Kate Bush - 50 Words for Snow
Kate Bush gehört zweifellos zu den ambitioniertesten Künstlerinnen im Musikgeschäft. Seit ihrem Debüt "The Kick Inside" (1978) glänzt sie mit ihrer betörenden Stimmgewalt und einem Musikverständnis, das mit großer Experimentierfreudigkeit das traditionelle Popformat immer wieder unterläuft. weiterlesen
Auf "50 Words For Snow" wartet die 53-Jährige nun erstmals seit ihrem 2005er-Album "Aerial" wieder mit neuen Songs auf, die ihren Ruf als Pop-Exzentrikerin untermauern. Diesmal schöpft sie aus dem weiten Themenfeld des fallenden Schnees und fordert den Hörer mit einem konzeptionellen Werk heraus, dessen sieben Songs allesamt die Laufzeit von sieben Minuten überschreiten.
Im Opener "Snowflake" fallen weiche Pianoschläge wie Eiskristalle von Himmel, im Hintergrund suggeriert ein leiser Klangteppich die der Jahreszeit angemessene Kälte. Neben Bushs unaufgeregtem Sprechgesang ist ihr 13-jähriger Sohn zu hören, der mit gespenstisch-schönem Knabengesang den Weg der Schneeflocke zur Erde besingt. So langsam und leise wie der Schnee fällt, so inszeniert Bush auch ihre musikalischen, bisweilen ätherischen Wintergemälde, indem sie weitgehend auf Reduktion und Behutsamkeit setzt. Neben ihrem wunderbaren Gesang prägt das sanfte Klavierspiel die Platte, weiches Schlagzeugspiel und Streicher bereichern die andächtigen Arrangements.
Während hier ein sakral anmutender Chor seinen anmutigen Eindruck hinterlässt ("Lake Tahoe"), bahnt sich dort ein Schlagwerk mit jazzigem Rhythmus seinen Weg durch den bedrohlichen Nebel ("Misty"). Daneben überrascht Elton John als Bushs Duettpartner, um gemeinsam dem frostigen Ambiente, das vom Scheitern der Liebe kündet, mit zunehmendem Aufbegehren und zärtlicher Melodik entschlossen entgegen zu treten ("Snowed In At Wheeler Street").
Mit "Wild Man" bricht Kate Bush die getragene, kammermusikalische Atmosphäre erstmals auf und flirtet freizügig mit dem Pop. Sie intoniert ihre mit Sprechgesang vorgetragene Erzählung vom sagenumwobenen Yeti zu einem tapsig hüpfenden Synthie-Lauf, dichter Instrumentierung und von Männerstimmen vorgetragenem Refrain. Mit dem anschließenden skurrilen Titeltrack erreicht Bushs Exzentrik schließlich ihren Höhepunkt, wenn sie Gastredner Stephen Fry im tribal-artigen Ambiente vehement aufordert, 50 Synonyme für Schnee aufzuzählen.
Mit dem letzten Track "Among Angels" hält die Besinnlichkeit wieder Einzug und Bush verlässt sich mit Pianobegleitung und unauffälliger Melodie ganz auf die Eindringlichkeit ihrer Stimme.
"50 Words For Snow" ist ein unkonventionelles Album, dessen Schönheit aus der Stille jenseits des Mainstream entspringt. Es ist ein gleichermaßen irritierendes wie berauschendes Album, das die ganze Aufmerksamkeit des Hörers fordert. Kate Bush versteht es dabei blendend, ihrem musikalischen Wagemut eine harmonische Wärme einzuverleiben. Dem Winter ringt sie mit diesen Songs seine schönste Seite ab. (Quelle: Laut.de)
Tracklist:
1. Snowflake 9:47
2. Lake Tahoe 11:08
3. Misty 13:32
4. Wild Man 7:16
5. Snowed In At Wheeler Street 8:05
6. 50 Words For Snow 8:30
7. Among Angels 6:48
Clip:
Wild Man
Auf "50 Words For Snow" wartet die 53-Jährige nun erstmals seit ihrem 2005er-Album "Aerial" wieder mit neuen Songs auf, die ihren Ruf als Pop-Exzentrikerin untermauern. Diesmal schöpft sie aus dem weiten Themenfeld des fallenden Schnees und fordert den Hörer mit einem konzeptionellen Werk heraus, dessen sieben Songs allesamt die Laufzeit von sieben Minuten überschreiten.
Im Opener "Snowflake" fallen weiche Pianoschläge wie Eiskristalle von Himmel, im Hintergrund suggeriert ein leiser Klangteppich die der Jahreszeit angemessene Kälte. Neben Bushs unaufgeregtem Sprechgesang ist ihr 13-jähriger Sohn zu hören, der mit gespenstisch-schönem Knabengesang den Weg der Schneeflocke zur Erde besingt. So langsam und leise wie der Schnee fällt, so inszeniert Bush auch ihre musikalischen, bisweilen ätherischen Wintergemälde, indem sie weitgehend auf Reduktion und Behutsamkeit setzt. Neben ihrem wunderbaren Gesang prägt das sanfte Klavierspiel die Platte, weiches Schlagzeugspiel und Streicher bereichern die andächtigen Arrangements.
Während hier ein sakral anmutender Chor seinen anmutigen Eindruck hinterlässt ("Lake Tahoe"), bahnt sich dort ein Schlagwerk mit jazzigem Rhythmus seinen Weg durch den bedrohlichen Nebel ("Misty"). Daneben überrascht Elton John als Bushs Duettpartner, um gemeinsam dem frostigen Ambiente, das vom Scheitern der Liebe kündet, mit zunehmendem Aufbegehren und zärtlicher Melodik entschlossen entgegen zu treten ("Snowed In At Wheeler Street").
Mit "Wild Man" bricht Kate Bush die getragene, kammermusikalische Atmosphäre erstmals auf und flirtet freizügig mit dem Pop. Sie intoniert ihre mit Sprechgesang vorgetragene Erzählung vom sagenumwobenen Yeti zu einem tapsig hüpfenden Synthie-Lauf, dichter Instrumentierung und von Männerstimmen vorgetragenem Refrain. Mit dem anschließenden skurrilen Titeltrack erreicht Bushs Exzentrik schließlich ihren Höhepunkt, wenn sie Gastredner Stephen Fry im tribal-artigen Ambiente vehement aufordert, 50 Synonyme für Schnee aufzuzählen.
Mit dem letzten Track "Among Angels" hält die Besinnlichkeit wieder Einzug und Bush verlässt sich mit Pianobegleitung und unauffälliger Melodie ganz auf die Eindringlichkeit ihrer Stimme.
"50 Words For Snow" ist ein unkonventionelles Album, dessen Schönheit aus der Stille jenseits des Mainstream entspringt. Es ist ein gleichermaßen irritierendes wie berauschendes Album, das die ganze Aufmerksamkeit des Hörers fordert. Kate Bush versteht es dabei blendend, ihrem musikalischen Wagemut eine harmonische Wärme einzuverleiben. Dem Winter ringt sie mit diesen Songs seine schönste Seite ab. (Quelle: Laut.de)
Tracklist:
1. Snowflake 9:47
2. Lake Tahoe 11:08
3. Misty 13:32
4. Wild Man 7:16
5. Snowed In At Wheeler Street 8:05
6. 50 Words For Snow 8:30
7. Among Angels 6:48
Clip:
Wild Man
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