Cameron Avery - Ripe Dreams Pipe Dreams




Geigen statt Synthies, Wehmut in der Stimme statt knurrende Vocals: Cam Avery, der die Musikwelt unter anderem mit Tame Impala, Pond und The Growl aufmischte, bricht aus den schrägen, bunten Soundpools dieser Bands aus, um einen Haken in die 1940er und 1950er der USA zu schlagen. Mal mit Streicher-Arrangements untermalt, mal in Begleitung von sanft gezupften Gitarrensaiten hallt Averys unerwartet beseelte, tiefe Stimme in Songs wie »Do You Know Me By Heart?« oder »A Time And Place« wie ein akustisches Dessert. Nur manchmal haut der Australier auf die Pauke. Aber ganz im Sinne der strengen Schmachtlinie bleiben diese Momente verträumt und gewinnen durch ein dringliches Schlagzeug, gelayerte Vocals oder sich verdichtende Streicher höchstens etwas an Dynamik – kein Vergleich also zu beispielsweise der knarzenden, grobmaschigen Welt von The Growl.
Es scheint, als habe sich Avery völlig der vagen Romantik hingegeben, was man ihm zunächst gerne abnimmt. Obacht jedoch, wenn man derlei zarte Gefühlsduselei und bisweilen auch etwas kitschige Popballaden-Gesänge lieber meidet – die sind das Mark des Albums. Avery singt von dem Auf und Ab eines Lebens auf der Suche nach dem gewissen Etwas, vielleicht nach der großen Liebe. Das klappt aber nicht so recht, weshalb es dann ans Betäuben geht. »So I gave myself to the sure things, the simple and the bored things« und »I got shows to stop and pills to pop«, raunt er ins Mikrofon. Eine Flasche Whiskey dazu, und eine emotionale Nacht des Hinterfragens sämtlicher Lebens- und Liebesentscheidungen ist so gut wie geritzt. (Quelle: Intro)


Tracklist:
01. Grey Rain 04:33
02. Two Guitars 03:37
03. Someone to Tell My Story When Im Gone 03:08
04. Louella Austella 02:36
05. Old Country Music 03:57
06. Taking the Long Way Home 04:06
07. Red-winged Blackbird 03:07
08. The Rock and The Moss 05:36
09. My Grandmas More Punk (Than Most Punks I Know) 04:46
10. Yesterdays Gospel 03:12
11. Youve Really Got Me on the Run 04:21


Clip:
Wasted on Fidelity

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