Danger Mouse & Daniele Luppi - Rome
Alle Wege führen nach Rom? In der Popmusik scheint derzeit eine andere Devise zu gelten: Alle Wege führen zu Danger Mouse. Egal ob der Mann, der eigentlich Brian Burton heisst, als Produzent Platten anderer Künstler von Gorillaz bis Martina Topley-Bird veredelt oder ob er mit eigenen Projekten die Hitparaden stürmt (Gnarls Barkley) und die Popmusik auffrischt (Broken Bells): Der 33-Jährige ist omnipräsent. Und doch nie langweilig. Das beweist sein neustes Projekt.
Rom und der Geist der 60er
Mehrfach angekündigt, immer wieder verschoben, jetzt endlich da: «Rome» vereint Danger Mouse mit dem italienischen Filmkomponisten und Arrangeur Daniele Luppi. Die beiden trafen sich vor sieben Jahren in Los Angeles und stellten bald eine gemeinsame Passion fest: klassische italienische Filmmusik.
2006 fuhr das vermeintlich ungleiche musikalische Paar nach Rom, trommelte die Originalmusiker von legendären Filmsoundtracks wie «Once Upon a Time in the West» zusammen und verschwand in einem Studio, das einst vom grossen Ennio Morricone mitgegründet worden war. Das analoge Equipment suchten sie sich in der ganzen Stadt zusammen, die Songs nahmen sie live auf. Keine Studiotricksereien, keine Effekte, keine Computer. Dafür Orchesterklänge, Chöre und ganz viel 60er- und 70er-Jahre-Feeling.
Trotzdem schaffen es Danger Mouse und Daniele Luppi, dass «Rome» nicht hoffnungslos retro, sondern modern, nicht abgekupfert, sondern eigenständig klingt. Das Album, an dem die beiden fünf Jahre lang immer wieder werkelten, beginnt mit zurückhaltender Perkussion, einzelnen Gitarrenakkorden und dem sphärisch-gespenstischen Sopran von Edda dell’Orso, die vor 44 Jahren ebenso dramatisch in «The Good, the Bad and the Ugly» klang. «Theme of Rome» zieht sofort rein in eine Welt voller Dramatik, voller Licht und Schatten. Wunderbar passt Norah Jones anschmiegsame Stimme zum ruhigen Beat und zu den Orchesterklängen von «Season’s Trees». Wunderbar setzt Rock-Ikone Jack White einen rauen Kontrapunkt in «Two Against One». «Wir fanden, dass es sehr interessant ist, seine Rock-’n’-Roll-Stimme mit dieser polierten Musik zu verbinden», sagt Daniele Luppi. Tatsächlich haben Jack Whites Beiträge auf «Rome» eine erfrischende Wirkung und sorgen für einen gezielten Bruch im durchgestylten Soundkunstwerk.
Ein kleines Meisterwerk
So ist «Rome» über die Jahre seiner Entstehungszeit zum eleganten kleinen Meisterwerk geworden. Filmmusik ohne Film, dafür mit weiten Soundlandschaften und Bildern, die im Kopf der Zuhörenden entstehen. Das ist grosses Kino. Und es scheint, als führten alle Wege, die Danger Mouse beschreitet, direkt ins musikalische Glück. Michael Gurtner (Berner Zeitung)
Tracklist:
01 – Theme of Rome
02 – The Rose With A Broken Neck
03 – Morning Fog (interlude)
04 – Season’s Trees
05 – Her Hollow Ways (interlude)
06 – Roman Blue
07 – Two Against One
08 – The Gambling Priest
09 – The World (interlude)
10 – Black
11 – The Matador Has Fallen
12 – Morning Fog
13 – Problem Queen
14 – Her Hollow Ways
15 – The World
Clip:
Danger Mouse & Daniele Luppi interview - Rome
Rom und der Geist der 60er
Mehrfach angekündigt, immer wieder verschoben, jetzt endlich da: «Rome» vereint Danger Mouse mit dem italienischen Filmkomponisten und Arrangeur Daniele Luppi. Die beiden trafen sich vor sieben Jahren in Los Angeles und stellten bald eine gemeinsame Passion fest: klassische italienische Filmmusik.
2006 fuhr das vermeintlich ungleiche musikalische Paar nach Rom, trommelte die Originalmusiker von legendären Filmsoundtracks wie «Once Upon a Time in the West» zusammen und verschwand in einem Studio, das einst vom grossen Ennio Morricone mitgegründet worden war. Das analoge Equipment suchten sie sich in der ganzen Stadt zusammen, die Songs nahmen sie live auf. Keine Studiotricksereien, keine Effekte, keine Computer. Dafür Orchesterklänge, Chöre und ganz viel 60er- und 70er-Jahre-Feeling.
Trotzdem schaffen es Danger Mouse und Daniele Luppi, dass «Rome» nicht hoffnungslos retro, sondern modern, nicht abgekupfert, sondern eigenständig klingt. Das Album, an dem die beiden fünf Jahre lang immer wieder werkelten, beginnt mit zurückhaltender Perkussion, einzelnen Gitarrenakkorden und dem sphärisch-gespenstischen Sopran von Edda dell’Orso, die vor 44 Jahren ebenso dramatisch in «The Good, the Bad and the Ugly» klang. «Theme of Rome» zieht sofort rein in eine Welt voller Dramatik, voller Licht und Schatten. Wunderbar passt Norah Jones anschmiegsame Stimme zum ruhigen Beat und zu den Orchesterklängen von «Season’s Trees». Wunderbar setzt Rock-Ikone Jack White einen rauen Kontrapunkt in «Two Against One». «Wir fanden, dass es sehr interessant ist, seine Rock-’n’-Roll-Stimme mit dieser polierten Musik zu verbinden», sagt Daniele Luppi. Tatsächlich haben Jack Whites Beiträge auf «Rome» eine erfrischende Wirkung und sorgen für einen gezielten Bruch im durchgestylten Soundkunstwerk.
Ein kleines Meisterwerk
So ist «Rome» über die Jahre seiner Entstehungszeit zum eleganten kleinen Meisterwerk geworden. Filmmusik ohne Film, dafür mit weiten Soundlandschaften und Bildern, die im Kopf der Zuhörenden entstehen. Das ist grosses Kino. Und es scheint, als führten alle Wege, die Danger Mouse beschreitet, direkt ins musikalische Glück. Michael Gurtner (Berner Zeitung)
Tracklist:
01 – Theme of Rome
02 – The Rose With A Broken Neck
03 – Morning Fog (interlude)
04 – Season’s Trees
05 – Her Hollow Ways (interlude)
06 – Roman Blue
07 – Two Against One
08 – The Gambling Priest
09 – The World (interlude)
10 – Black
11 – The Matador Has Fallen
12 – Morning Fog
13 – Problem Queen
14 – Her Hollow Ways
15 – The World
Clip:
Danger Mouse & Daniele Luppi interview - Rome
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