Milky Chance - Blossom
Hier ein keckes Geklacker, da ein stupsiger Offbeat. Ein bisschen romantisch, ein bisschen dancy machen Milky Chance auf ihrem zweiten Album wieder alles anders als erwartet. Nur dass diesmal alle Erwartungen in den Nachfolger des entspannten, aber überraschenden "Sadnecessary" investieren:
Das beginnt gleich mit dem Titelsong, bei dem mangelnder Charakter und mehr – man muss es inzwischen schon sagen – altbackenes, vorgefertigtes Elektronika-Gefrickel vor sich hin dudeln. Kurzum, es könnte sich auch um Wankelmut oder andere landläufige softe EDM-Vertreter handeln, wäre da nicht Clemens Rehbeins Gesang.
In "Cold Blue Rain" schmiegt sich diese an mehr Ragga-Feeling. In "Stay" oder "Piano Song", einfach nur schlicht von Gitarre beziehungsweise Klavier begleitet, wirkt Rehbeins Stimme wahrlich besonders. Ganz hübsch klingt auch "Bad Things", dem die ungewöhnlich schmeichelnde Stimme von Izzy Bizu ein bisschen mehr Flair verpasst.
Mit "Cocoon" verabschieden sich aber die kleinen Ausreißer zunehmend und verschwinden hinter den üblichen Soundstrukturen der Kasselaner. Schade, denn ursprünglich geschah mit dem Erscheinen von Milky Chance aus der Bildfläche des deutschen Popmarktes etwas fast schon Magisches: Mit ungewöhnlicher Stimme kratzte Clemens Rehbein vor Jahren wehmütig an unseren Sommergefühlen. Philip Dausch steuerte gekonnt ein paar Beats zum Zurücklehnen bei.
Und jetzt? Die Hoffnung war groß, dem großen Anfangserfolg, mehr Tiefe folgen und die Talente kreisen zu lassen. Doch trotz erfolgversprechendem Support von Songschreiber und Produzent Tobias Kuhn, der schon für Hiterfolge von Leslie Clio oder Clueso sorgte, reicht "Blossom" nur zum neuen Spross des aktuellen Mainstreams.(Quelle: Laut.de)
Tracklist:
01. Blossom
02. Ego
03. Firebird
04. Doing Good
05. Clouds
06. Cold Blue Rain
07. Stay
08. Bad Things (feat. Izzy Bizu)
09. Cocoon
10. Losing You
11. Peripeteia
12. Alive
13. Piano Song
14. Heartless
Clip:
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