V.A. - Lost On The River The New Basement Tapes

 

Die legendären "Basement Tapes" von Bob Dylan und The Band sind inzwischen auch offiziell veröffentlicht. Doch Dylan hatte von damals noch viele Texte übrig. Daran durften sich jetzt andere prominente Musiker versuchen - zum Glück.
Man sollte annehmen, über die legendären "Basement Tapes" von Bob Dylan aus dem Jahr '67 sei alles gesagt. Denn als Dylan die Bänder Anfang November nach fast fünfzig Jahren endlich offiziell veröffentlichte, schrieben viele Musikmagazine darüber Titelgeschichten und Hintergrundberichte. Weniger bekannt war bis jetzt, dass Dylan damals viel mehr Songtexte geschrieben hatte, als er verwenden konnte. Bis vor kurzem galten diese als verschollen. Anfang des Jahres wurden die unveröffentlichten Texte dem Produzenten T-Bone Burnett übergeben, mit der Bitte, daraus ein Album zu machen. Es war das erste Mal, dass Dylan Texte zur Bearbeitung freigab.
Das Ergebnis ist das Album "Lost On The River" der Band "The New Basement Tapes" - ein Musikerkollektiv der Extraklasse, bestehend aus Marcus Mumford, Elvis Costello, Jim James, Taylor Goldsmith und Rhiannon Giddens.

"Bob Dylans Verleger schickte mir eine Box mit diesen Texten und fragte, ob ich damit etwas anfangen könne. Ich war erstmal geschockt. Dann habe ich gefragt: 'Weiß Bob davon?" – Die Antwort war: 'Er weiß nicht nur davon, er möchte, dass Du es machst. Mach eine Platte daraus!"
T-Bone Burnett

"Lost On The River" ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Album. Zum einen, weil es Dylans unendliche lyrische Kreativität zeigt. Bemerkenswert zum anderen, weil aus den Einzelmusikern und Stars im Laufe der zweiwöchigen Session zu "Lost On The River" eine Band mit eigenem Sound wurde. Man kann über das Album nicht sprechen, ohne über die Musiker zu reden.

Allen voran Elvis Costello: Mit seinem krachenden, hölzernen Gitarrensound und seiner stakkatoartigen Phrasierung der Worte ist er Dylan musikalisch sicherlich am nächsten. Ganz anders nähert sich Marcus Mumford Dylans Texten: Sein Song "Kansas City" ist ein leichter Power-Folksong, ein jubilierendes Statement, stellvertretend für die junge Musikergeneration.
Das Erstaunlichste an "Lost On The River" ist, dass es dem Produzenten Burnett gelang, die Talente der Einzelmusiker zum Leuchten zu bringen, sie zu befreien von der scheinbaren Übermacht des Künstlers Bob Dylan. Die Band gab der Kreativität eine Chance - ohne Zwänge und Erwartungen. Sie nahm über 40 Songs auf - allein das zeigt, welch kreative Atmosphäre im Studio geherrscht haben muss. So wurde "Lost On The River" ein ganz starkes Album mit vielen Glanzlichtern und magischen Momenten. Schon jetzt macht es Vorfreude auf "Lost On The River - Part Two". (Quelle:MDR)

Tracklist:
01 – Down on the Bottom
02 – Married to My Hack
03 – Kansas City
04 – Spanish Mary
05 – Liberty Street
06 – Nothing to It
07 – Golden Tom – Silver Judas
08 – When I Get My Hands on You
09 – Duncan and Jimmy
10 – Florida Key
11 – Hidee Hidee Ho #11
12 – Lost on the River #12
13 – Stranger
14 – Card Shark
15 – Quick Like a Flash
16 – Hidee Hidee Ho #16
17 – Diamond Ring
18 – The Whistle Is Blowing
19 – Six Months in Kansas City (Liberty Street)
20 – Lost on the River #20
Clip:
The New Basement Tapes ft. Vocal By Marcus Mumford | “Kansas City” | Live from Capital Studios

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Jay-Z & Beyoncé - Everything Is Love

David Haerle - Garden of Edendale