Amy Macdonald - Under Stars




Genau zehn Jahre ist es jetzt her, dass Amy Macdonald die Bildfläche betrat. Jetzt veröffentlicht die Schottin ihr viertes Studio-Album "Under Stars". Es bietet: typische Amy-Macdonald-Kost, Songs zwischen Folk und Pop, zwischen Euphorie und Wehmut. Ihre Fans werden wohl wieder begeistert sein.
Ihre Fangemeinde ist indes - anders als von Kollegin Adele - so gut wie nur auf Europa begrenzt. In England ist sie eine Abräumerin, auch in der Schweiz, in Österreich und - vor allem - in Deutschland. Ihr Debüt "This Is The Life" landete noch auf Platz drei, ihre weiteren Werke - "A Curious Thing" (2010) und "Life In A Beautiful Light" (2012) - jeweils auf Platz eins; Platin-Status jeweils inklusive.
Fünf Jahre sind nun also seit ihrem letzten Longplayer vergangen. Eine lange Zeit. Im schnelllebigen Pop-Business eine Ewigkeit. Es spricht für die dunkelhaarige Schönheit, dass sie sich nicht völlig den Gesetzen des Entertainment-Marktes unterwirft, dass sie auf sich hört und ihr eigenes Tempo anschlägt. Nicht nur, aber vor allem für sie: eine Notwendigkeit. Schließlich erlitt die zierliche Sängerin und Songschreiberin im Dezember 2012 in einem Züricher Hotel einen Zusammenbruch der sie für einige Zeit still legte. So viel zum Thema "Traumjob Popstar".
Die musikalische Autodidaktin ist clever genug, um daraus gelernt zu haben. Man sieht es wohl auch an der längeren CD-Pause. Aber sie ist natürlich auch so schlau, um - wenn dann eine CD kommt - ihre Fans mit allen ihren Mittel erneut zu begeistern. Vor diesem Hintergrund muss, oder sollte man zumindest, "Under Stars" hören. Tatsächlich lässt sich das Album gut hören. Ab dem ersten Moment. Es dürfte das Geheimnis der Songschreiberin und immer etwas knödelig singenden Schottin sein, ihre Hörer mit den ersten Tönen zu umarmen, einzufangen. Sie kommt ohne großes Brimborium sofort zur Sache: "Dream On" heißt der Opener und die erste Single-Auskopplung, ein Rock-Pop-Song, wie geschaffen für die Charts, fürs Mainstream-Radio. Bei allem Schielen auf Hitparaden und Kommerz, muss man Amy Macdonald stets auch Tiefgang und Ernsthaftigkeit bescheinigen. So geht die Eingängigkeit nie so weit, dass sie in banal flache Gefilde abgleiten könnte. Ein Zaubertrick, den ihr bestimmt viele Kollegen und Kolleginnen neiden.
Diesen Trick wendet der glühende Fußball-Fan - ihr Verein sind die Glasgow Rangers - bei nahezu jedem Track der 19 neuen Titel an. Am besten funktioniert das Kabinettstückchen im moderaten Tempo bei Songs, die gleichermaßen im Pop, Rock und Folk ihren Ursprung haben und die durch sonnendurchflutete Harmonien und blumige Texte auf einen Tagtraum einladen. Musik, die einem das Leben leichter macht - kein schlechtes Rezept. Songs wie "The Contender", "Feed My Fire", "Leap Of Faith", "Automatic", die zweite Single, und der Titeltrack sind nach diesen Zutaten zu potentiellen Hits gemixt. Da kann, da wird nicht viel schief gehen.
Wenn es langsam wird, wird es anspruchsvoller. Auch schwieriger, herausfordernder. Doch auch in dieser moll- und balladen-gefärbter Umgebung zeigt sie ihre Meisterschaft. Titel wie der Klavier-Schmachtfetzen "Never Too Late" oder das dunkle, leicht keltisch angehauchte "From The Ashes" gehören zu den stärksten Momenten von "Under Stars".
Gegen Ende der CD bietet Amy Macdonald noch mehrere alternative Akustik-Versionen von Titeln wie "Under Stars", "Dream On" und "Leap Of Faith" an. Für das Finale sorgt aber eine Coverversion: "I'm On Fire" vom großen Bruce Springsteen, nur Amy Macdonald - Akustikgitarre und Stimme. Mehr braucht's auch nicht, um das Feuer zu entfachen. Respekt!
Fazit: Sie hat sich rar gemacht - und die Zeit für starke Songs genutzt. Man muss kein Prophet sein, um Amy Macdonald mit "Under Stars" einen weiteren Volltreffer vorauszusagen.(Quelle:CMN)


Tracklist:
1. Dream On (03:19)
2. Under Stars (03:41)
3. Automatic (03:15)
4. Down By the Water (03:26)
5. Leap of Faith (03:02)
6. Never Too Late (04:06)
7. The Rise & Fall (03:13)
8. Feed My Fire (03:14)
9. The Contender (03:34)
10. Prepare to Fall (04:28)
11. From the Ashes (03:36)
12. Under Stars (Acoustic) (03:39)
13. Dream On (Acoustic) (03:15)
14. Prepare to Fall (Acoustic) (04:03)
15. Leap of Faith (Acoustic) (03:10)
16. Automatic (Acoustic) (03:04)
17. Down By the Water (Acoustic) (03:27)
18. The Rise & Fall (Acoustic) (03:34)
19. I'm On Fire (Acoustic) (02:22)


Clip:
Dream on

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Silver Lining - Heart and Mind Alike

Trentemoeller - Reworks