Rainald Grebe - Zurück zur Natur

Natur steht zwar im Albumtitel, und die ersten fünf Songs drehen sich auch dezidiert ums Leben auf dem Land, aber: Rainald Grebes neues Album, dessen Songs zum Teil aus einer Zusammenarbeit mit dem Berliner Maxim Gorki Theater entstanden, hat die Entfremdung des heutigen Menschen zum Thema. Ob in "Burnout", dem Abschlusssong, in dem Grebe von einer (ihn?) verschleißenden Tournee berichtet, ob im Song "Cassettenrecorder", in dem er die mediale Überforderung in einem "Ich weiß alles, ich weiß nichts" kulminieren lässt, oder in "Alles richtig gemacht", wo es um grün-alternativ-korrekte Entscheidungen in allen Bereichen des Lebens geht: Grebes Songpersonal steht ständig neben sich, weil es einfach nicht so leben kann. Dabei wollen diese Menschen nichts sehnlicher als das; "Ausleben" ist ein sehr trauriger Schlüsselsong für diese Haltung. So gesehen ist "Zurück zur Natur" die Metapher für ein Leben jenseits der Zwänge und überhaupt aller doofen Dinge unserer modernen Zivilisation. Dass der listige Grebe die Uckermark, den Lehmofen und das selbstgebackene Brot dennoch nicht authentisch-unironisch als Alternative bringt, ist selbstverständlich. Schließlich ist er nicht nur ein moderner Liedermacher, der Appelle meidet wie der Teufel das Weihwasser, sondern auch Kabarettist. (Quelle: Kulturnews)

Tracklist:
1. Autonomie

2. Aufs Land
3. Am Ofen
4. Jahrhundertkatastrophe
5. Landleben
6. China
7. Boeses Co2
8. Sachsen
9. Blauwale
10. Alles Richtig Gemacht
11. Der Rabe
12. Haeuptling Pupille
13. Ausleben
14. Bronzezeit
15. Cassettenrecorder
16. Burnout

Clip:
Auf's Land

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