Erdmöbel - Kung Fu Fighting


Nach Krokus , dem viel geliebten und von der FAZ über die ZEIT bis hin zur SZ ( die größte deutsche Band unserer Tage ) über den grünen Klee gelobten letzten Werk, steht man nun, drei Jahre später, wieder staunend vor einem neuen Album von Erdmöbel. Es heißt Kung Fu Fighting . Man staunt mit Kloß im Hals, wie aus Klassenfahrterinnerungen, Schwimmbadausflügen und Brückenspaziergängen ein ums andere Mal große Erinnerungspoesie entsteht. Die Musik reicht diesmal von moderner Klassik bis hin zu Steely-Dan-Referenzen; Peter und der Wolf trifft auf Sixties-Soundtracks, verdrehte Reggae-Rhythmen und umgebauten Meters-Funk. Das Zarte und Delikate von Krokus ist einem dringlicheren und - zumindest für Erdmöbel-Verhältnisse - dreckigeren Sound gewichen.
Ein aufregendes und zupackendes Album, das den Hörer während seiner kurzen Laufzeit an mehr Orte trägt als die meisten Alben der jüngeren Vergangenheit: nach Biarritz, Zollstock, Emsdetten, Oer-Erkenschwick, Shenzhen, Guangzhou, Cardiff (oder doch eher Bromley?), Mumbai, an die finnische See, natürlich nach Kölle und an all die ganzen Orte, die keinen Namen haben. Und es ist eine Platte, die daran erinnert, dass das Schöne im Leben nicht das ist, worüber man Bescheid zu wissen glaubt, sondern das, wovor man staunend steht.

Tracklist:

1. Blinker
2. Cardiff
3. Bewegliche Ferien
4. Gefäße
5. Kung Fu Fighting
6. Zollstockbad
7. Club Der Senkrecht Begrabenen
8. Vivian Maier
9. Jetzt
10. Jede Nacht (Shenzhen Oder Guangzhou)
11. Peng

Clip:
Kung Fu Fighting

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