James Blake - Overgrown


Whateverstep war damals Zukunftsmusik. Aber irgendwann wird selbst aus der fernsten Zukunft die Gegenwart - und schlussendlich Vergangenheit. Produzenten wie James Blake haben sich bereits mit ihren Debütalben in die Geschichtsbücher der Bassmusik eingetragen. Das Kapitel danach widmet sich der brachialen US-Variante von Dubstep namens Skrillex. Die spannende Frage ist also, wie die Geschichte weitergeht. Bei James Blakes zweitem Album "Overgrown" ändert sich zunächst mal der Autor. Statt "Limit To Your Love" von Feist und Songs seines Vaters zu covern, schreibt Blake seine Stücke jetzt lieber selbst.
Es geht um Momente der Glückseligkeit, durchsetzt mit ein bisschen Frustration. Zuckerbrot und Peitsche also. Wir haben sowieso schon immer geahnt, dass Blake für seine Songs gerne leidet.
Auch für das neue Album "Overgrown" ist Schmerz ein wichtiger Motor. Es klingt zwar in keiner Sekunde leicht oder gut gelaunt, hat aber dennoch seine lichten Momente. Nämlich genau dann, wenn am tiefschwarzen Himmel der Melancholie ein kleines Sternchen leuchtet – beziehungsweise eine Steeldrum klimpert. Für James Blake ist das aber auch schon "as happy as can be". Seine Grundstimmung ist immer noch eher verregnet und grau, wie das britische Wetter. Dass er ein echter Inselbewohner ist, beweist er auch, wenn er von der Zusammenarbeit mit Produzentenlegende Brian Eno erzählt:
 Ein Tee-Date. Sehr diplomatisch und very british. Und damit sind wir auch zum Kern des neuen Albums vorgedrungen: "Overgrown" wurzelt zwar in der Bassmusik, ist aber vor allem Pop. Und ja: auch ein bisschen Konsensmusik. Genau deswegen ist es auch typische Inselmusik. Dort haben sich Mainstream-Pop und Underground-Coolness noch nie zwangsweise ausgeschlossen – man muss es nur richtig anstellen. Und James Blake macht es genau richtig! Whatever. Whatever. Whatever.(Quelle: Plattenkritik)

Tracklist:
1. Overgrown
2. I Am Sold
3. Life Round Here
4. Take A Fall For Me feat. RZA
5. Retrograde
6. DLM
7. Digital Lion
8. To The Last
9. Voyeur
10. Our Love Comes Back

Clip:
Retrogade

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