Angus & Julia Stone - Angus & Julia Stone


Wenn du dich beim Hören der Musik fühlst, wie auf einem Roadtrip - dem Sonnenuntergang entgegen brausend, dann ist das ein gutes Zeichen. Denn dann war sehr wahrscheinlich das talentierteste und attraktivste Geschwisterpaar Australiens wieder am Werk. Alle Welt hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben und sich derweil mit den jeweiligen Soloplatten von Angus und Julia Stone begnügt, die auch keinesfalls zu verachten sind. Aber als Team sind sie noch immer unschlagbar, das lässt schon der erste Song verlauten.
"I met your parents, they were lying / about falling in love", heißt es im Opener "A Heartbreak", und ganz unmissverständlich wird klar, dass Herzensangelegenheiten mal wieder Thema Nummer eins sind. Genau wie dieser Song umschmeichelt auch "My Word For It" unsere Gehörgänge. Das rockige Stück lebt von Julias verruchtem Gesang in Kombination mit verschrobenen Gitarrenklängen. "Grizzly Bear" hingegen verbreitet eine sommerlich-leichte Stimmung. Bei Angus' Zeilen "Can I take you home? We can go anywhere you wanna go" glaubt man ihm nur zu gerne, dass auf dieser Reise alles möglich ist.
Nach einer relativ langen kreativen Schaffenspause fand sich das Duo im September 2013 wieder zusammen. Aufenthalte in Paris, Soloprojekte und diverse Festivals hatten die vier Jahre produktiver Abstinenz gut gefüllt, und die beiden waren bereit für ein neues Werk. "Wir entdeckten neue Möglichkeiten, zusammen Musik zu machen. Ich glaube, wir hatten genug Abstand gewonnen, um einander wirklich zuzuhören und die Ideen, Gedanken und Gefühle des anderen zu würdigen", so Julia über ihre musikalische Arbeit mit Angus.
Die Shangri La Studios in LA boten für die beiden den perfekten Ort für die Aufnahmen. Gemeinsam mit Starproduzent Rick Rubin tüftelten sie an den 13 wundervollen neuen Stücken. Das Stone'sche Talent und ihre Einzigblieb ihm nicht verborgen: "Sie sind authentisch und ehrlich und alles, was sie tun, kommt von Herzen. Ich habe noch nie zuvor mit solchen Menschen gearbeitet."Solche Worte aus dem Mund von einem, der schon für Jay-Z, Eminem, Lana Del Rey oder Lady Gaga produziert hat. Zu Recht!
Schon bald stolpert man über den vorzeitigen Höhepunkt des Albums, "Heart Beats Slow". Die sehr melodische Midtempo-Nummer besticht durch kräftige Drums, verziert mit sanften E-Gitarrenklängen. Danach beweisen Angus & Julia, dass sie auch ruhiger können, und noch immer im Folk beheimatet sind. Vor allem die entzückende Akustik-Ballade "Other Things" à la Moldy Peaches im Film Juno bleibt im Ohr. Doch die beiden haben auch Solo-Stücke auf dem Album untergebracht, etwa Julias "Death Defying Acts" oder "Get Home", was Angus ursprünglich gar nicht mit auf die gemeinsame Platte nehmen wollte.
Je weiter das Album voranschreitet, desto mehr merkt man, der Abend wird in einer schwülen Nacht erstickt. "Main Street" ist eine eher nachdenkliche Ballade und klingt, als müsste sie den Abspann eines Films untermalen. "Crash & Burn" rundet das Album schließlich sehr schwermütig ab. Man bleibt einerseits aufgewühlt zurück, jedoch auch freudig und beschwingt, dass dieser ein so herzerwärmender Abend war.
Ob sanft und verspielt oder emotional und melancholisch, den beiden Singer-Songwritern ist auch mit ihrem dritten Album ein sehr facettenreiches Werk gelungen. Es scheint, als hätte ihnen die lange Pause so gut getan, dass sich "Angus & Julia Stone" mühelos mit dem herausragenden Debütalbum "A Book Like This" vergleichen lässt. Nur klingen die zwei nun nach dem, was sie mittlerweile sind: erwachsen, selbstsicher, aber noch immer etwas mit den Kopf in den Wolken. Zum Glück, denn sonst hätten sie nicht diese hinreißende Platte produziert.(Quelle: Laut.de)

Tracklist:
1. A Heartbreak (04:16)
2. My Word for It (04:08)
3. Grizzly Bear (04:08)
4. Heart Beats Slow (04:35)
5. Wherever You Are (03:41)
6. Get Home (04:31)
7. Death Defying Acts (05:13)
8. Little Whiskey (03:36)
9. From the Stalls (05:09)
10. Other Things (02:59)
11. Please You (05:40)
12. Main Street (05:35)
13. Crash and Burn (06:36)

Deluxe Edition:
14. Do Without (Bonus Track) (04:15)
15. All This Love (Bonus Track) (04:05)

Clip:


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Silver Lining - Heart and Mind Alike

Trentemoeller - Reworks