The Rifles - Freedom run
Die vergangenen beiden Jahre bei The Rifles hätten Pozential für eine Soap. Bassist Rob Pyne und Schlagzeuger Grant Marsh verließen die Band. Die Gründe scheinen so undurchsichtig wie vielfältig. Zu wenig Einkommen steht da als Begründung im Raum, aber auch egozentrische Nifteleien und Statusauslotung der Mitglieder über Facebook sowie das unabgesprochene Engagement von Session-Musikern. Lassen wir die Episoden im Raum stehen und kümmern uns um die Fakten. Die Besetzung hat sich geändert, mit "Freedom run" entstand ein neues Album, Gitarrist Crowther ist nun auch mal als Leadsänger zu hören, und musikalisch treten die Londoner nach dem hervorragenden "No love lost" und dem guten Nachfolger "Great escape" stark auf die Bremse.
So mehrschichtig wie in "The general" tragen The Rifles auf der ganzen Platte nicht auf. Die Opulenz ist gewichen, der Indierock hat seine Gitarren gestutzt bekommen, die kantige Schmissigkeit ist butterweich und teils obsolet geworden. "Freedom run" ist das poppigste, was die Briten bislang veröffentlicht haben, auch wenn im Kern die Einflüsse der 60er Jahre weiter Bestand haben. Nur eben mit einer ordentlichen Breitseite U2. Das alleine wäre kein Grund zur Klage, in Verbindung mit den schlechtesten, sloganhaftesten Lyrics - man lausche "Tangled up in love" - sowie den schwächsten Songs der Bandgeschichte leider schon. Beispiele heißen "Cry baby", "Falling" oder auch "Little boy blue (human needs)", das sich traut, ein Riff alter Stärke auszupacken, allerdings erst nach zwei abschaltwürdigen Minuten trommelnder Toto-Werdung.
Was das dritte Album der Briten rettet, ist ihr Händchen für Melodien, hörbar in "Coming home" und "Nothing matters" und auf einem Großteil der Platte, oft allerdings versehen mit kleineren Störfaktoren. Würde Stoker statt des schmucklosen Crowther "Sweetest thing" singen, stünde eine charmante Pop-Single zu Buche. Auch die beiden Beatles-Anlehnungen funktionieren weitgehend: Bei "Eveline" schlägt die zurückliegende Akustik-Tour der Band durch, und "Love is a key" reitet durch die Welt des Rock'n Roll, addiert mit Zeilen wie "If you really love me let it show, cause love is the key" einen weiteren Strich im Phrasierungskatalog. Sicher, auch in Zeiten der Pilzköpfe wurde mal geobladit, geobladat und geyeaht. Mit einem kleinen Unterschied: Über "Freedom run" steht kein dickes "YEAH!", sondern ein "ok" in Kleinbuchstaben. (Quelle: plattentests)
Tracklist:
01. Dreamer 3:53
02. Long Walk Back 3:36
03. Sweetest Thing 3:34
04. Tangled Up In Love 3:52
05. Eveline 2:11
06. Love Is Key 4:17
07. Falling 3:25
08. Interlude 1:21
09. Nothing Matters 3:54
10. Coming Home 3:43
11. I Get Low 2:54
12. Little Boy Blue (Human Needs) 6:44
13. Cry Baby 3:23
Clip:
Tangled in love
So mehrschichtig wie in "The general" tragen The Rifles auf der ganzen Platte nicht auf. Die Opulenz ist gewichen, der Indierock hat seine Gitarren gestutzt bekommen, die kantige Schmissigkeit ist butterweich und teils obsolet geworden. "Freedom run" ist das poppigste, was die Briten bislang veröffentlicht haben, auch wenn im Kern die Einflüsse der 60er Jahre weiter Bestand haben. Nur eben mit einer ordentlichen Breitseite U2. Das alleine wäre kein Grund zur Klage, in Verbindung mit den schlechtesten, sloganhaftesten Lyrics - man lausche "Tangled up in love" - sowie den schwächsten Songs der Bandgeschichte leider schon. Beispiele heißen "Cry baby", "Falling" oder auch "Little boy blue (human needs)", das sich traut, ein Riff alter Stärke auszupacken, allerdings erst nach zwei abschaltwürdigen Minuten trommelnder Toto-Werdung.
Was das dritte Album der Briten rettet, ist ihr Händchen für Melodien, hörbar in "Coming home" und "Nothing matters" und auf einem Großteil der Platte, oft allerdings versehen mit kleineren Störfaktoren. Würde Stoker statt des schmucklosen Crowther "Sweetest thing" singen, stünde eine charmante Pop-Single zu Buche. Auch die beiden Beatles-Anlehnungen funktionieren weitgehend: Bei "Eveline" schlägt die zurückliegende Akustik-Tour der Band durch, und "Love is a key" reitet durch die Welt des Rock'n Roll, addiert mit Zeilen wie "If you really love me let it show, cause love is the key" einen weiteren Strich im Phrasierungskatalog. Sicher, auch in Zeiten der Pilzköpfe wurde mal geobladit, geobladat und geyeaht. Mit einem kleinen Unterschied: Über "Freedom run" steht kein dickes "YEAH!", sondern ein "ok" in Kleinbuchstaben. (Quelle: plattentests)
Tracklist:
01. Dreamer 3:53
02. Long Walk Back 3:36
03. Sweetest Thing 3:34
04. Tangled Up In Love 3:52
05. Eveline 2:11
06. Love Is Key 4:17
07. Falling 3:25
08. Interlude 1:21
09. Nothing Matters 3:54
10. Coming Home 3:43
11. I Get Low 2:54
12. Little Boy Blue (Human Needs) 6:44
13. Cry Baby 3:23
Clip:
Tangled in love
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