Lindsey Buckingham & Christine McVie - Lindsey Buckingham & Christine McVie




Wenn sich vier von fünf Fleetwood-Mac-Mitgliedern für eine Plattenaufnahme treffen, dann wird im Normalfall in der Musikindustrie von einer "Reunion" gesprochen - im Falle der Aufnahmen für das Album von Lindsey Buckhingham und Christine McVie ist es aber besser, genau dies nicht zu tun. In einem Interview mit dem britischen Musikmagazin "Mojo" hat Christine McVie erzählt, wie Lindsey Buckhingham sie gefragt hat, ob sie mitmachen will. Und sie habe geantwortet: Ja, aber nur, wenn wir gleichberechtigte Songwriterpartner sind und das als Duo aufziehen. Und ganz ehrlich, dem Album tut es unwahrscheinlich gut, dass Buckingham dieser Forderung nachgekommen ist, denn mit "Game of Pretend" und dem wirklich großartigen "Carnival Begin" hat Christine McVie zwei starke Stücke im Alleingang beigesteuert.
Lindsey Buckhingham ist der Initiator, der Motor des Albums. Und er ist ein starker Songwriter und Gitarrist, der jedem der Titel ohne Probleme seine ganz eigene Note verleiht - und nicht nur den Songs, die er alleine geschrieben hat wie zum Beispiel "Too Far Gone", eine funkige Bluesballade oder "Feel About it" - was sogar ein bisschen Calypsoartig daher kommt. Eine rhythmische Form, die er ja gerne mal benutzt.  Na klar hört man den Custom-Sound von Fleetwood Mac sofort heraus. Das liegt natürlich daran, dass mit Mike Fleetwood und John McVie das rhythmische Herz von Fleetwood Mac auch auf dieser Duo-Platte schlägt. Und wenn man sich mal Songs vom Hitalbum "Rumours", speziell "You Make Loving Fun" anhört und dann "Red Sun" vom aktuellen Buckingham/McVie-Album übereinander legt, dann hört man schon diesen eigenen Sound raus. Gerade die Rhythmusarbeit ist ja eine Marke bei Fleetwood Mac. "Selbstreferentiell" könnte man das auch nennen, ist ja nichts Schlimmes dabei. Es gibt halt Bands, die klingen, wie sie klingen. Das Album klingt vielleicht ein bisschen zu frisch, es hätte etwas mehr altersangemessen sein können. Vor allem die Produktion: da ist schon sehr viel Digitales dabei, viele Computer-Shaker und rhythmisches Zirpen im Hintergrund. Auch an Keyboard-Sounds wird nicht gespart, der Sound ist sehr höhenlastig, sehr komprimiert - also auch radiooptimiert. Er soll sich durchsetzen, da soll also eine große Zielmasse erreicht werden.
Das klingt jetzt ein bisschen negativ, es zeigt aber eben nur, das Bestreben der beiden Musiker, wirklich nochmal das Bestmögliche abzuliefern und dieses Streben nach Perfektion, nach dem perfekten Popsong und Sound, der findet sich dann auch in der Struktur der Songs wieder. Da wird auf die bekannten Formeln zurückgegriffen. Aber durch den eigenständigen Sound von Lindsey Buckingham und Christine McVie und ihrer Musiker kriegt das ganze Album dann doch Charakter und Charme. (Quelle: MDR)


Tracklist:
01. Sleeping Around the Corner 03:48
02. Feel About You 03:27
03. In My World 04:24
04. Red Sun 03:15
05. Love Is Here to Stay 04:25
06. Too Far Gone 03:20
07. Lay Down for Free 03:56
08. Game of Pretend 04:34
09. On With the Show 03:46
10. Carnival Begin 04:40


Clip:
In my world

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