Summer Camp - Welcome to Condale

Bereits der erste Track „Better Off Without You“ kann sich, einmal angehört, den ganzen Tag lang im Kopf festsetzen und einfach nicht mehr gehen. Elizabeth Sankeys Stimme klingt beinahe wie die weibliche Version eines Morrissey und gibt dem Indie Pop-Duo Summer Camp einen Hauch von The Smiths. Die düsteren Texte auf dem Debüt „Welcome To Condale“ über gebrochene Beziehungen zeichnen die Band aus. Dazu im Kontrast steht die fröhlich anmutende Folktronica von Multi-Musiker Jeremy Warmsley. Dessen Sunshine Pop-Stil ergänzt sich mit seiner Duo-Partnerin Sankey.

Der hallende Gesang Sankeys und die dunklen Synthies machen das obsessive „I Want You“ zu einem schweren, undurchdringlichen Song mit unverkennbaren sexuellen Unterton. Süß und dick nimmt er jeden Muskel ein, sodass man sich dazu bewegen, sich hingeben muss. Als wäre nichts gewesen folgt ein süß im Duett vorgetragenes „Losing My Mind“. Der kulturelle Einfluss der Amerikanischen 80er Jahre hat sich spürbar im Stil von Summer Camp verankert. Vorsichtig tastet sie sich vor, er antwortet, sie spielen miteinander. Und doch heißt es „Well this house isn‘t big enough for the both of us / If you want to leave, I suppose you must“.
Das nach der Band benannte Stück „Summer Camp“ erinnert auch tatsächlich an ein solches. Musik aus dem amerikanischen Ferienlager über erste Liebe, Highschool und die strengen Eltern. Feiner, hoher Gesang und ein Gefühl von Sommer. In „Nobody Knows You“ scheint die Sonne nicht mehr. Es kehren die dunkel brummenden Synthies zurück und Sankeys verzerrter Gesang klingt dramatisch gequält. Es ist nicht schön, wenn einen keiner kennt. Mit dem Titelstück „Welcome To Condale“ ist das amerikanische Teenagerleben komplett: Darin spielt der Wunsch, aus dem kleinen Städtchen endlich zu fliehen, die Hauptrolle.
„Done Forever“ besticht durch einen eingängigen Beat, elektrisierende Synthies und tragisch kühlem Gesang - eben wegen der zerbrochenen Beziehung. Der Track wird für Summer Camp ungewöhnlich elektrisch. Es sind zwar nur zwölf Tracks auf „Welcome To Condale“, doch erscheint das Album im besten Sinne eine epische Breite von Gefühlen und Geschehnissen abzudecken, die in einem Teenagerleben in den USA von Bedeutung sind. Die Begeisterung des Duos für die Popkultur der 80er ist dabei unumstritten. (Quelle: Crazywire)

Tracklist:
1. Better Off Without You

2. Brian Krakow
3. I Want You
4. Losing My Mind
5. Summer Camp
6. Nobody Knows You
7. Down
8. Welcome to Condale
9. Done Forever
10. Last American Virgin
11. Ghost Train
12. 1988


Clip:
summer-camp---better-off-without-you

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