Less than Jake - See the light


"If you knew the future of / Exactly what lies ahead / Would you change a bit or still let it lead you by the wrist", werfen Less Than Jake in "My money is on the long shot" fragend in die hüpfende Menge. Und bevor sich jemand erst noch Zeit nimmt, über eine Antwort nachzudenken, schiebt das Gainesville-Quintett in "Jump" hinterher: "Remember when you had all the answers? / Nothing else even mattered / It was just you, and you alone / And you can feel it in your bones." Und auch, wenn man die Antwort vermutlich erahnt, wäre es interessant zu erfahren, wie Less Than Jake selbst die Frage beantworten würden. Hätten sie damals vor über zwanzig Jahren wirklich mit Skapunk angefangen, wenn sie vorher gewusst hätten, dass sie abgesehen von dem einen oder anderen kleinen Revival einen toten Gaul reiten würden, für den sich anno 2013 eigentlich kaum noch einer interessiert? Wahrscheinlich schon. "Die Leute erklären Dinge für tot, weil sie für sie tot sind, aber wenn Bands etwas mit Leidenschaft tun, werden sie Fans anziehen, die ebenfalls leidenschaftlich sind", gab Drummer und Songschreiber Vinnie Fiorello kürzlich zum Besten.
Die Leidenschaft und persönliche Begeisterung ist den Enddreißigern auch auf "See the light" keineswegs abzustreiten. Auf dem ersten vollwertigen Studioalbum seit über fünf Jahren präsentieren sich die Herrschaften aus Florida so, wie man sie kennt. Gleich zu Beginn bläst einem die Posaune die Herbstmüdigkeit aus den Knochen. Zum bewegungsfördernden Offbeat setzt automatisch das passende Mitnicken ein, während die altbekannte Stimme hinter dem Mikro eine Geschichte zum Besten gibt. Und immer dann, wenn es Richtung Refrain geht, kommen die Jungs an den Saiteninstrumenten so richtig zum Vorschein und betonen die zweite Silbe des Skapunks. So kennt man Less Than Jake. Songs der etwas härteren Gangart wie zum Beispiel "The loudest songs" oder "The troubles" lösen sich mit Schunkelnummern der Marke "Do the math" oder reinem Ska à la "Give me something to believe in" ab. "John the baptist bones" bietet hingegen von allem etwas.
Man muss Less Than Jake einerseits zu Gute halten, dass sie ihren Back-to-the-roots-Trip im Vergleich zu anderen Bands nicht mit irgendwelchen Synthesizern oder sonstiger Effekthascherei zumüllen. Hier bleibt in der Tat alles beim Alten. Leider führt das andererseits zu dem Gefühl, alles vor Jahr(zehnten) schon so oder besser und authentischer gehört zu haben. Richtig viel bleibt da trotz aller Sympathie nicht hängen. Und eine wirklich gute und nach vorne galoppierende Rocknummer wie "Sunstroke" geht beinahe schon in der Masse unter. Lasst den Gaul doch einfach mal ruhen. Er hat es verdient.(Quelle: plattentests.de)

Tracklist:
1. Good Enough
2. My Money Is On The Long Shot
3. Jump
4. The Loudest Songs
5. Do The Math
6. Bless The Cracks
7. John The Baptist Bones
8. American Idle
9. The Troubles
10. Give Me Something To Believe In
11. Sunstroke
12. A Short History Lesson
13. Weekends All Year Long

Clip:
My Money Is On The Long Shot

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