The Walkabouts - Travels in the dustland
Neu gefunden, ja. Neu erfunden, nein. The Walkabouts bleiben sich und ihrer eingeschworenen Fangemeinde mit hochgradig beseelten Songs treu.
Schier endlos lange sechs Jahre ist es her seit "Acetylene", dem letzten Studioalbum der vormaligen Seattler, es war damals ein bemerkenswert kraftstrotzendes Album, das der auch damals schon recht abgenutzten üblichen Americana-Folk-Country-Seligkeit nochmal einen gehörigen Energieschub verpasste. Eine Liebhaberband waren The Walkabouts auch danach noch, nie wirklich auf den großen Bühnen zu Hause, dafür mit eingeschworener Fangemeinde und Kritikerlorbeeren zuhauf. Eine Sinnkrise gab es denn aber wohl doch nach über zwanzig Jahren Bandgeschichte. Seitdem tat sich wenig, sieht man mal von der immer noch etwas irritierenden Dauerpräsenz ihres "Devil In The Details" im einschlägigen Outdoor-Werbespot ab.
Jetzt also ein neues Album, mit teils neuen Musikern und vor allem einer tragenden Idee, ohne die Mastermind Chris Eckman nicht wieder anfangen wollte. "Travels In The Dustland" ist nun nicht eben ein fernliegendes Grundthema, ein uramerikanisches sowieso, mit Sehnsucht ebenso aufgeladen wie mit Verzweiflung. Eines, so scheint es, für das The Walkabouts wie kaum sonst jemand geschaffen sind. Deren Genre ist ja seit jeher anfällig für eine deutlich ausformulierte Gefühlsduselei, The Walkabouts füllen diese Schablone vielleicht sogar immer noch ein wenig mehr als die oftmals härter am Rock agierenden Zeitgenossen, die dann kurz vorm Abgleiten in den Kitsch noch mal eben die Gitarren aufdrehen können. Die große Kunst auf diesem Album ist dann auch, trotz all der schluchzenden Slide-Gitarren, der hintergründig staubigen Feedbacks, der wehmütig klagenden Duettgesänge Eckmans mit Carla Torgersons auf dem Boden eines trocken akzentuierten, mitunter schon fast unterkühlt wirkenden Gestus zu bleibenDer unterstreicht die Eindringlichkeit dieser durchweg wunderschönen Songs, in denen sich eine untergründige musikalische Detailfreude ausbreitet, deren Fülle allerdings nie in reine L’art-pour-l’art-Spielerei abgleitet, sondern die stets in die Dienste der Songs gezwungen wird. So entsteht ein geschlossenes musikalisches Bild, bei dem die Differenzen der Herangehensweise an die verschiedenen Songs nicht zugekleistert werden, sondern als Bestandteile eines größeren Soundgefüges Platz finden. Insgesamt wieder deutlich leiser, sehr viel nachdenklicher als sein Vorgänger agiert "Travels In The Dustland", aber trotzdem noch sehr elektrisch verstärkt, mit gezügelter und dosiert eingesetzter Kraft, über große Strecken mit einem schwerlastigen Groove untersetzt und natürlich mit – das wird wohl immer das bestechendste Merkmal dieser Band bleiben – hochgradig beseelten Songs. So gesehen ein ganz typisches The Walkabouts-Album. (Quelle: motor.de)
Tracklist:
1. My Diviner
2. The Dustlands
3. Soul Thief
4. They Are Not Like Us
5. Thin of the Air
6. Rainmaker Blues
7. Every River Will Burn
8. No Rhyme, No Reason
9. Wild Sky Revelry
10. Long Drive in a Slow Machine
11. Horizon Fade
Clip:
Dustland
Schier endlos lange sechs Jahre ist es her seit "Acetylene", dem letzten Studioalbum der vormaligen Seattler, es war damals ein bemerkenswert kraftstrotzendes Album, das der auch damals schon recht abgenutzten üblichen Americana-Folk-Country-Seligkeit nochmal einen gehörigen Energieschub verpasste. Eine Liebhaberband waren The Walkabouts auch danach noch, nie wirklich auf den großen Bühnen zu Hause, dafür mit eingeschworener Fangemeinde und Kritikerlorbeeren zuhauf. Eine Sinnkrise gab es denn aber wohl doch nach über zwanzig Jahren Bandgeschichte. Seitdem tat sich wenig, sieht man mal von der immer noch etwas irritierenden Dauerpräsenz ihres "Devil In The Details" im einschlägigen Outdoor-Werbespot ab.
Jetzt also ein neues Album, mit teils neuen Musikern und vor allem einer tragenden Idee, ohne die Mastermind Chris Eckman nicht wieder anfangen wollte. "Travels In The Dustland" ist nun nicht eben ein fernliegendes Grundthema, ein uramerikanisches sowieso, mit Sehnsucht ebenso aufgeladen wie mit Verzweiflung. Eines, so scheint es, für das The Walkabouts wie kaum sonst jemand geschaffen sind. Deren Genre ist ja seit jeher anfällig für eine deutlich ausformulierte Gefühlsduselei, The Walkabouts füllen diese Schablone vielleicht sogar immer noch ein wenig mehr als die oftmals härter am Rock agierenden Zeitgenossen, die dann kurz vorm Abgleiten in den Kitsch noch mal eben die Gitarren aufdrehen können. Die große Kunst auf diesem Album ist dann auch, trotz all der schluchzenden Slide-Gitarren, der hintergründig staubigen Feedbacks, der wehmütig klagenden Duettgesänge Eckmans mit Carla Torgersons auf dem Boden eines trocken akzentuierten, mitunter schon fast unterkühlt wirkenden Gestus zu bleibenDer unterstreicht die Eindringlichkeit dieser durchweg wunderschönen Songs, in denen sich eine untergründige musikalische Detailfreude ausbreitet, deren Fülle allerdings nie in reine L’art-pour-l’art-Spielerei abgleitet, sondern die stets in die Dienste der Songs gezwungen wird. So entsteht ein geschlossenes musikalisches Bild, bei dem die Differenzen der Herangehensweise an die verschiedenen Songs nicht zugekleistert werden, sondern als Bestandteile eines größeren Soundgefüges Platz finden. Insgesamt wieder deutlich leiser, sehr viel nachdenklicher als sein Vorgänger agiert "Travels In The Dustland", aber trotzdem noch sehr elektrisch verstärkt, mit gezügelter und dosiert eingesetzter Kraft, über große Strecken mit einem schwerlastigen Groove untersetzt und natürlich mit – das wird wohl immer das bestechendste Merkmal dieser Band bleiben – hochgradig beseelten Songs. So gesehen ein ganz typisches The Walkabouts-Album. (Quelle: motor.de)
Tracklist:
1. My Diviner
2. The Dustlands
3. Soul Thief
4. They Are Not Like Us
5. Thin of the Air
6. Rainmaker Blues
7. Every River Will Burn
8. No Rhyme, No Reason
9. Wild Sky Revelry
10. Long Drive in a Slow Machine
11. Horizon Fade
Clip:
Dustland
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