Metronomy - Summer 08
Popmusik wird für Teenager gemacht. Sagt Metronomy-Anführer Joseph Mount und versteht den Musikgeschmack der jungen Leute als Gradmesser für sein Schaffen. Sollten irgendwann keine Jugendlichen mehr bei seinen Konzerten auftauchen, müsste er den Job hinschmeißen, sagt er. Nun ist Mount selbst nicht einmal mehr Berufsjugendlicher, sondern lebt als Ehemann und Familienvater im Pariser Eigenheim. Teenage angst und Verzweiflung wegen unerfüllter Liebe und unreiner Haut sind für ihn länger vorbei als jener Summer 08, in dem der vom Erfolg geplagte Musiker zuletzt einen freien Tag hatte.
Um sich vom Alltag ungehindert an emotional schlechtere, kreativ ertragreichere Zeiten zu erinnern, mietete Mount ein Pariser Studio für die Aufnahmen seines neuen Albums. Eine Weitererzählung von Nights Out war der Plan, Metronomys Durchbruchsalbum aus dem Jahr 2008 voll jammernder Popmelancholie und knallbunter Existenzangst. Möglicherweise ist der derzeit um sich greifende Hang zur Authentizität schuld. Dass aber Summer 08 die Drangsal der Jugend nur entfernt erinnert, um sie uns lauwarm aufzutischen, fühlt sich nach Schummelei, schlimmer noch, nach Taktik an. Oder nach letztem Ausweg für Mount.
Mount-Weisheit N° 3: Die Zeit ist reif für Schlafzimmerproduzenten. Eine Karriere als solcher strebt der gebürtige Engländer an, sobald seine Jugenderinnerungen zu sehr verblasst sind, um sie in Songtexten aufzuarbeiten. Summer 08 zeigt, dass es schon mit dem nächsten Metronomy-Album so weit sein könnte.(Quelle: Spex)
Tracklist:
01. Back Together
02. Miami Logic
03. Old Skool
04. 16 Beat
05. Hang Me Out To Dry (With Robyn)
06. Mick Slow
07. My House
08. Night Owl
09. Love's Not an Obstacle
10. Summer Jam
Clip:
Old Skool
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