Christina Aguilera - Lotus

 
Fangen wir mit dem Positiven an: Es gibt drei ganz nette Lieder auf „Lotus“. Einmal die Tanznummer „Red Hot Kinda Love“, die ausgiebig stampft, fiept und glittert. Klingt wie eine Mischung aus Lady Gaga und den Black Eyed Peas vor ihrer Elektro-Phase, also wirklich ganz schmissig. Nummer zwei ist die Ballade „Blank Page“, die Christina Aguilera fast alleine mit einem Klavier lässt. In den stärksten Momenten steckt ein kleines bisschen Cat Power darin, der Rest lebt immerhin durch ihre nach wie vor umwerfende Stimme. Über den Text breiten wir schweigend den Mantel der Nächstenliebe: Es wird mal wieder nächtens auf einen Mann gewartet, damit das Leben endlich beginnen kann. Oder so.

Die dritte Perle im Schweinekoben ist „Just A Fool“, ein sich im Walzertakt wiegendes Duett mit Countrysänger Blake Shelton. Es sticht vor allem dadurch heraus, dass es zumindest einige wenige nicht komplett vorhersagbare Melodien enthält. Aber auch dadurch, dass Shelton sich offensichtlich den elektronisch scheppernden Sound, der sich recht konsequent durch den Rest des Albums zieht, verbeten hat.
dpa Christina Aguilera – „Lotus“, Sony, VÖ: 10. November
Damit wären wir auch schon beim Problem: Wer dem Album mit Kopfhörern lauscht, will sie sich alle paar Minuten von den Ohren reißen. Permanent meint man entweder ein Telefon klingeln zu hören oder sich bei den Nachbarn beschweren zu müssen, weil die allen Ernstes mit den Füßen dumpf auf den Boden trampeln, dabei ist man doch schon extra so rücksichtsvoll und benutzt Kopfhörer … Ach so. Genau. Das gehört zur Musik. Muss man ja auch erst mal drauf kommen. Immerhin wird nie jemand beim Konzert behaupten können, die Soundanlage klänge mies – wenn es richtig mies klingt, ist sie vollkommen in Ordnung.

Jetzt wäre es wahrscheinlich an der Zeit, in Wehklagen auszubrechen darüber, warum eine Frau mit Christina Aguileras Talent so grauenvolle Musik macht. Auszuführen, dass Adele doch auch riesigen Erfolg hat ohne das Gewummere und Gehüpfe. Dass Christina Aguilera mit ihren Retro-Ausflügen doch bewiesen hat, dass sie es besser kann. Offenbar mag sie aber diesen üblen Club-Sound, für den jetzt mal exemplarisch „Let There Be Love“ genannt sein mag. Macht nichts: Die Frau ist noch jung, irgendwann gerät der aus der Mode, und dann können wir noch viel Freude haben mit ihrer Stimme in besseren Songs.(Quelle: Focus)
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Plattenkritik: Christina Aguilera – „Lotus“: Gestöhne wie beim Damentennis - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/musik/plattenkiste/plattenkritik-christina-aguilera-lotus-gestoehne-wie-beim-damentennis_aid_859886.html


Tracklist:
1. Lotus Intro
2. Army Of Me
3. 54-46 Was My Number - Aguilera, Christina / Secon, Lucas
4. Let's Find Out - Aguilera, Christina Feat. Ceelo Green
5. Your Body
6. Let There Be Love
7. Sing For Me - Aguilera, Christina / Step
8. Blank Page
9. Cease Fire
10. Around The World
11. Circles
12. Best Of Me
13. Just A Fool - Aguilera, Christina & Blake Shelton
14. Light Up The Sky
15. Empty Words
16. Shut Up
17. Your Body - Martin Garrix Remix

Clip:
Christina-Aguilera/Your-Body

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