Celine Dion - Sans attendre

 
Seit 2007 gab es musikalisch nichts Neues mehr zu hören von der kanadischen Sängerin, die mit „My Heart Will Go On“ Weltruhm erlangte. „Taking Chances“ hieß Dions letztes Album. Im gleichen Jahr veröffentlichte sie auch „D`elles“. Alle Songs waren auf ihrer Muttersprache Französisch eingesungen – sie stammt aus Quebec, dem französischsprachigen Teil Kanadas.Und auf Französisch singt sie auch auf ihrem neuen Album „Sans Attendre“, das auf Deutsch „ohne zu warten“ bedeutet. Als Unterstützung hat sie sich dafür mehrere Duett-Partner ins Boot geholt. Sogar der bereits 2008 verstorbene Sänger Henri Salvador ist mit seinem Song „Tant de temps“, den Dion covert, zu hören.
Verspielt und mädchenhaft sehen Cover und Booklet des Albums aus. Liebevoll illustriert mit Herzen, Kinderspielzeug und Notenschlüssel, die wohl auf Dions Doppelleben als Sängerin und dreifache Mutter anspielen sollen. Ebenso verspielt und mädchenhaft sind auch die meisten Songs. Die Stimme der Sängerin ist es, die dabei im Vordergrund steht. Klavier und Streicher halten sich dezent im Hintergrund und sind nur dazu da, Dions Stimme zu untermalen.
Zwei Songs gibt es, die aber doch herausstechen, und ein paar Instrumente mehr im Repertoire haben. Zu einem das rockig angehauchte und dramatische „Qui Peut Vivre Sans Amour“ mit einem treibenden Schlagzeug. Und das Duett „L´amour Peut Prendre Froid“ mit Johnny Hallyday, das sich sogar zu einem Gitarren-Solo steigert. Das klingt zwar so gar nicht nach 2012, eher nach den tiefen 90ern, ist aber trotzdem eine Abwechslung auf einem Album, das recht belanglos geraten ist.„Le Miracle“ klingt frühlingshaft frisch mit einem Background-Gesang, der an einen Kinderchor erinnert. Genau wie der flotte Opener „Parler à mon père“ weckt der Song Urlaubsstimmung. „Parler à mon père“ belegte im kanadischen Quebec elf Wochen den ersten Platz der Charts und ist dem verstorbenen Vater Dions gewidmet. „Une Chance Qu´on S´a“ singt sie zusammen mit Jean-Pierre Zerland. Das Lied klingt wie ein Neuaufguss des Titelsongs zu Disneys „Die Schöne und das Biest“, den Céline Dion vor über 20 Jahren eingesungen hat.Ruhige, melancholische Töne gibt es auf „Que toi au monde“. Dion singt mit glasklarer Stimme. Das Intro von „Les petits pieds de Léa“ klingt wie die verspielte Melodie einer pastellfarbenen Spieldose. Das Lied könnte auch auf dem Soundtrack eines Disney-Films vertretten sein, würde sich Dion im Text nicht mit einem ernsten Thema auseinandersetzen.Ja, französisch ist eine schöne Sprache und ja, Céline Dion ist eine gute Sängerin. Aber das allein reicht nicht aus. „Sans Attendre“ ist ziemlich trivial. Dem Album fehlt es etwas an Pep und Innovation. Keines der Lieder vermag es, länger im Gedächtnis zu bleiben. (Quelle: Focus)

Tracklist:
01 – Parler a mon pere
02 – Le Miracle
03 – Qui peut vivre sans amour
04 – L’amour peut prendre froid (duo Johnny Hallyday)
05 – Attendre
06 – Une chance qu’on s’a (duo Jean-Pierre Ferland)
07 – La mer et l’enfant
08 – Moi quand je pleure
09 – Celle qui m’a tout appris
10 – Je n’ai pas besoin d’amour
11 – Si je n’ai rien de toi
12 – Que toi au monde
13 – Tant de temps (duo Henri Salvador)
14 – Les petits pieds de Lea
15 – Ne me quitte pas
16 – Les jours comme ca
 
Clip:
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Plattenkritik: Céline Dion – „Sans Attendre“: Céline Dion entdeckt mit 44 ihre Mädchenträume neu - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/musik/plattenkiste/plattenkritik-celine-dion-sans-attendre-maedchentraeume-einer-44-jaehrigen_aid_849709.html

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