Alice Russell - To dust

Mit dem Opener "A To Z" serviert Russell erst einmal einen echten Appetithappen: Flirrende Synthies legen sich über mächtige Trommeln, dazu gesellt sich Russells dunkle Stimme - ziemlich perfekte eineinhalb Minuten. Das Niveau hält sie auch erst einmal: "For A While" beginnt mit einem ziemlich enervierenden Stoppelbeat, findet aber bald einen überzeugenden Rhythmus. Mit seinem coolen Bass und den sich über- und ineinander schiebenden Vocals wird der Track zu einem der interessantesten des Albums.
Sofort zugänglich dagegen ist "Heartbreaker", der ganz lässig seine HipHop-Beats unter Russells Soulpop mischt. Hier hört man, dass sie nicht nur hervorragend singen kann, sondern auch eine Menge Spaß daran hat. Ein bisschen biestig wird die Sängerin dann in "Hard And Strong", stellt ihre Stimme aber ganz in den Dienst des Songs, der mit kreativem Streichereinsatz und treibendem Rhythmus seine kämpferische Botschaft verbreitet.
Eine kleine Enttäuschung stellt sich allerdings zur Mitte des Albums ein: Die eigentlich mächtige Ballade "I Loved You" singt Russell mit absoluter Kontrolle über ihre Stimme und perfektem Timing - so richtig zum Mitleiden ist das aber nicht gerade, sondern wirkt schlichtweg kühl. Daran kranken auch andere Tracks, etwa der "Drinking Song", dessen Vocals sie auf einem hübsch dahinschwurbelnden Beatbett allzu souverän darbringt.
Wie viel schöner dagegen "Citizens"! Den Track, so verrät Russell, habe sie um drei Uhr nachts eingesungen - und das ist deutlich hörbar. Die leicht belegte Stimme, das lässige geradenochso präzise Timing, schaffen eine fast hypnotische Atmosphäre. Für das nächste Album stehen hoffentlich noch einige Nachtschichten mehr an.(Quelle:web.de)

Tracklist:

1. A to Z

2. Heartbreaker Pt 2

3. For a while

4. Heartbreaker

5. I loved You Interlude

6. Hard and Strong

7. To Dust

8. I loved You

9. Twin Peaks

10. Heartbreaker Interlude

11. Let Go (Breakdown)

12. Drinking Song Interlude

13. Citizens

14. Different (Bonus track)

Clip:
Twin Peaks

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