Eilen Jewell - Queen of the minor key

'Sea Of Tears' war 2009 die herausragende LP des Jahres. Und auch auf Eilen Jewells neuem Album 'Queen Of The Minor Key' wird nicht mit Reizen gegeizt. Erneut füllen die Instrumente hell und euphorisierend den Raum, sind wie ein Schweizer Uhrzeit perfekt aufeinander abgestimmt und erzeugen ein Volumen, was heute selten geworden ist. Es ist vor allem das meisterliche Gitarrenspiel von Jerry Miller, das gefangen nimmt, und worüber Eilen ihre Vocals haucht, mit einer Stimme, die süß und klar ertönt, aber den Killerinstinkt stets mitklingen lässt. Sie ist Vamp und Unschuld in einer Person. Als eine Meisterin der Atmosphäre führt sie den Hörer durch diese 14 Eigenkompositionen, wechselt scheinbar mühelos zwischen Rock, Rockabilly, Americana und Country. Dunkel. Verführerisch.In einer kleinen Hütte in den Bergen von Idaho begann die Arbeit an dieser musikalischen Perle. Ohne fließendes Wasser, ohne Elektrizität, ohne großen Masterplan. Every time I make a record, I want it to be even more real, more heartfelt, than the one before it. I want the slow songs to be slower and the fast songs to be faster, beschreibt Eilen Jewell ihr Vorgehen. Mit einer beeindruckenden Ökonomie erschafft sie dabei ihre musikalischen Vignetten. Kein Ton, keine Phrase ist hier zu viel. Mit schmutzigen Sax-Riffs und tief gestimmten Gitarren beginnt und endet das Album mit zwei Songs, die direkt aus einem südkalifornischen Vorortsaloon stammen könnten. Der title track ist inspiriert von einer scherzhaften Bemerkung über ihre musikalischen Präferenzen: The day I was born a gypsy looked at me / She told my mama she could easily see / Just how bright my future would be / She’ll have a wealth of sad songs and whiskey / She’ll be the queen of the minor key. Diese Bezeichnung wird sie so schnell nicht wieder los. Der Song ist gleichzeitig ein gutes Beispiel für ihre neuen lyrischen Experimente mit schwarzem Humor. So erscheint Amor im rockenden 'Bang Bang Bang' nicht als rotbäckiger Engel. Pfeil und Bogen weichen einer geladenen Waffe: That little cupid, he’s a real sharp shooter / I don’t believe he’s got an arrow and bow / People all think he just couldn’t be cuter / But I saw him down at the gun show.
'Queen of the Minor Key' ist das erste Eilen Jewell-Album mit einer beeindruckenden Anzahl als Gastmusikern, auch wenn sie glücklicherweise ihrem eingeschworenem Trio Jason Beek (Schlagzeug), Jerry Miller (Gitarre) und Johnny Sciascia (Bass) treu bleibt. So erklingen ebenfalls die Stimmen von Zoe Muth und Big Sandy (Big Sandy & His Fly-Rite Boys) auf diesem Album. Jewell: I was writing the songs with them in mind—if I could work up the courage to ask them—so I was really honored that they agreed to sing with me. Und wir sollten uns geehrt fühlen, dass wir diesen Songs lauschen dürfen. Obwohl erst 32 Jahre alt, besitzt Jewell musikalische und lyrische Fähigkeiten, die andere Mitstreiter - wenn überhaupt - nur nach einem langen Musikerleben erlangen. Hail to the queen! (Quelle:Whiskey-Soda)

Tracklist:
01. Radio City 1:36
02. I Remember You 3:51
03. Queen Of The Minor Key 2:03
04. That's Where I'm Going 2:14
05. Santa Fe 4:32
06. Warning Signs 2:32
07. Reckless 2:07
08. Over Again 4:02
09. Bang Bang Bang 1:45
10. Hooked 2:26
11. Only One 3:45
12. Long Road 2:51
13. Home To Me 2:55
14. Kalimotxo 1:19

Clip:
Queen of the Minor Key

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