Aerosmith - Music from another Dimension
Dass diese gealterten Rocker, allen voran Fronter und Großmaul, Steven Tyler (64), noch Mal ein so cooles Album mit dem Stil der Arena-Zeit auf den Markt werfen, hätte ich ihnen nicht zugetraut. Aber schon passend zum Artwork, geht man nach dem erzählten Science Fiction Intro mit dem Opener „Luv XXX“, in die Vollen. Noch kein Überflieger mit fettem Ohrwurm-Refrain aber ein beinharter Track. Aber die dritte Singleauskopplung samt Videoclip, „What Could Have Been Love“, ist eine Ballade aus den goldenen 80ern und wird der Band einen weiteren Platinhit bescheren. Selbst das Video ist oldschool und allererster Güte. Das ist die Magie der Toxic-Twins die Generationen musikalisch bereichert hat. Seit 2001 sind diese vierzehn Songs (die Wal-Mart US Edition, die ich hier übrigens bespreche, hat mit „Another Last Goodbye“ fünfzehn Songs) die ersten offiziellen Beiträge, obwohl „Legendary Child“ (erste Single) nur als Filmbeitrag für „G.I. Joe: Retaliation“, neu recorded wurde. Der Song stammt vom Album „Get A Grip“ (1991). „Street Jesus“ kommt mit fetter Überlänge daher und wurzelt in den überschwänglichen 70er-Jahren der Band, als noch alles möglich war. Kein klassischer Hit aber typisch Aerosmith. Wieder mit beiden Augen in Richtung Media Control, schielt man mit der erdigen Duett-Ballade (mit Carrie Underwood) und vierten Single, „Can`t Stop Loving You“. Richtig „vierte“ Single! Na ja zum einen handelt es sich hier um Aerosmith und zweitens musste man schließlich die Release Verschiebung von drei Monaten, bis in den November überbrücken. „Lover Alot“, die zweite „7 Inch“, vervollständigt nun alle bisher veröffentlichten Lieder. Etwas hektisch in der Struktur, gehe ich für mich persönlich von einem Filler aus. Das Songwriting bleibt monoton und banal und bis auf Tyler`s Voice ist es keine hervorstechende Leistung. „We All Fall Down“ markiert die dritte Ballade im Gepäck. Ja genau, Aerosmith dürfen das. Die ist übrigens von Diane Warren geschrieben worden, die der Band schon zum Klassiker „I Don`t Wanna Miss A Thing“ verhalf. Nun dieser Track wird den anderen nicht ansatzweise schlagen ist aber dennoch ziemlich ohrgängig. Übrigens gab es noch mehr Unterstützung an vorderster Front. Namedropping gefälligst? Here we go: Womanizer Johnny Depp macht die Backing Vocals auf „Freedom Fighter“, Julian Lennon, Sohn vom großen John Lennon, sang auf “Luv XXX” mit, Keyboarder Russ Irwin (One Hit Wunder mit „My Heart Belongs To You“ und Tourkeyboarder von Aerosmith, Doro, Roxette und Bryan Adams), ist ständig mit seinem Tasteninstrument und seinen Backing Vocals anwesend, Mia Tyler (Schauspielerin und Steven Tyler`s Tochter“, durfte „Beautiful“ veredeln, Rick Dufay (Aerosmith-Klampfer von 1980-1984) spielt die Rhythmguitar auf „Shakey Ground“, und last but not least, Lauren Alaina (Countrysängering, bekannt durch die Casting Show American Idol), mit Backing Vocals auf „Oh Yeah“. Produziert hat Jack Douglas (John Lennon, Alice Cooper), der für Aerosmith in den 70er-Jahren ständig an den Reglern saß und das Cover stammt aus der Feder von Casey Patrick Tebo. Doch zurück zur Musik, um noch einige Beiträge unter die Lupe zu nehmen. „Something“, im Alleingang von Joe Perry komponiert, ist eher psychodelic angehaucht, wie die Beatles zum Ende ihrer Karriere. „Closer“ ist mit Sicherheit ein weiterer Treffer, der es in die Charts schaffen könnte, da er die typisch harmonischen Gesangslinien von Herrn Tyler offenbart. Darf man allerdings schon als Powerballade in Betracht ziehen. Wer Balladen so gar nichts abgewinnen kann, sollte die normale Version des Albums kaufen (es gibt noch die Japanese-Only-Edition, Deluxe Edition Exclusive mit zwei CD`s und Deluxe Edition DVD, mit drei Silberlingen), denn „Another Last Goodbye“ ist eine schwer melancholische Streicher/Piano-Ballade mit extremen high-pitched Vocals, die nicht jedem leicht im Magen liegen werden. Von mir aber beide Daumen hoch. „Freedom Fighter“ ist eher im Stil von ZZ Top meets Neil Young. Derb-dreckig und typisch Joe Perry. Wer auf die Jam-Session-Songs der Band steht, kommt mit „Out Go The Lights“ auf seine Kosten. „Tell Me“ zieht akustisch aber recht spannungsfrei an uns vorbei und das in der Strophe gerappte „Beautiful“ ist nicht meine Baustelle. Ganz im Sinne von The Rolling Stones, dem wohl größten Einfluss von Aerosmith, schickt man mit „Oh Yeah“, eine Hommage an die Briten. Fazit: „Music From Another Dimension“ ist kein Meilenstein, aber solide Aerosmith-Rock-Musik.(Quelle: Crossfire-Metal)
Tracklist:
1. Luv Xxx
2. Oh Yeah
3. Beautiful
4. Tell Me
5. Out Go The Lights
6. Legendary Child
7. What Could Have Been Love - Aerosmith / Tyler, Steve
8. Street Jesus
9. Can't Stop Lovin' You - Aerosmith (Duet With Carrie Underwood) / Underwood, Carrie
10. Lover Alot - Aerosmith / Tyler, Steve
11. We All Fall Down
12. Freedom Fighter - Aerosmith / Perry, Joe / Tyler, Steven
13. Closer
14. Something
15. Another Last Goodbye
Clip:
Legendary Child
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