Parov Stelar - The Burning Spider



Parov Stelar hat sich weiterentwickelt: Sein neues Album wirkt einerseits autonomer, andererseits fremder - das bekannte Swing-Ding tritt eher in den Hintergrund, um Platz für mehr Blues und Jazz zu machen.
Man könnte ja fast meinen, dass es Menschen gibt, die nichts von Wiederholungs-Buttons wissen. Statt also Lieblingssongs einfach auf Repeat zu stellen, um sie fünf- bis dreißigtausendmal hintereinander zu hören, wird ewige Monotonie gefordert, um den Hunger nach genau einem Sound zu stillen. Nur so kann man sich erklären, warum es da draußen so viele Menschen gibt, die sich bei Veränderungen, beziehungsweise Weiterentwicklungen von Künstlern darüber echauffieren, dass sich der Künstler verändert, beziehungsweise weiterentwickelt hat. Neuestes Beispiel ist The Burning Spider, das neue Album von Parov Stelar. Während der Österreicher nach wie vor zwei große Themen bedient (Nostalgie (via Sampling alter Songs) und Tanzlaune (durch üppige Clubklänge)), hat er es nämlich tatsächlich gewagt, sich vom Swing dezent zu distanzieren und eher auf Blues und Jazz zu setzen.
Um das Album mit Seele und Leid zu beleben hat Stelar absolute Größen aus der Geisterwelt geholt: die Blues-Ikonen Muddy Waters und Lightnin' Hopkins, sowie die Jazzsängerin Mildred Bailey und -spieler Stuff Smith wirken auf The Burning Spider alles andere als tot. Der Wandel Stelars bringt nicht nur Abwechslung in seine Diskografie, sondern verleiht seinem Klang nun endlich ein eigenes, unverwechselbares Gesicht - mal ganz davon abgesehen, dass dieses Elektro-Swing-Ding nun wirklich nicht mehr trendet, ist dies der Hauptgrund, warum wir The Burning Spider zum Lieblingstonträger der Woche küren mussten. (Quelle: EgoFM)

Tracklist:
01. The Burning Spider (feat. Lightnin Hopkins)
02. Step Two (feat. Lilja Bloom)
03. Soul Fever Blues (feat. Muddy Waters)
04. Everything Of My Heart
05. My Man (feat. Lightnin Hopkins)
06. All Grown Up (feat. Anduze)
07. Mama Talking (feat. Stuff Smith)
08. State Of The Union (feat. Anduze)
09. Beauty Mark (feat. Anduze)
10. Cuba Libre (feat. Mildred Bailey)
11. Black Coffee
12. The Ride 

Clip:

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