Brian Jonestown Massacre - Revelation


Anton Newcombes Musik ist seit 24 Jahren so lächerlich von gestern, dass er schon wieder der real deal ist; er wohnt zwischen den Zeiten und Szenen, scheint ohne Entwicklung einfach immer präsent, ohne, dass man sich groß um ihn kümmerte, in der Musikwelt. Während des nicht stattfindenden Aufstiegs seiner Band The Brian Jonestown Massacre wirkten Britney Spears, Oasis und Blink 182, die befreundete Band The Dandy Warhols wurde berühmt, unsympathisch und vergessen, mehrere Revival-Wellen erlebte sein sehr independenter Psychedelic Rock, auf keiner konnte er mitschwimmen. Und dabei gibt es nicht einmal eine spannende Geschichte zu erzählen, bloß die eines Menschen, der einfach nicht ganz versteht, wie der Hase läuft, aber eine Idee davon hat, wie es laufen sollte: The Committee To Keep Music Evil hieß sein eigenes Label. Schon 2004 schrieb das damals noch nicht gar so relevante Pitchfork, er sei jetzt too old to die young. Mittlerweile ist Newcombe fast 50, hat ein neues Label, er ist auf Twitter, lebt in Berlin und mit Revelation erscheint dieser Tage sein 14. Album. Es ist vielleicht kein besonderes geworden, aber es zeigt auf 13 Tracks und einer Stunde Spielzeit, wie toll psychedelische Musik klingen kann, wenn man sie ohne Hipness- oder Retro-Diskurs spielen und hören darf. Gleich die Eröffnung Vad Hands Met Deem ist ein blütensatt-sämig über die meadows floatender Kracher mit einem Riff, wie man es nur selten zu hören kriegt. Orgel und Blech dominieren das Album, aber die Musik streckt ihre Füßchen in viele Pfützen. Die New Romantics und Stoner Rock sind dabei, Syd Barretts Geist hat sicher einige Psych-Folk-Stücke sanft aus einer Wolke heraus geküsst, was Namenspate Brian Jones hingegen aus der Hölle den Stones-Rock-Gebräuen wie dem abschließenden Goodbye (Butterfly) eingeflüstert hat: Will man es wissen? Sicher ist: Revelation offenbart sich auf ganzer Linie als leuchtender Diamant.(Quelle: Echoes.online)

Tracklist:
01 – Vad Hände Med Dem?
02 – What You Isn’t
03 – Unknown
04 – Memory Camp
05 – Days, Weeks and Moths
06 – Duck and Cover
07 – Food for Clouds
08 – Second Sighting
09 – Memorymix
10 – Fist Full of Bees
11 – Nightbird
12 – Xibalba
13 – Goodbye (Butterfly)

Clip:
Revelation

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