Lawrence Arabia - The Sparrow


Den Unterschied zur Masse macht neben einem gepflegten Äußeren aber natürlich die künstlerische Glaubwürdigkeit. Und die besitzt James Milne, der Singer/Songwriter, der sich hinter dem Pseudonym Lawrence Arabia verbirgt. Als Neuseeländer erstaunlicherweise mit einem spitzen britischen Akzent gesegnet, wandert er auf "The Sparrow" mit träumerischer Eleganz durch die musikalischen Höhepunkte der alten (Byrds, Kinks, Beatles) und neuen (Josh Rouse, Richard Hawley, Jarvis Cocker) Schule großer Selbstdarsteller im Pop-Geschäft.
Auf diesem knapp 35-minütigen Album fühlt er sich aber dennoch nicht nur im schönen, bloßen Schein wohl. Seine klassisch strukturierten Pop-Songs sind mit einer überwiegend hohen Qualität und feinen Melodien gesegnet. Er bedient sich zielsicher bei Retro-Stilmitteln wie Kleckerbässen, ausdrucksstarkem Falsett-Gesang und räumlich groovendem Schlagzeug. Damit bewegt er sich auch ein wenig weg vom mit Lob überhäuften Debütalbum "Chant Darling", das noch stark in den mit Harmonien überladenen Tiefen des Orchester-Pop badete.
Gegen den Vorgänger wirkt "The Sparrow" beinahe karg und zurückhaltend, auch wenn hier natürlich gelegentliche Geigen- und Bläsereinsätze nicht fehlen dürfen. Aber was den großen Beat-Stars der 60er-Jahre recht war, kann für Milne nicht schlecht sein. So gibt's zwischendrin eine entspannte, geshufflete Folk-Nummer wie "The Listening Times" (die überdeutlich an die ruhigen Momente der Kinks erinnert) oder gar eine astreine John Lennon-Heldenverehrung wie "Bicycle Racing". Und spätestens danach muss sogar der verwöhnteste Zuhörer eingestehen, dass neben all den Wiedererkennungsmomenten auch ein rundum charmantes Retropop-Album aus Milnes Feder geflossen ist.

Tracklist:

01 – Travelling Shoes
02 – Lick Your Wounds
03 – The Listening Ties
04 – Bicycle Riding
05 – The 03
06 – Early Kneecappings
07 – The Bisexual
08 – Dessau Rag
09 – Legends

Clip:
Travelling Shoes



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