The Avett Brothers - True Sadness



Sie zählen in den USA zu den Bands, die große Arenen wie den Madison Square Garden in New York ausverkaufen. Ihre Alben gehen regelmäßig in die Top Ten der US-Charts: The Avett Brothers. Jetzt haben die beiden Brüder Avett mal wieder etwas Neues gemacht und ihr Album "True Sadness" veröffentlicht.
Man verbindet sie vor allem mit Roots- und Folkpop, handgemacht mit Banjo, Akustikgitarre und auch Cello. Dazu mit viel Energie auf der Bühne. Jetzt sind die Brüder Scott und Seth Avett aus North Carolina offensichtlich bereit, sich auch an Rock-Hymnen zu versuchen. Könnte man zumindest denken, wenn Track eins des neuen Albums der Avetts erklingt – "We Will Rock You" lässt grüßen.
Doch hört man sich weiter durch die zwölf neuen Songs der Avett Brothers, dann wird klar: Dieser dezente Flirt bleibt eine Ausnahme. Zwar erweitern sie gemeinsam mit Star-Produzent Rick Rubin das Klangspektrum um einige Pop-Anteile wie blubbernde 70s-Synthesizer-Figuren, man bleibt aber erkennbar als eine Band mit Roots-Bezug. Ein Wechsel aus Midtempo-Songs und Balladen bestimmt das Album. Vor allem diese bewährten Avett-Klänge dürften den Fans gefallen. Kompakt komponierte, mit eingängigen Refrains versehene Songs wie "Smithsonian", mit der inhaltlichen Lebenserkenntnis: "Man lernt nie aus".
Die Avett Brothers sind sehr dynamische Live-Performer mit einem Hang zu Rock-Posen. Das ist ihre große Stärke. Als Sänger und Instrumentalisten sind sie sehr solide, als Songwriter jedoch nicht durchweg erstklassig. Ein Bedürfnis, tiefgreifende Erkenntnisse über große Themen wie Liebe, Identität und Verlust mitzuteilen, paart sich dabei mit einem musikalischen Ausdruck, der manche Songs unspektakulär vorüberziehen lässt, dann wiederum viel Intensität verströmt.
Sie haben eine große weibliche Anhängerschaft und das nicht ohne Grund. Man legt sich live mit voller Leidenschaft in die Musik, mit attraktiver Optik, inhaltlich mit Anspruch. Ein religiös motiviertes Fundament vermittelt sich immer wieder in den Songs, subtil präsent in der Wahl der Worte – Tod und Teufel, Dunkel und Licht. Spirituelle Metaphern, vertont ohne Andacht. 
Mit einem offenen Brief an ihre Fans kündigten sie im März dieses Album an. Seth Avett schrieb davon, wie im Lauf von fünfzehn Karrierejahren die Trennung zwischen Leben und Kunst immer mehr verschwand. Heute sei alles eins geworden bei den Brüdern: Nach hunderten von Konzerten, einer Million verkaufter Alben, neuer Lebenserfahrung durch Trennung und Scheidung, Krankheit und Verlust im persönlichen Umfeld. The Avett Brothers schreiben also über das wahre Leben. Ob sich das weiter in deutsche Herzen bringen lässt... Einige der Songs auf "True Sadness" könnten einen wertvollen Beitrag dazu leisten. (Quelle: Radio Bremen)


Tracklist:
01. Aint No Man 03:32
02. Mama, I Dont Believe 04:16
03. No Hard Feelings 05:14
04. Smithsonian 04:33
05. You Are Mine 03:28
06. Satan Pulls The Strings 03:08
07. True Sadness 04:35
08. I Wish I Was 05:16
09. Fisher Road To Hollywood 04:23
10. Victims Of Life 02:59
11. Divorce Separation Blues 04:56
12. May It Last 04:39


Clip:
True Sadness

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