Allen Toussaint - American Tunes

Wenn auf einen Künstler der Begriff der "Soul-Legende" zutrifft, dann auf Allen Toussaint. Er war Komponist, Sänger und Keyboarder und in den 1960ern einer der erfolgreichsten farbigen Plattenproduzenten der USA. Jetzt erscheinen posthum seine "American Tunes" mit Songs von Duke Ellington bis Paul Simon. Der Mann aus New Orleans, der im letzten November auf einer Konzerttour in Madrid starb, erreichte rasch Kultstatus. Seine beispiellose Karriere begann schon Ende der 1950er Jahre. Toussaint hatte bei einem Talentwettbewerb mit seinen virtuosen Fingerübungen und eigenen Songs überzeugt, was ihm den ersten Plattenvertrag einbrachte. In der Folge schrieb er Songs für Lee Dorsey und Jessie Hill und war auch für den bis heute populären explosiven Evergreen "Land of 1000 Dances" zuständig. Kurz, ein Talent, das man nicht so oft findet. In seinen American Tunes blickt er, bei den jetzt erstmalig veröffentlichten Aufnahmen war er schon jenseits der 70, zurück nach Orleans, zum Mardi Gras.Allen Toussaint wirkte nicht nur als Songschreiber unzähliger Soulhits, sondern produzierte auch innovative und originelle Künstler wie Dr. John oder die Pointer Sisters, immer mit einem Gespür für die Moden der Zeit. Zwischendurch spielte er Sessions mit Elvis Costello, Cindy Lauper, Madeleine Peyroux oder Ramsey Lewis. Über 800 Songs sind von ihm registriert. 2012 gab es für das Lebenswerk die National Medal of Arts, überreicht durch Barack Obama. Seine American Tunes sind ein bewegendes Dokument der schwarzen amerikanischen Popkultur, ein Dokument der Vermischung von Blues und Soul, von Cajunmusic, Boogie und europäischer Romantik, ein hochemotionales Konglomerat, das so nur in New Orleans, der Heimat Allen Toussaints, entstehen konnte. Sein letztes Songbook erschien noch zu Lebzeiten, seine American Tunes fügen diesem einflussreichen Künstlerleben noch ein weiteres Vermächtnis hinzu.Ohne den kreativen Genius Allen Toussaint kein Dr. John und keine Pointer Sisters, kein Lee Dorsey und auch kein Glenn Campbell, denn auch dieser weiße Countrysänger bediente sich im Fundus von Allan Toussaint, der 2018 im Januar 80 Jahre alt geworden wäre. Seine American Tunes und sein darauf dokumentiertes feinsinniges wie rollendes Klavierspiel werden bleiben. (Quelle: Radio Bremen)


Tracklist:
1. Delores' Boyfriend (3:32)
2. Viper's Drag (3:18)
3. Confessin' (That I Love You) (2:50)
4. Mardi Gras In New Orleans (3:13)
5. Lotus Blossom (4:17)
6. Waltz For Debby (3:14)
7. Big Chief (2:12)
8. Rocks In My Bed (4:37)
9. Danza Op. 33 (3:25)
10. Hey Little Girl (2:36)
11. Rosetta (4:07)
12. Come Sunday (5:09)
13. Southern Nights (3:30)
14. American Tune (5:00)


Clip:
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