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Es werden Posts vom September, 2010 angezeigt.

Jimmy Eat World - Invented

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Große Popmomente, College Rock-Mittelmaß und lauwarm Aufgewärmtes: Jimmy Eat World legen mit "Invented" ein durchwachsenes siebtes Album vor. Mal ehrlich: Wirklich überraschend kommt es nicht, dass sich Jimmy Eat World auf ihrem mittlerweile siebten Album über weite Strecken vollends dem großen Pop-Pathos hingeben. Nicht wenige Fans der ersten Stunde hatten nämlich schon 2007 mit dem Vorgänger "Chase This Light" so ihre Probleme, schließlich bewegte sich das Quartett aus dem US-Bundesstatt Arizona, das mit "Clarity" (1999) und "Bleed American" (2001) zwei Meilensteine des Emo-Rocks geschaffen hat, schon damals in ähnliche Untiefen. Auf "Invented" setzen Jim Adkins und seine Mitstreiter diese Entwicklung nun konsequent fort, was viele Stammhörer endgültig verprellen dürfte und mit der die Jungs auch von einem objektiven Standpunkt aus betrachtet, nicht gänzlich zu überzeugen wissen. So ist der Opener "Heart Is Hard To

Brian Wilson - Reimagines Gershwin

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Poplegende Brian Wilson verpasst dem Gershwin klang den jazzigen Surf Sound ohne dabei eine Bruchladung hinzukriegen. Ganz im Gegenteil. Er schafft Momente, die an Pet Sounds erinnern und natürlich die schönen Beach Boy harmonien. Für die Gershwin-Platte hat Brian Wilson die Klassiker in seinen Sound der frühen Sixties gehüllt. Vielstimmige Gesangsharmonien, gezupfter Bass mit Echoeffekt, Mundharmonika, Banjo, Schlittenglocken, großes Orchester – alles, was er damals vom Produzenten-Genie Phil Spector gelernt und weiter entwickelt hatte. Dabei macht Wilson nicht den Fehler vergangener Solo-Produktionen, alles glatt zu bügeln. Er und der legendäre Soundingenieur Al Schmitt, der für Frank Sinatra und Steely Dan gemischt hat, lassen Instrumenten und Stimmen Raum zum Atmen. In vielen Fällen gelingt es, Vertrautes in neuem Licht erstrahlen zu lassen. „Rhapsody in Blue“ mit Wilsons aufgeschichteten Chorharmonien und Orchester ist wunderbar. „S’ Wonderful“ erhält luftigen Samba-An

Mark Ronson - Record Collection

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Mark Ronson ruft und alle folgen: Auf seinem dritten Album trumpft der Produzent, mit dem Gespür für Angesagtes, wieder einmal mit unzähligen Stars auf. Was finden so viele Musiker nur an Mark Ronson? Diese Frage stellt sich automatisch angesichts der Unmengen an angesagten Künstlern auf Ronsons drittem Album „Record Collection“. Der 36jährige verkörpert eine Mischung aus arrogantem New Yorker Hipster und charmantem englischen Dandy, besitzt aber vorallem ein unglaubliches Gespür für aktuelle musikalische Trends. Der Exil-Engländer kann getrost als Marionettenspieler der aktuellen Pop-Szene bezeichnet werden, denn es gibt kaum einen Produzenten, der in den letzten Jahren so tonangebend war und den Alben so vieler Stars den letzten Schliff verlieh. Zu seinen Erfolgen zählen Songs von Popstars wie Christina Aguilera, Robbie Williams, Lily Allen oder Amy Winehouse. 2008 sahnte er unter anderem einen Brit Award für „Best British Male“ und einen Grammy in der Kategorie „Pro

Manic Street Preachers – Postcards From A Young Man

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Für ihr zehntes Studioalbum fahren die Manic Street Preachers einiges auf: große Hymnen, Streicher en masse und ja, sogar einen Gospelchor. Vom Vorgänger JOURNAL FOR PLAGUE LOVERS aus dem letzten Jahr, auf dem noch Songtexte des seit Jahren verschwundenen Bandmitglieds Richey Edwards verarbeitet wurden, muss man sich weitgehend verabschieden. POSTCARDS FROM A YOUNG MAN geht da andere Wege. Es erinnert an die kommerziell bisher erfolgreichste Zeit der Waliser Mitte und Ende der Neunziger Jahre, als die Alben EVERYTHING MUST GO und THIS IS MY TRUTH TELL ME YOURS veröffentlicht wurden und ihre Musik vor allem auf der Insel massenkompatibel machten. Ungeniert massenkompatibel zeigen sich die Manics jetzt eben auch auf ihrem neuesten Werk. „One last shot at mass communication“, das war die Ankündigung der Band – sie hat Wort gehalten. Bereits der Eröffnungssong “(It’s Not War) Just The End Of Love” setzt sich nach dem ersten Hören unweigerlich im Gehörgang fest und wird mit

Badly Drawn Boy - It S What I M Thinking

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Badly Drawn Boy meldet sich nach vier Jahren zurück mit einem neuen Album. Zwar hat sich der Singer/songwriter nicht gerade neu erfunden, aber schlechter wurde er auch nicht. Sein Glück. Ganz im John Lennon Stil der 70er Jahre durchläuft er sein neues Album. Der Boy ist wieder daheim. Tracklist: 1. In Safe Hands 2. The Order of Things 3. Too Many Miracles 4. What Tomorrow Brings 5. I Saw You Walk Away 6. It's What I'm Thinking 7. You Lied 8. A Pure Accident 9. This Electric 10. This Beautiful Idea Clip: Too Many Miracles

John Legend - Wake up

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Dieses Album wurde in der Hitze des Sommers 2008 konzipiert , sagt John Legend, inmitten eines leidenschaftlichen Wahlkampfs, der für Wandel und Hoffnung stand und eine neue Generation von Aktivisten wach rüttelte, die vorher nie Engagement gezeigt hatten. Konfrontiert mit diesem Moment der unglaublichen Möglichkeiten, fühlten R&B-Sänger Legend und die Hip-Hop-Band The Roots das Bedürfnis, in Aktion zu treten. Unsere ursprüngliche Idee war es, einen coolen, angesagten Soundtrack zu dieser Stimmung zu machen, zu dieser Art von Ruhelosigkeit und Optimismus , sagt Legend. Die geplante Single wurde zu einer EP, die wiederum in ein ganzes Album-Projekt überging, das den Titel Wake UP! trägt.Die Musiker erkannten auch, dass wenn das Projekt Bedeutung haben sollte, es mehr als nur einen Moment in der Geschichte ansprechen musste. Einen großen Teil des Leitgedanken machten diese Tage kurz vor November 20008 aus , sagt der Roots-Drummer und musikalische Leiter Ahmir ?uestlove

Juli - In love

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Nicht jede Band verkraftet einen Mega-Erfolg so unbeschadet wie Juli. An ihrem Song "Perfekte Welle" aus dem Jahr 2004 müssen sich Eva Briegel (Gesang), Simon Triebel und Jonas Pfetzing (beide Gitarre), sowie Dedi Herde (Bass) und Marcel Römer (Schlagzeug) bis heute messen lassen, -mit Erfolg, wie ihr neues Album In Love beweist. Dass es erst nach rund vierjähriger schöpferischer Pause erscheinen konnte, liegt nicht zuletzt an dem Wunsch Karriere und Familie in Einklang zu bringen. Im Fall von Eva Briegel ist das gleich in doppelter Hinsicht gelungen, nämlich durch Geburt ihrer kleinen Tochter Yoko im Frühling dieses Jahres und nun durch die 12 Songs, die sie und ihre Mitmusiker uns zu Gehör bringen. Allen voran der Titel "Jessica", der die Band auf der Höhe ihrer Kunst zeigt, und zwar sowohl des Arrangements aus dezenter Elektronik und akustischen Instrumenten wegen, als auch des Textes. Er vereint die Melancholie über geplatzte Träume, den mühsamen

Blind - The fire remains

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Endlich ist es da, das zweite Album von Blind. Neben den typischen "In your face"-Songs, die man schon vom Erstling kennt, zeigt sich "The fire remains" aber vor allem von einer experimentelleren und ein wenig ruhigeren Seite. Daher ist das neue Album eine gute Ergänzung zu seinem Vorgänger und unterstreicht die Vielseitigkeit der Band. Tracklist: 01 – Don't Think So 02 – Teenage Dreams 03 – I've Been Alone 04 – Time Is Running Out 05 – Half A Dream Away 06 – The Fire Remains 07 – Room Without A View 08 – Down 09 – Far Away 10 – I Wish I Could Be You 11 – On The Edge 12 – Moving On Clip: Don't think so

Belle and Sebastians - Write about love

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Knapp viereinhalb Jahre nach ihrem letzten Album veröffentlichen Belle And Sebastian am 08. Oktober ihr neues Album “Write About Love”. Es ist das dritte Album des Septetts bei Rough Trade nach “Dear Catastrophe Waitress” (2003) und “The Life Pursuit”, ihrem UK-Top-10-Album von 2006, das sich weltweit über 250.000 mal verkaufte. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern entstand “Write About Love” innerhalb kurzer Zeit. Die Band versammelte sich im Februar dieses Jahres in ihrer Heimatstadt Glasgow, wo man zusammen die neuen Stücke ausarbeitete und vorproduzierte. Aufgenommen wurde das Album anschließend im Sound Factory Studio B in Los Angeles mit “The Life Pursuit”-Produzent Tony Hoffer (Beck, Air, Supergrass, Phoenix). Seit Juni entstanden so 14 Songs, von denen elf auf dem regulären Album enthalten sein werden. Zwei weitere Stücke liegen der Vinylausgabe als zusätzliche 7” bei. Der Song Blue Eyes Of A Millionaire kommt als Bonustrack der digitalen Version des Albums.

Robert Plant - Band of Joy

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Das neue Album von Robert Plant heißt wie seine allererste Musikgruppe Band of Joy . Damals, im Jahr 1966, spielten er und der spätere Zeppelin-Schlagzeuger John Bonham ausschließlich Coversongs. Schon damals mit 17 hatte Plant den Ehrgeiz, diesen Fremdkompositionen den eigenen Stempel aufzudrücken, und genau daran will er nun wieder anknüpfen. Plant covert nicht, um seine Karriere aufzubessern, das hat er nicht nötig. Die Songauswahl ist nicht populistisch, sie ist persönlich. Ein Folk-Klassiker, ein Traditional, zwei Songs der Indieband Low, ein Song des Country-Helden Townes Van Zandt – damit landet man nicht wie von selbst in den Radiocharts. Plant versucht sich auch nicht an die Zeppelin-Fans anzubiedern, er macht absolut sein eigenes Ding. "Band Of Joy" ist ein intim klingendes, zart besaitetes Album. Viele akustische Instrumente sind zu hören: Mandoline, Banjo, Akkordeon, Pedal Steel. Plant selber zieht immer wieder "Zeppelin III" als Referen

Paul Heaton - Acid Country

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Der ehemalige Frontmann von Housemartins und Beautiful South PAUL HEATON meldet sich mit einem brandneuen Album ‚Acid Country‘ zurück. Heaton hat 10 klassische Popsongs mit einem gewissen Country- und Soul-Einfluß geschrieben, die wie immer komplexe, ja sogar akribische Texte über alte und neue Erfahrungen, Reiseberichte und Zuhause, über Optimismus und Pessimismus erzählen. Produziert wurde das Album von Heaton und Christian Madden (The Earlies). Als Gast singt Sally Ellyson von der U.S. Indie-Folkrockband Hem auf dem Album. ‘Acid Country’ hat Feedback-Sounds, Pop, Soul und natürlich Country. Tracklist: 1. The Old Radio 2. Even A Palm Tree 3. Young Man's Game 4. Welcome To The South 5. Life Of A Cat 6. House Party 7. This House 8. Ladder's Bottom Rung 9. Acid Country 10. Cold One In The Fridg Clip: Acid Country

Guster - Easy wonderful

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Die bostoner Rockband Guster meldet sich harmonisch zurück und gibt einem eher das Gefühl, sich auf der Westküste zu befinden, statt an der Ostküste. Gerade Songs wie "On the Ocean" lassen den Gedanken an die Beach Boys aufkommen. Auch sonst setzt man wie bereits beim Vorgängeralbum auf songs mit eingängigen Melodien. Der titel schreits heraus "Easy wonderful" Tracklist: 1. Architects & Engineers 2. Do You Love Me 3. On The Ocean 4. This Could All Be Yours 5. Stay With Me Jesus 6. Bad Bad World 7. This Is How It Feels To Have A Broken Heart 8. What You Call Love 9. That's No Way To Get To Heaven 10. Jesus & Mary 11. Hercules 12. Do What You Want 13. Well 14. Jonah 15. Lost At Sea Clip: Stay with me Jesus

OMD - History of modern

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OMD sind zurück und kann sich hören lassen. Zwar ist nicht alles gold, was glänzt. Aber so mancher Song schillert zumindest sehr goldig. Das 11. Album von O.M.D. überzeugt dort, wo es musikalisch an die Anfangstage der Band anknüpft, etwa mit den Kraftwerk-Reminiszenzen "The Right Side?" und "RFWK" (der Titel steht für die Initialen der klassischen Kraftwerk-Besetzung: Ralf, Florian, Wolfgang und Karl), oder der "Enola Gay"-Adaption "Sister Mary Says", das über zwanzig Jahre in der Schublade schlummerte und nun endlich aufgenommen wurde. Überraschend wird es, wenn im druckvollen Opener "New Babies: New Toys" unerwartet und ungewohnt Bass und Gitarre erschallen oder wenn verhallte Schritte in einem Korridor zum Rhythmus der Piano-Ballade "New Holy Ground" werden. Weniger gelungen bis schrecklich sind hingegen "Sometimes", das auf modernen R'n'B schielt und den Beat von "Unfinished Sympathy

Sandi Thom - Merchants and thieves

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Manchmal wird man doch noch überrascht - obwohl man es längst nicht mehr für möglich gehalten hätte. Zwei Alben hat Sandi Thom bereits veröffentlicht, und die waren, wenn überhaupt, höchstens nett. Klar, klampfiger Retrofolkpop tut keinem weh. Aber er ist ungefähr so notwendig wie eine Ersatzrasenmäher. Den schafft sich doch auch keiner an, wenn es der alte noch tut. Es sei denn, die neue Version wartet mit Unwiderstehlichkeiten auf. Die blieb Thom aber - bis auf eine Internetwundergeschichte , die aber bald nervte - bislang schuldig. Vielleicht musste die Schottin ja einfach noch ein bisschen reifen. Mit ihrem dritten Album jedenfalls hat sie einen Riesenschritt getan. Immer noch nett anzuhören, aber nicht mehr so niedlich und weitaus bluesiger sind die neuen Songs. Seine Platten aus den 60ern muss wegen Thom zwar niemand gleich wegwerfen. Sie um "Merchants and Thieves" zu ergänzen, ist 2010 allerdings eine ziemlich gute Idee Tracklist: 01 - sandi thom - mag

Jerry Lee Lewis - Mean old man

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Der "Godfather of Rock'n'Roll", auch "The Killer" genannt, ist zurück! Auf seinem neuen Album versammelt er um sich eine atemberaubende Gruppe von Sidemen: Mick Jagger, Keith Richards, Kid Rock, Solomon Burke, Eric Clapton, Sheryl Crow, John Fogerty, Merle Haggard, Kris Kristofferson, Nils Lofgren, Willie Nelson, Ringo Starr und, und, und. Cool und abgehangen präsentiert sich der Altmeister mit einer Mischung aus Blues, Rock'n'Roll und Country. Nach seinem 2006 erschienenen Vorgänger "Last Man Standing", der weltweit über 1/2 Mio. Exemplare verkaufte, heißt es jetzt also: Welcome back, Bösewicht!Das Who is who der Musikszene versammelt um eine Legende. Tracklist: 01. Mean Old Man (With Ronnie Wood) 02. Rockin’ My Life Away (With Kid Rock & Slash) 03. Dead Flowers (With Mick Jagger) 04. Middle Age Crazy (With Tim McGraw & Jon Brion) 05. You Can Have Her (With Eric Clapton & James Burton) 06. You Are My Sunshine (

Edwyn Collins - Losing sleep

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„Losing Sleep“ fasst Edwyn Collins 34-jährige Karriere gebündelt zusammen: Angefangen vom Post-Punk und Brit-Pop bis zur eingängigen Soulmusik. Edwyn Collins ist zurück! Zurück im Leben und zurück in der Musikwelt. Nach zwei schweren Schlaganfällen im Jahr 2005 ist das ein tapferes Comeback. Anstatt den Hörern sein Leid zu klagen, lautet seine Philosophie: „No More Tears“. Ein wenig Tragik schwebt auf dem Album dennoch mit: Eine rechtsseitige Lähmung schränkt Collins Aussprache, sowie seine Fähigkeiten als Gitarrist seit dem Vorfall ein. Doch der 51-Jährige ist nach wie vor eine gestandene Größe im Musikgeschäft. Er besitzt das Netzwerk und die Technik, um diese Probleme zu bewältigen. Mit einem Diktiergerät hielt er seine Songideen fest, für deren Umsetzung unterstützten ihn seine Post-Punk-Enkel The Drums und Franz Ferdinand, sowie der ehemalige The Smiths-Gitarrist Johnny Marr. Doch was nützen Kontakte ohne Ideen? Die kreative Kraft des Songwriters ist zumindest sta

Sara Bareilles - Kaleidoscope Heart

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Sara Beth Bareilles [ ˈsæɹə bəˈɹɛlɪs ] (* 7. Dezember 1979 in Eureka , Kalifornien ) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin und Pianistin . Ihren Durchbruch in den USA schaffte sie 2007 mit der Single Love Song . Nun tritt die junge Frau den weiteren Siegeszug an und liefert mit Kaleidescope Heart ein reifes Popalbum ab. Allein das Cover zeigt, dass sie nicht mehr ganz die brave Folkpopsängerin ist von vor ein paar Jahren. Tracklist: 1. Kaleidoscope Heart - Album Version 2. Uncharted - Album Version 3. Gonna Get Over You - Album Version 4. Hold My Heart - Album Version 5. King Of Anything - Album Version 6. Say You're Sorry - Album Version 7. The Light - Album Version 8. Basket Case - Album Version 9. Let The Rain - Album Version 10. Machine Gun - Album Version 11. Alfred Hitchcock voice sampler 12. Breathe Again - Album Version 13. Bluebird - Album Version Clip: King of anything

Jenny and Johnny - I'm having fun

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 Alle Feministinnen müssen das hier einfach mögen. Alle hoffnungslosen Romantiker, die nur im Mann-Frau-Gefüge existieren wollen, ebenfalls. Jenny And Johnny sind auf "I'M Having Fun Now" die attraktiven Helden eines Roadtrip-Films entlang der Pazifikküste. Nebenbei musizieren sie entspannt herum, die Sonne im Herzen, die große Liebe auf dem Autositz nebenan. So klingt es jedenfalls: Ein bisschen Indie-Pop, ein bisschen Country - die beiden harmonieren nicht nur als Paar, sondern auch als Arbeitskollegen. Dabei behält die Rilo Kiley-Frontfrau Jenny Lewis mit ihrer natürlichen Präsenz jedoch immer die Oberhand. Ihr Freund Jonathan Rice wird zum Nebendarsteller der Platte und selbst im Song "Animal" (ganz nebenbei gesagt, der wahrscheinlich nervigste Track der Platte - vorspulen!), bei dem er den Hauptgesangsteil übernimmt, bleibt Jenny ungewollt der Star des Ganzen - ganz nett. Für Freunde von She and him. Wobei die zwei besser sind. Tracklist: 1.

The Hundred in the Hands - The Hundred in the Hands

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The Hundred In The Hands vermengen auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum bestens bekannte Indie-Rezepturen. Allerdings kann diese Mischung anno 2010 schnell fade schmecken. Vornweg die gute Nachricht für all diejenigen, die mit "This Desert", der Debüt-EP von The Hundred In The Hands ihre helle Freude hatten: das selbstbetitelte Album ist die schlüssige Fortsetzung auf Vollzeit-Basis. Die weniger gute Nachricht für den schon im Sommer arg enttäuschten Rest vom Fest: die Angelegenheit ist kein Stück spannender geworden. Eleanore Everdell und Jason Friedman, die, glaubt man dem Infozettel, irgendwann festgestellt hatten, dass sie eine Leidenschaft für frühen HipHop, French House und Disco, Ska und Dub, Post Punk und britischen Mod und Girl Pop von den Sechzigern bis Achtzigern teilten (in der Tat sucht man Referenzen zu Jimi Hendrix hier vergebens), klingen immer noch so beliebig, wie es ein derart breiter Geschmack schlechtestenfalls mit sich bringt. Wer noch

Maroon 5 - Hands all over

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Er sei schon immer ein großer Fan von Maroon 5 gewesen, ließ Robert John Lange in einem Interview wissen, und wolle gern mal mit der Band zusammenarbeiten. Die Jungs aus Los Angeles folgten seinem Ruf und quartierten sich in Langes Studio in den Schweizer Bergen an. Hier hatte der erfolgreiche Produzent und Ex-Mann von Shania Twain offenbar einiges mit ihnen vor: Manch ein Titel auf dem Album lässt vermuten, dass er dem Quintett ein wenig mehr Funk („Give A Little More“) und Soul („I Can't Lie“) verleihen wollte. Doch Adam Levines markante näselnde Stimme kann dem nicht gerecht werden - sie will nun mal zum Pop.Ganz elegant auf hübschen Hooklines zwar, aber ohne bemerkenswerte musikalische Innovation umschifft das Album jeden Höhepunkt. Nicht einmal die Single „Misery“ kann mitreißen - trotz quirliger Gitarre und einem eingängigen Refrain, den Levine scheinbar mit seinem Hit „This Love“ im Kopf schrieb. Immerhin, wenn auch wenig spektakulär, erklingt im Titelsong der

Phil Collins - Going back

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Während Peter Gabriel von einer Genesis-Reunion raunt, geht Phil Collins solo noch viel weiter zurück: nämlich in die 60er. Wie folgenreich es war, dass der kleine Phil damals den Soul als Ursuppe eingelöffelt bekam, merkt man am besten an quirligen Covers wie "(Love is like a) Heatwave", die nun im Nachhinein verblüffend offen zeigen, wo Collins für Hits wie "You can't hurry Love" den Most hergeholt hat. Das alles scheint dem einstigen Superstar viel Spaß zu machen. Er tummelt sich in einem schimmernden Retrosound, fühlt sich pudelwohl zwischen den Elfen des Backgroundchors und trippelt freudig quäkend durch buttrige Bläsersätze und Klatschgeräusche. Um mal einen alten Kalauer gegen den Strich zu bürsten: So viel Collins wie sonst kriegt der auf Mainstreampop getrimmte Altfan hier nicht, dafür aber eine ganze Menge knackig-glatt arrangierter Soulklassiker wie "Papa was a rolling Stone", die jeder kennen sollte - ob sie nun Phil Collins s

Get Cape.Wear Cape.Fly

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Schlicht „Get Cape. Wear Cape. Fly“ heißt das dritte Album von Sam Duckworth. Hört man die Platte, scheint der 24-Jährige seinen alten Sound nicht festigen, sondern eher neue Zeiten anklingen zu lassen. Am Anfang klingt noch alles wie immer. Der Song „Hands Me Down“ ist typisches Get Cape-Fingerpicking mit Duckworths ruhigem, fast flüsterndem Gesang. Er singt darüber frustriert zu sein. „Ich wusste nicht wer ich war. Dann begann ich zu begreifen was mich zu dem gemacht hat, der ich bin. Meine politische und musikalische Erziehung und welch positive Macht Musik hat. Der Song zelebriert das“, sagt Duckworth im Interview mit motor.de. Und stellt damit nur den Beginn dar, der fast irreleitet. Denn der Brite und Halb-Burmese bewegt sich mit seinem selbstbetitelten Album weg vom Image des Singer/Songwriters, der mit Gitarre und Laptop im Haus seiner Eltern Indierock-Songs schrieb. Wo sich der Sound der Schlafzimmer-Aufnahme auf dem Erstling „The Chronicles Of A Bohemian Teenag

Junip - Fields

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Mit ihrem Debütalbum „Fields“ fordern Junip höflich zum Abheben auf, nehmen den Hörer bei der Hand und führen ihn geradewegs in kosmische Sphären. „Das ist die neue Band von José González!“ hieß es, als Junip im Mai diesen Jahres mit ihrer zweiten EP „Rope And Summit“ von sich hören ließen. Dabei existiert die Band schon seit mehr als zehn Jahren. Alte Schulfreunde musizieren hier gemeinsam und erfüllen sich mit ihrem Debütalbum „Fields“ laut José González einen Teenagertraum. Mit Spannung wurde dem Album der Gruppe entgegengefiebert. Statt üblichem Verlauf folgt bei José González schließlich die Band- auf seine Solokarriere. Und das tut Junip gut, denn ohne das prominente Gesicht in seinen Reihen würde dem schwedischen Trio bestimmt nicht schon vor Veröffentlichung ihres Debüts derartig viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie es momentan geschieht. Die verdienen Junip aber unbedingt: Mit „Fields“ legen sie ein gelungenen Erstling vor, der sich beschwingt zwischen Folkpop und

Eric Clapton - Clapton

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„Dieses Album war eigentlich so nicht beabsichtigt“, sagt Eric Clapton. „Ich habe die Dinge einfach laufen lassen. Herausgekommen ist eine Sammlung von Songs, die nicht wirklich auf der Hand lagen. Für mich kamen sie überraschend und genauso wird es für die Fans sein.“ Auf „Clapton“, seinem 19. Soloalbum, erforscht der einzige Musiker, der gleich dreimal in die Rock and Roll Hame Of Fame aufgenommen worden ist, die ganze Bandbreite von Einflüssen, die ihm geholfen haben, sein musikalisches Ausdrucksvermögen zu finden. Aus dem Funken einer Idee – dem Wunsch, einige Jazz-Standards aufzunehmen, mit denen er aufgewachsen ist, und dazu ein paar Songs seines Freundes J.J. Cale – hat Clapton eine umfassende Kollektion zusammengestellt: von hundert Jahre altem Brass-Band-Sound über unbekannte Country-Blues-Nummern zu brandneuen Eigenkompositionen. Das Resultat klingt entspannt und anders als alles, was der Gitarrist in seiner bisherigen Karriere aufgenommen hat. „Immer, we

Linkin Park - A thousand suns

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Manche reden bei dem Album von einer der größten Enttäuschungen des Jahres. Ganz so schlimm finde ich es nun nicht, aber besonders überrascht war ich leider auch nicht. Linkin Park haben nun ein neues Album auf dem Mark und die Auskopplung "The Catalyst" versprach Verheißungsvolles. Dem kam es allerdings nicht nach. Zu poppig ist das Album geraten. zwar tauchen immer wieder nette elektronisch rockige Einspielungen auf, aber mit den vorherigen Alben hat das kaum noch was zutun. Ein nettes Popalbum, was aber nicht unter dem Namen Linkin Park vermarktet werden sollte. Das ist so als würde ich einen Wrap als Hamburger verkaufen. Tracklist: 01. The Requiem 02. The Radiance 03. Burning In The Skies 04. Empty Spaces 05. When They Come For Me 06. Robot Boy 07. Jornada Del Muerto 08. Waiting For The End 09. Blackout 10. Wrectches And King 11. Wisdom, Justice, And Love 12. Iridescent 13. Fallout 14. The Catalyst 15. The Messenger Clip: The Catalyst

Skunk Anansie - Wonderlustre

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„Wonderlustre“ ist ein solides Album und hat auch den einen oder anderen Ausreißer nach oben zu bieten. An die früheren Großtaten kommt das Album aber lange nicht ran. Muss es das oder ist das einfach nur der eigenen Erwartungshaltung geschuldet, wenn man hin und wieder aufgrund der (teilweisen) Weichspülersongs enttäuscht ist? Oder sind Skunk Anansie einfach nur erwachsen geworden? Bestimmt sogar! Und dann sind da immer wieder diese Momente, die einen so schnell nicht mehr loslassen. Die Band kann durch die Musik immer noch Gefühle beim Hörer erzeugen, die eben nur die Großen hinbekommen. Da nimmt man auch den Rest gerne mit! Tracklist: 1. God Loves Only You 2. My Ugly Boy 3. Over The Love 4. Talk Too Much 5. The Sweetest Thing 6. It Doesn’t Matter 7. You’re Too Expensive For Me 8. My Love Will Fall 9. You Saved Me 10. Feeling The Itch 11. You Can’t Always Do What You Like 12. I Will Stay But You Should Leave Clip:

Weezer - Hurly

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Kein neuerliches Powerpop-Meisterwerk aber zehn Songs, die Spaß machen: Mit "Hurley" beweisen Weezer, dass sie es auch nach 18 Jahren noch können. Böse Zungen behaupten ja, dass Weezer ihr Pulver nach ihrem dritten, dem "grünen" Album aus dem Jahre 2001 bereits verschossen hatten und seitdem lediglich Mittelmaß veröffentlicht haben. Und tatsächlich: Das an 80er-Metal angelehnte und kommerziell wenig erfolgreiche "Maladroit" (2002); das, vor allem aufgrund der Single "Beverly Hills" in Erinnerung gebliebene "Make Believe" (2005); das dritte selbstbetitelte Album (2008) und schließlich das im vergangenen Jahr erschienene "Ratitude" wurden allesamt von Fans und Kritikern mindestens kontrovers diskutiert. Dies liegt vor allem daran, dass Weezer selbst die Messlatte mit ihrem großartigen Debüt (1994) und dem ebenso brillanten, wenngleich deutlich düstereren Nachfolger "Pinkerton" (1996) schon früh in ihrer

Pintandwefall - Hong Kong, Baby

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Wenn sich vier Mädels Crazy Pint, Cute Pint, Dumb Pint und Tough Pint nennen, erscheinen vor dem inneren Auge sofort gruselige Bilder von den Spice Girls in rosa Babydollkleidchen und grünen Lurex-Jogginghosen. Ganz so bunt treiben es die vier Damen von Pintandwefall dankenswerterweise nicht. Sie setzen lieber auf finstere Maskierungen à la Zorro - und vor allem auf einen rotzigen Mix aus Punkrock, Garage und Pop. Singalong, Shouts, groovende Gitarren und der herrlich ungeschliffene Sound machen das Debüt der Finninnen zu einem Rohdiamanten, der hoffentlich gar nicht erst geschliffen werden wird. Welche Girlband schafft es momentan sonst schon, Zombies, Sex und Liebe so überzeugend in Songs zu packen? Was vor einigen Jahren als Scherz auf einer Oberstufenparty anfing, hat in Finnland längst Kultstatus. Diesen Herbst machen sich die Ladys auch in unsere Gefilde auf. Herzlich willkommen! Tracklist: 01 - pintandwefall - bird of the birds .mp3 02 - pintandwefall - beef ri

Anni Rossi - Heavy Meadow

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Anni Rossi beherrscht die Geige so virtuos wie kaum eine andere Songwriterin da draussen. Für ihr neues Album hat die Amerikanerin viel Zeit mit ihrem Analog-Synthie verbracht. “Crushing Limbs” erinnert ein wenig an den Eurovisions-Überflieger “Satellite”, nur dass man sich mit dem Ohrwurm von Anni Rossi auf den Lippen vor seinen Indie-Kumpels nicht so zu schämen braucht wie für den Hit von Lena Meyer-Landrut. “Klingt ein bisschen wie Vampire Weekend in weiblich”, würden die Kollegen wohl mit einem kennerhaften Nicken sagen, würde man ihnen diesen entwaffnend einfachen Popsong vorführen. wunderschönes kleines Elektropopalbum. Mal nicht von einen Mann. Tracklist: 01 – Candyland 02 – Crushing Limbs 03 – Hatchet 04 – Sandstorm 05 – Switchblade 06 – Texan Planes 07 – Land Majestic 08 – Frame Me Right 09 – The Fight 10 – Cha Cha Cha 11 – Safety of Objects Clip: Crushing Limbs

Grinderman 2

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Fortschritt durch Freigeist oder wie Nick Cave mit seinem Projekt Grinderman ein Album auf die Menschheit loslässt, das noch extrovertierter, in sich gekehrter und wahnwitziger als das gleichnamige Debüt von 2007 ist. Der Totalverweigerung Teil zwei. Unter welchen Prämissen diese Formation ihr Innenleben als Band gestaltet, lässt sich schwer sagen. Sowohl in Interviews wie auch live on stage schwangt die Außendarstellung zwischen graumelierten Männern auf Klassenfahrt und vier Musikern, die rein gar nichts dem Spaßprinzip überlassen. Abseits der Solokarriere hat Nick Cave endgültig Gefallen an Grinderman gefunden, veröffentlicht drei Jahre nach dem Erstling das nächste Studiowerk mit den unbeugsamen Kollegen und wirkt kompromissloser denn je: Kein Song, keine Sekunde auf "Grinderman 2" gibt sich auch nur ansatzweise mit dem Mittelmaß zufrieden. Wo dabei oben und unten angesiedelt ist, wissen die Mitstreiter Caves - Multiinstrumentalist Warren Ellis, Bassist Mar

Anberlin - Dark is the way, light is a plan

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Anberlin aus Florida legen mit "Dark is the Way, Light is a Place" das bereits fünfte Studioalbum (das zweite für Major Universal Republic) vor. Dem bisherigen Sound ist man weitestgehend treu geblieben, auch wenn ein paar neue Ingredienzien eingeflossen sind, um nicht zu sehr auf der Stelle zu treten. Es wird nun noch mehr Wert auf Meldodie gelegt, die Gitarrenbreitwände sind etwas zurückgefahren, der Sound wirkt ein wenig gereift, Stichwort: Weitereintwicklung. Wie auch auf den vorherigen Alben finden sich auf der neuen Scheibe Rocker mit fetten Riffs und emotionalen Vocals, radiotaugliche Midtemponummern mit fetten Refrains und einige atmosphärische dunkle Rocknummern, alles wie gewohnt mit einer klasse Produktion versehen. Der erste Titel "We Owe This To Ourselves" startet gleich bombastisch und flott mit eingängigem Refrain, wie man es von Anberlin kennt und schätzt. Dann wird es etwas zurückhaltender und rhythmischer, bevor das Tempo sich steige