Royal Blood - How Did We Get So Dark?



Ja, Royal Blood sind immer noch nur zu zweit. Ja, Royal Blood klingen immer noch wie eine Mischung aus Queens Of The Stone Age, Grunge und ein paar Schüssen Led Zeppelin und Black Keys. Und, ja: Royal Blood schreiben immer noch verdammt knackige Songs. Der Überraschungseffekt des Debüts ist zwar dahin, die neuen Sachen halten allerdings locker mit den alten mit.
Tatsächlich erscheint die Hitdichte auf "How Did We Get So Dark?" noch ein bisschen höher als auf "Royal Blood". Im Grunde hat jeder einzelne der zehn Tracks das Potenzial dafür, in der Dauerrotation zu landen – mit Ausnahme der etwas gleichförmigen "Look Like You Know" und "Don't Tell", vielleicht. Dafür wartet letzteres mit einem arschcoolen Basssolo auf.
Zwar leihen sich Royal Blood im Titeltrack die "Uhs" direkt von Rolling Stones' "Sympathy For The Devil", und Mike Kerrs "Bass = Gitarre"-Riffs sind bisweilen schon arg 08/15 ("Hook, Line & Sinker"), dafür zocken die beiden Briten ihren Klischeeritt so tight, hooklastig und stillstandsresistent runter, dass man gar nicht anders kann, als die Bäckchen im Takt zu wedeln. Josh Homme bereut wohl gerade sehr, dass er mit dem neuen QOTSA-Album nicht früher rausrückte: Mit dem Keyboard-Groover "Hole In Your Heart" und dem nachfolgenden öligen "I need some medication"-Gröler "Sleep" braucht man selbiges in naher Zukunft eigentlich gar nicht mehr.
Zwei weitere Punkte auf der Checkliste haken Royal Blood mit "Lights Out" und "She's Creeping" ab. "Lights Out" füttert die Arenen dieser Erde mit Klatsch- und "Yeah!"-Möglichkeiten und bleibt dabei doch heavy und instrumental genug, damit Mike Kerr die hoffentlich bald wieder geenterte riesenhafte Bühne einmal rundherum abstampfen kann. Er ist sogar so nett und gewährt Kumpel Ben einen Moment im Spotlight. Bei "She's Creeping" genügt dann zur Zusammenfassung genau ein Wort: sexy.
Hm, wie könnte man der ohnehin schon regierenden Platte jetzt noch das royale Krönchen aufsetzen? Kurz nachgeschlagen im Rockhandbuch ... dort steht geschrieben: "Lektion #1: More Cowbell!" Gesagt, getan: The Bruce Dickinson wäre wohl pleased mit der Art und Weise, wie Royal Blood und besonders Glöckner Ben Thatcher "I Only Lie When I Love You" abfertigen.
Schon gewusst? Nickelbacks "Feed The Machine" erscheint am selben Tag wie "How Did We Get So Dark?". Den Twitter-Kampf mögen Chad Kroeger und Co. gewonnen haben. In Sachen neuer Musik dürften jedoch die Tequila-Säufer spielerisch die Oberhand behalten. "How Did We Get So Dark?" ist festivaltauglich, arenatauglich, radiotauglich, Ranzclub-tauglich, Hausparty-tauglich, Liebeskummer-tauglich, Rachesex-tauglich, Workout-tauglich und "Ich kann auch alleine Spaß haben"-tauglich. Euch fällt bestimmt noch was ein. (Quelle: Laut.de)

Tracklist:
1. How Did We Get So Dark? 3:17
2. Lights Out 3:56
3. I Only Lie When I Love You 2:49
4. She's Creeping 3:23
5. Look Like You Know 3:05
6. Where Are You Now? 2:46
7. Don't Tell 3:38
8. Hook, Line & Sinker 3:27
9. Hole In Your Heart 3:46
10. Sleep 4:17

Clip:

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