Case/Lang/Veirs - Case/Lang/Veirs




case/lang/veirs - die Reihung steht zwar in einer langen Tradition von Musiker-Zusammenschlüssen ohne Bandnamen - man denke nur an Crosby, Stills, Nash & Young -, sie klingt aber trotzdem nüchtern und staubtrocken.
Das Innere des Klappcovers dieses ebenso betitelten Werkes setzt die Note mit einem ähnlich unprätentiösen Foto fort: die drei Singer- und Songwriter-Größen Neko Case, k. d. lang und Laura Veirs im Studio. Zu harsch beleuchtet, von Technik umgeben, erschöpft, in sich versunken, abgelenkt - mit anderen Dingen jedenfalls beschäftigt, als popstar-glamourös für den Fotografen zu posieren, um später dann dem Publikum zu gefallen. Eine gewollte Nicht-Inszenierung, die weit entfernt ist von dem tiefen Eindruck, den die drei mit ihrer Musik und ihrem Gesang hinterlassen.
Lang, die am längsten Erfolgreiche, mit ihren country- und pop-lastigen, eher mainstream-orientierten Veröffentlichungen und ihrem einschmeichelnden Gesang, war die Initiatorin des Projektes. Keine halbe Stunde soll es gedauert haben, da trudelten die Antworten von Neko Case und Laura Veirs in ihrem Postfach ein. "Wir sollten eine Platte zusammen machen", hatte sie gemailt und spontan ein doppeltes "Bin dabei" geerntet.
Jetzt verschwindet k. d. aufgrund ihrer geschmeidigen Glätte fast ein bisschen hinter ihren Kolleginnen, die beide auf ihre Weise eigenwilliger klingen und deshalb stärker zu identifizieren sind. Neko Case mit ihrem sternenklaren Jubilieren, hinter dem gar nichts Engelsgleiches steckt, sondern eine kumpelhafte, manchmal sogar ruppig zupackende, reflektierte Künstlerin. Und ihr Gegenentwurf Laura Veirs, mit ihrem unschuldig über die Notenlinien trudelnden Kindergesang, ein bisschen trotzig zwar auch, aber verhaltener und straffer organisiert.
Gemeinsam haben sie also in unterschiedlichen Konstellationen ein Album geschrieben, gespielt, gesungen und von Laura Veirs Ehemann, dem renommierten Tucker Martine produzieren lassen, auf dem sie - so verschieden sie auch sind und klingen - auf wunderbare Weise in ihren Songs zu einer Einheit verschmelzen.
Am Ende profitieren alle: Die Künstlerinnen strahlen im Glanz der von ihren Kolleginnen hinzugefügten Facetten und das Publikum erhält ein Werk, das die eigenen Noten der drei durch gegenseitigen Schliff zugleich zugänglich und besonders funkeln lässt. (Quelle: NDR)


Tracklist:
01. Atomic Number
02. Honey and Smoke
03. Song for Judee
04. Blue Fires
05. Delirium
06. Greens of June
07. Behind the Armory
08. Best Kept Secret
09. 1000 Miles Away
10. Supermoon
11. I Want To Be Here
12. Down
13. Why Do We Fight
14. Georgia Stars


Clip:
Atomic Number

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