The Faint - Doom abuse Ltd.
Distortion, Schlagzeug, Gaspedal, du brauchst dringend
Hilfe im Kopf! Sechs Jahre Funkstille, und The Faint ziehen ihren
Hörern jetzt ungeniert wie eh und je dieses harte Brett über den
Schädel. "Help In The Head" ist der Opener ihres sechsten Studioalbums
und gibt die Richtung für die nächsten 39 Minuten vor: Das Klang
gewordene Gegenteil von Kamillentee funkt und blitzt, als hätte Super
Mario der gealterten Indiedisko eine Runde Antidepressiva gesponsert und
keiner merkt, dass es sich um ein Placebo handelt. Alles wackelt und
zuckt, dass die Hirnsuppe nahezu überschwappt. Schnell und hart, jedoch
alles andere als euphorisch und sehr drückend.
Die besten Zeiten des New Wave-Elektroclashs
sind vorbei, The Faint kleiden ihn jedoch seit 19 Jahren in spannende
Ekstase und sie bleiben sich mit jeder Zeile treu. Dabei hatten sie nach
der 2008er Tour zum letzten Album "Fasciinatiion" beschlossen, die Band
ruhen zu lassen und sich anderen Projekten zu widmen. Die Luft war
raus. Das Gefühl 'lästiger Arbeitspflicht' habe den Sänger des
Vierergespanns bei der Entstehung der vergangenen Platte begleitet."Doom Abuse" sollte der Befreiungsschlag aus der Lethargie werden. So buchte die Band planlos ein Studio, setzte Saddle Creeks Haus und Hof-Produzenten Mike Mogis hinter die Regler und ließ die Dinge einfach geschehen. Ohne Konzept, ohne auch nur eine Zeile geschrieben zu haben, aber mit der Absicht, wieder gemeinsam Spaß an der Musik zu haben, begannen sie die Zusammenarbeit. Die 2012er EP "Evil Voices" entstand und mit ihr die Vorlage für einen neuen Langspieler.
Das in nur dreimonatiger Arbeit entstandene "Doom Abuse" schiebt den Spaßfaktor vor die Erkenntnis harter Realitäten lässt trotz Erwartbarkeit keine Langweile aufkommen. Kein Song ohne die Wiederholung zentraler Satzfetzen, Nintendoesker Soundfrickelei, dem rohen Punk-Schlagzeug und der noisigen Garage-Gitarre. Todd Finks Gesang erdet die Tracks und bewahrt sie davor, in pure Hysterie abzudriften. Unzufriedenheit und Zerstörungswut kanalisieren sich in den Live-Arrangements zu einem ungefilterten Rausch an Abgeklärtheit.
"Doom
Abuse" geht stärker voran als seine Vorgänger. The Faint haben das
Beste aus ihrer elektronischen Phase ins inspirierende Chaos des Punk
transportiert und wirken härter und selbstbestimmter als vor der Pause.
Platz zum Atmen gönnen sie ihren Songs zu keinem Zeitpunkt. Kein Track
sticht besonders heraus, wenig bleibt hängen. The Faint kommen zum Punkt
und setzen ihre große Vision, wieder Spaß an der Musik zu haben,
spürbar um. Die ambivalente Mischung aus gewollter Tanzwut und erhabener
Desillusionierung überrascht wenig, spannt jedoch einen schönen Bogen
zu den wilden Anfangstagen der Band.(Quelle: Laut.de)
Tracklist:
1. The Faint - Help in the Head (4:22)
2. The Faint - Mental Radio (2:46)
3. The Faint - Evil Voices (3:41)
4. The Faint - Salt My Doom (2:18)
5. The Faint - Animal Needs (3:50)
6. The Faint - Loss of Head (2:58)
7. The Faint - Dress Code (1:47)
8. The Faint - Scapegoat (2:00)
9. The Faint - Your Stranger (2:47)
10. The Faint - Lesson from the Darkness (3:52)
11. The Faint - Unseen Hand (4:15)
12. The Faint - Damage Control (4:28)
2. The Faint - Mental Radio (2:46)
3. The Faint - Evil Voices (3:41)
4. The Faint - Salt My Doom (2:18)
5. The Faint - Animal Needs (3:50)
6. The Faint - Loss of Head (2:58)
7. The Faint - Dress Code (1:47)
8. The Faint - Scapegoat (2:00)
9. The Faint - Your Stranger (2:47)
10. The Faint - Lesson from the Darkness (3:52)
11. The Faint - Unseen Hand (4:15)
12. The Faint - Damage Control (4:28)
Clip:
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