den 70ern und der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, eine Aussage von Chris Martin, die man besser mal unkommentiert stehen lässt. Produziert wurde das Album wieder von Elektronik-Gottheit Brian Eno, und der hat seine Fingerabdrücke überall hinterlassen. Die Instrumentalisierung, samt Xylophon (!), ist so opulent wie beeindruckend. Das gute alte Coldplay Klavier bleibt, wie schon beim Vorgänger Viva La Vida, weitestgehend zugeklappt. Stattdessen breiten Kaskaden von Synthesizern, Streichinstrumenten und Gitarren einen derart sphärischen Soundteppich aus, das man manchmal meinen könnte, es handle sich bei Mylo Xyloto um den Soundtrack für Sega’s Sonic the Hedgehog. Mit „Hurts Like Heaven", „Paradise" und „Charlie Brown" stehen die drei stärksten Momente von Mylo Xyloto gleich am Anfang. Drei Songs voll überbordender Vitalität, infizierender Melodien und Stadion suchender Refrains. Schon bei Coldplays zugegebenermaßen fulminantem Auftritt beim diesjährigen Glastonbury Festival, konnte man sich von der hervorragenden Livetauglichkeit dieser Songs überzeugen. So weit so gut. Leider ist dann das Pulver aber auch schon verschossen. Song für Song macht sich im weiteren Verlauf des Albums eine penetrante Redundanz breit. Scheinbar hört man wieder und wieder dasselbe Thema, dieselben Klänge, wie ein nicht verschwinden wollendes Mantra. Nicht förderlich hierbei, die allbekannte Chris Martin‘sche textliche Armut. Sehr schade, dass Martin’s Freundschaft mit dem wortgewandten Jay-Z hier nicht zu Synergieeffekten geführt hat. Sinnfrei zusammengewürfelte Metaphern, gepaart mit den immer wieder gleichen Klischees, keine Beobachtungen und schon gar keine großen Wahrheiten. Willkommen im Kopf von Chris „Hollywood“ Martin. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre als Kaufempfehlung für die Hausfrau aus Vorstadthausen, USA, gibt es, passend zu den ganzen Wasser - und Tränenmetaphern auf Mylo Xyloto, mit Prinzess Of China auch noch ein Duett mit dem Regenschirmmädchen Rihanna. (Quelle: T-online)
Tracklist:
1. Mylo Xyloto
2. Hurts Like Heaven
3. Paradise
4. Charlie Brown
5. Us Against the World
6. M.M.I.X.
7. Every Teardrop Is a Waterfall
8. Major Minus
9. U.F.O.
10. Princess of China
11. Up in Flames
12. A Hopeful Transmission
13. Don't Let It Break Your Heart
14. Up With the Birds
Clip:
coldplay-paradise/
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