White Lies - Friends
Pathosschmiere aus dem Fachhandel: White Lies bleiben auf Album Nummer drei ihrem Wave-Pastiche treu.
„I’m in love with a feeling“, singt Harry McVeigh im ersten Song dieses Albums. Es handelt sich beim Feeling natürlich um unglückliche Liebe, und um sicherzustellen, dass man das auch kapiert, wiederholt er diese Aussage vielfach. „Take It Out On Me“ ist eines dieser Lieder, die quasi nur aus einem Refrain bestehen, der sich dafür variabler Begleitungen unterzieht. Mal dengelt die Gitarre powermäßig herum, mal hören wir ölteppichunangenehme Synthieflächen, dazu treibt der Bass und hallt das Schlagzeug.
Dieser Sound ist keine allzu große Überraschung, sondern jener, für den White Lies bekannt sind: Auch auf ihrer dritten Platte geben sie sich noch wie drei junge Bengel, die nachts das Ladenfenster des Eighties-Bedarfshandels eingeschlagen haben, um schnell, bevor die Polizei kommt, soviel Ware in einen großen Sack zu packen, wie es nur geht. Einer ähnlichen Herangehensweise bedienen sich die Editors, sie hat im englischsprachigen Pop eine lange Tradition, ebenso wie die Suche nach dem größtmöglichen Refrain, die indes hier mit immergleichen Mitteln bewerkstelligt wird.
White Lies sind eine Viel-hilft-viel-Band. Kann sein, dass „Hold Back Your Love“ eigentlich ein tolles Stück Musik ist. Es wird aber leider mit so viel Synthie-Soße übergossen, dass es zum Klangklumpen wird. „Summer Didn’t Change A Thing“ gibt sich eingangs als solider Powerpop der Cars-Schule, bevor auch hier nach eineinhalb Minuten die Stadiongitarren alles zersägen. Irgendwie schade, aber eigentlich auch egal.(Quelle: Musikexpress)
Tracklist:
- Take it out on me
- Morning in L.A.
- Hold back your love
- Don't want to feel it all
- Is my love enough
- Summer didn't change a thing
- Swing
- Come on
- Right place
- Don't fall
Clip:
Come on
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