Wanda Jackson - The Party Ain´t Over


Es ist schon ein Kreuz mit diesem Jack White. Der Mann hat mittlerweile an derart vielen Produktionen seine Hände im Spiel, dass man da leicht den Überblick verlieren könnte. Sein Arbeitspensum ist schier unglaublich. Schläft er auch mal? Jetzt hat er sich Wanda Jackson zur Brust genommen und der Dame einen Sound auf den Leib geschneidert, dass es einem schon wieder die Schuhe auszieht.
Das Konzept ist ja nicht ganz neu, denn in der ersten Hälfte der 00er Jahre hat White ja schon mit Loretta Lynn und „Van Lear Rose“ ein ganz vorzügliches Album aufgenommen. Man kann natürlich monieren, dass nun überall von Jack White die Rede ist und Wanda Jackson etwas zu kurz kommt. Führt man sich „The Party Ain´t Over“ aber zu Gemüte, dann bleiben keine Fragen mehr offen. Die Handschrift ist nun mehr als deutlich. Zudem wirken mit Patrick Keeler und Jack Lawrence auch alte Bekannte mit. Und die Dame, die bei „Dust On The Bible“ für die Backing Vocals zuständig ist, sollte der Herr White ebenfalls bestens kennen. Karen Elson passt dazu aber auch wie die Faust auf das Aufge!
Der vielleicht schönste Moment der ganze Platte kommt zum Schluss. „Blue Yodel“ wird nur von Wanda Jackson und Jack White interpretiert und wie die beiden das machen hat Stil und Klasse. Bei diesem reduzierten Stück kommt besonders gut zum Vorschein, warum diese Verbindung so prächtig funktioniert.
Kommen wir aber endlich mal zu der Frau, die mittlerweile auch zarte 73 Lenze zählt. Wenn sie bei „Shakin´ All Over“ aus tiefster Kehle röhrt, dann stellt sie das junge Gemüse des Rock aber komplett in den Schatten. Vielleicht kann da überhaupt nur Lemmy mithalten. Man möchte gar nicht wissen, mit was die Frau gurgelt. Ist auch egal, denn es jagt einem einen wohligen Schauer über den Rücken. „Rip It Up“ scheint der Rock and Roll aus allen Poren. Erdig und authentisch und mit ordentlich Schmiss im Popo – saugeil ist das, jawohl!
„Rum and Coca-Cola“ nervt bisweilen zwar, aber das ist sicher Geschmackssache, denn unter dem Strich ist auch das sehr authentisch im Vortrag. Mit „You Know I´m No Good“ nimmt sich Wanda Jackson ein Amy Winehouse Stück vor und zeigt mal eben, wer hier die Chefin im Ring ist – nicht umgekehrt. Mit „Nervous Breakdown“ und der Dylan-Nummer „Thunder On The Mountain“ befinden sich zudem auch zwei waschechte Perlen auf dem Album.
Fazit: Verdammte Axt, Wanda Jackson hat die 70 längst überschritten und dann liefert die Dame mit „The Party Ain´t Over“ ein derartig schmissiges Rock and Roll Album ab. Das dürfte auch die Herzen einer jüngeren Generation erwärmen. Jack White gebührt daran sicher ein großer Anteil. Authentischer Rock and Roll der Güteklasse A und das Organ von Wanda Jackson haut einen schier aus den Latschen! (Quelle: Soundbase)

Tracklist:
01. Shakin All Over 03.47
02. Rip It Up 01.52
03. Busted 02.48
04. Rum und Coca-Cola 4.39
05. Thunder on the Mountain 05.13
06. You Know Im No Good 04.28
07. Like A Baby 02.39
08. Nervous Breakdown 03.28
09. Staub auf der Bibel 3.16
10. Teach Me Tonight 03.16
11. Blue Yodel 6 3.30
Clip:
Thunder On The Mountain

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